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Die Realschule plus ist der Sekundarstufe I zugeordnet. Sie führt in sechs Jahren mit dem Bestehen der 10. Klasse zum Sekundarabschluss I (früher Mittlere Reife). Dabei wird ein abgeschlossener Bildungsgang auf erweiterter Ebene vermittelt. In ihrer Unterrichtstechnik verbindet die Realschule plus die Förderung intellektueller Fähigkeiten mit deren lebensnaher und praxisbezogener Anwendung.
Die Einführung der Realschule plus ab dem Schuljahr 2010/11 ist weit mehr als das Zusammenlegen bisher getrennter Schulen unter einem gemeinsamen Dach. Die neue Schulart verbindet organisatorische Veränderungen und wertvolle pädagogische Aspekte. Hierbei stehen das längere gemeinsame Lernern und die individuelle Förderung im Mittelpunkt. Sei es in kooperativer oder integrativer Form - die Schullaufbahn und der erreichbare Schulabschluss werden mit der Realschule plus möglichst lange offen gehalten. Deshalb unterrichtet sie in der Orientierungsstufe nach der gleichen Stundentafel wie im Gymnasium. Dies stärkt die Durchlässigkeit zwischen den Schularten und damit die Aufstiegsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler. Ab Klassenstufe sechs können die Kinder und Jugendlichen im Wahlpflichtbereich entsprechend ihrer Neigung und ihrer Begabung eigene Schwerpunkte setzen, zum Beispiel im Bereich Technik und Naturwissenschaft oder einer zweiten Fremdsprache.
Neue Perspektiven bieten sich mit der Einführung der neuen Schulart auch denjenigen, die die Schule bislang ohne einen Abschluss verlassen mussten. Um die Zahl der Schulabbrecherinnen und Schulabbrecher weiter zu senken, bieten Realschulen plus neue Maßnahmen an, wie berufsvorbereitende Projekte, den Ausbau der Wahlpflichtbereichs sowie einige von ihnen das Projekt "Keine(r) ohne Abschluss". Der hohe Stellenwert der individuellen Förderung spiegelt sich darüber hinaus in kleineren Klassen und mehr Lehrerstunden wider.
Mit dem Abschlusszeugnis der Realschule plus ist der direkte Übertritt in das Wirtschaftsgymnasium und das Technische Gymnasium möglich, ebenso in die gymnasiale Oberstufe (MSS) des Heinrich-Heine-Gymnasiums und der Bertha-von-Suttner Integrierte Gesamtschule. Hatte der Realschüler Französisch belegt, kann er auch in die 11. Klasse jedes anderen Gymnasiums wechseln. In die MSS des St.-Franziskus-Gymnasiums werden seit August 2001 auch Schülerinnen aufgenommen, die in ihrer Realschulzeit nur eine Fremdsprache gelernt haben und die zweite Fremdsprache erst in der MSS beginnen.
Häufig entscheiden sich Realschulplusabsolventen zunächst für eine Berufsausbildung, wonach der Weg frei wird in die Berufsoberschule I, in der man sich wiederum für die Technik, die Wirtschaft und das Sozialwesen entscheiden kann. Weiterhin besteht die Möglichkeit, nach dem Realschulplusabschluss die Meisterschule für Handwerker oder andere Berufsfachschulen, z.B. für Informatik, zu besuchen.