Klimawandel in Kaiserslautern

Kaiserslautern befindet sich an der Grenze zwischen dem Naturraum Saar-Nahe-Bergland und  dem Naturraum Pfälzerwald im Süden von Rheinland-Pfalz und zählt, im Hinblick auf die thermische Situation im Sommer, zu den sehr warmen beziehungsweisen heißen Regionen des Landes. Gleichzeitig zählt Rheinland-Pfalz zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen. Seit Beginn der systematischen Aufzeichnung Ende des 19. Jahrhunderts ist die mittlere Jahrestemperatur in Rheinland-Pfalz um ca. 1,6 °C angestiegen –  in Kaiserslautern wurde sogar ein Anstieg um 2,0 °C ermittelt.

Schon heute werden in Kaiserslautern die Folgen des globalen Temperaturanstiegs verzeichnet, durch das häufigere Eintreten von Extremwetterereignissen wie Starkregen, Hoch- und Niedrigwasser, Hitzewellen, Temperaturrekorde und Trockenheit, aber auch von Stürmen.

Die Folgen spiegeln sich dabei in einer Veränderung des Niederschlagsverhaltens und in den vermehrten Starkregenereignissen in den letzten Jahren wider. Seit Beginn der systematischen Messungen Ende des 19. Jahrhunderts zeigt sich ein Anstieg der mittleren jährlichen Niederschlagsmenge um 10 %. Gleichzeitig ist eine Zunahme der Niederschläge im Frühjahr um 14 % und im Winter um ca. 38 % zu verzeichnen. Es deutet sich somit eine auffallende Tendenz zu einer Niederschlagsverschiebung im mittleren Jahresverlauf an. Nicht zuletzt waren in den letzten Jahren Starkregenereignisse zu beobachten, die teilweise, wie im Jahr 2018, zu Hochwasser führten. Durch trockene Böden in den Sommermonaten kann das Wasser nicht versickern und fließt ab.

Die beobachtete Erwärmung geht zudem mit einer deutlichen Veränderung der Kenntage einher. Dies sind Tage, an denen ein festgelegter Schwellenwert eines klimatischen Parameters erreicht, beziehungsweise über- und unterschritten wird. Die Entwicklung der Sommertage seit dem Jahr 1951 (Tage mit einer maximalen Temperatur von 25 °C oder mehr) und der Frosttage (Tage, an welchen die Minimumtemperatur unter 0 °C fällt) in Kaiserslautern ist dabei gegenläufig. Während ein Anstieg der Sommertage um 28 Tage pro Jahr zu verzeichnen war, zeigte sich ein Rückgang der Frosttage um 26 Tage pro Jahr.

Die Folgen des Klimawandels zeigen sich nicht zuletzt auch in der Veränderung und Verschiebung der phänologischen Jahreszeiten.

Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, hat die Stadt Kaiserslautern 2019 das Klimaanpassungskonzept (KLAK) entwickelt. Ziel  ist die Erhöhung der Resilienz der Stadtstrukturen gegenüber den Folgen des sich ändernden Klimas. Klimaanpassung und Klimaschutz gehen dabei Hand in Hand und stellen Gemeinschaftsaufgaben dar, die nur durch ein Zusammenwirken von vielen unterschiedlichen Akteuren bewältigt werden können.  Neben Maßnahmen und Aufgaben der Verwaltung  sind Aktivitäten und Maßnahmen von beispielsweise  Institutionen, Unternehmen, Vereinen oder  auch Privatpersonen maßgeblich für einen erfolgreichen Umgang mit den Folgen des Klimawandels.


Informationen zu den Klimawandelfolgen und Anpassungsnotwendigkeiten in Kaiserslautern zum Download:


Klimawandel in Rheinland-Pfalz

Das "Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimafolgenanpassung" sorgt für Transparenz, Information und Beratung über die Folgen des Klimawandels.

Projektion der Entwicklung der mittleren Temperatur © Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen RLP

© Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen RLP

Mehr über die Institution und die Folgen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz:

Klimawandel weltweit

Das Weltklima befindet sich im Wandel. Die Hauptursachen für die globale Erwärmung liegen in dem vom Mensch verursachten Anstieg der Treibhausgasemissionen seit Beginn der Industrialisierung.  Wenn in den kommenden Jahrzehnten die CO2- und anderen Treibhausgasemissionen nicht stark reduziert werden, so wird die globale Erwärmung von 1,5°C und 2°C im Laufe des 21. Jahrhunderts überschritten werden – je nach Entwicklung der Treibhausgasemissionen ist mit einem Temperaturanstieg bis zu 5,7°C zu rechnen (IPCC). Folge des vom Mensch verursachten Klimawandels sind mitunter schon heute die weltweite Veränderung von Wetter- und Klimaextremen, wie die Zunahme von Hitzewellen, Starkniederschlägen, Dürren und tropischen Wirbelstürmen, aber auch der Anstieg der globalen Oberflächentemperatur. Der Weltklimarat (IPCC) veröffentlichte hierzu im Jahr 2022 den sechsten Sachstandsbericht zum Klimawandel.

Hier kommen Sie zu den Berichten und der Homepage des IPCC.


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