Kritik des Seniorenbeirats am Gebührenmodell der Sparkasse Kaiserslautern

Antenne Kaiserslautern sprach mit der Vorsitzenden des Seniorenbeirats, Helga Bäcker, wegen der Kritik an der neuen Gebührenordnung der Sparkasse Kaiserslautern:



Antenne Kaiserslautern:

Welche Aspekte kritisiert der Seniorenbeirat  an der Lautrer Sparkasse?



Helga Bäcker:

Aufgabe der Sparkasse ist, breiten Bevölkerungsschichten Möglichkeiten zur Geldanlage anzubieten. Sie dient nicht in erster Linie der Gewinnerzielung, sondern wurde ursprünglich geschaffen, um auch der ärmeren Stadtbevölkerung die Teilnahme an Bankgeschäften zu ermöglichen. Sie dient dem Gemeinwohl. Davon ist aber bei der neuen Gebührenordnung nichts zu spüren. Die übermittelten Flyer mit den Kontogebührenmodellen, gültig ab Januar 2022, sind für die meisten Menschen, das betrifft jüngere als auch ältere, völlig intransparent. Ich habe mit verschiedenen Seniorengruppen gesprochen. Die Quintessenz daraus ist:

- Entweder sie suchten das Gespräch mit einem Berater der Sparkasse

- andere waren mit der Zuteilung seitens der Sparkasse zum künftigen Kundenmodell einverstanden (mit dem Gedanken, die Sparkasse wird das beste, günstigste Modell für mich aussuchen)

- die allerwenigsten machten sich die Mühe, selbst das für sie beste Modell auszuwählen.



Antenne Kaiserslautern:

Welche Probleme haben Senioren in Sachen Konto/Finanzen?



Helga Bäcker:

Es gibt viele ältere Bürger, denen die Überweisung am Terminal fremd ist, die Angst haben, dabei etwas falsch zu machen. An den neueren Auszahlungsterminals sind die Tasten sehr klein und durch die Schutzklappen schlecht einsehbar.



Antenne Kaiserslautern:

Wie könnte man die Sparkasse seniorenfreundlicher gestalten?



Helga Bäcker:

Schon im Eingangsbereich der Sparkasse sollte ein Service Schalter für Senioren eingerichtet sein. Dort könnten sich ältere, unsichere Menschen Hilfe holen. Der Berater dort sollte für Probleme ein offenes Ohr haben, mit Freundlichkeit, mit Geduld auf die zuständigen Service Bereiche hinweisen, oder den Kunden begleitend abholen lassen.



Antenne Kaiserslautern:

Was erwarten/wünschen Sie sich?



Helga Bäcker:

Bei allen Neuerungen, die jetzt und in Zukunft anstehen, muss man die älteren Menschen mitnehmen. Sie sind eine wichtige Säule in unserer Gesellschaft. Ganz wichtig ist der persönliche Kontakt. Damit gibt man dem Senior das Gefühl der Wertschätzung, dass er wichtig ist für die Gemeinschaft. Er muss spüren, dass seine Anliegen, auch Ängste, ernst genommen werden. Er soll merken, dass man Verständnis und Geduld aufbringt für Dinge, die für junge Menschen selbstverständlich sind.

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