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Pressemitteilung vom 12.07.2012

Von Rittersteinen und Naturdenkmalen

Oberbürgermeister begleitet Sommertour der RHEINPFALZ

RHEINPFALZ Sommertour durch den Pfälzerwald

Bild: Klaus Frölich hat den Teilnehmern viel Wissenswertes über den Pfälzerwald zu erzählen.

Die Sommertouren der RHEINPFALZ haben längst schon Tradition und erfreuen sich großer Beliebtheit. Knapp 100 begeisterte Wanderer hatten sich am gestrigen Mittwoch um 09:30 Uhr am vereinbarten Treffpunkt am Parkplatz gegenüber der Gaststätte Quack eingefunden. Unter ihnen befand sich Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel, der eigens für diesen Tag seine Termine verschoben hatte, um daran teilzunehmen. "Ich freue mich jedes Jahr auf die Wanderungen und versuche immer daran teilzunehmen, sofern es mir zeitlich möglich ist. Das ist für mich ein Tag, an dem ich als Vorsitzender des Pfälzerwaldvereins den Pfälzerwald genießen und mit den Bürgerinnen und Bürgern mitten in der Natur zwanglos bei netten Gesprächen in Kontakt treten kann", erklärt der Oberbürgermeister. "Solche Termine sollte es viel öfter geben, leider lässt es mein voller Terminkalender kaum zu."

Geführt wird die Wanderung von Klaus Frölich, der mit seinen 76 Jahre eine ganze Menge über den Wald zu erzählen hat. So erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der insgesamt 12 Kilometer langen Strecke viel Wissenswertes. Die erste Station ist der Spitzrainbrunnen. Seiner Inschrift nach geht der Spitzrain auf ein Geschenk des Königs Albrecht zurück, der seinerzeit im Jahre 1302 den Bürgerinnen und Bürgern dieses Waldstück zur eigenen Holznutzung übergab.
Weiter geht es i über den Ritterstein "Eichenkranz" zum Ritterstein "Axershäuschen", durch das Scheidtal zum Ritterstein "Lauterspring". Frölich erklärt, was es mit diesen Rittersteinen auf sich hat: sie gehen zurück auf den ehemaligen Forstdirektor und Gründungsvorsitzenden des Pfälzerwald-Vereins Karl Arbrecht von Ritter, der seit 1908 solche besonderen Ortsmarkierungen als "steinerne Geschichtsschreibung des Pfälzerwaldes" in den Wald legen ließ. Bis heute kümmert sich der Pfälzerwaldverein um die Steine, von denen es mittlerweile 306 im Wald gibt.
So zeigt der Ritterstein "Eichenkranz" an, wo Eichen kranzartig angepflanzt wurden, was heute der Biotopschutzwald Kranzeichen ist.
Das Axerhäuschen geht zurück auf den Brunnenbauer Christian Axer, der in dieser Gegend von 1824 bis 1951 sein großes Wohnhaus hatte. Der Stein mit der Inschrift "Lauterspring" verweist auf die Quelle der Lauter, die früher einmal genügend Wasser führte, so dass sie regelmäßig den Messeplatz überschwemmt hatte. Im Winter wurde dort dann das Eis für die Eiskeller zum Bierbrauen gebrochen. "Früher einmal speiste die Lauter genügend Wasser, um die ganze Trinkwasserversorgung der Stadt zu gewährleisten. Heute nutzt die SWK zur Wasserversorgung auch einige Tiefbrunnen im südlichen Stadtwald", weiß der Oberbürgermeister zu ergänzen.

Am Hungerbrunnen, dessen Namen darauf zurückzuführen ist, dass er selten Wasser führt, konnte sich die Gruppe stärken: Die hungrigen Wanderer wurden mit Fleischkäsbrötchen und kalten Getränken versorgt. Frisch gestärkt ging es gut gelaunt weiter zum Ritterstein "Wolfskaut", wo man früher der Wolfsplage begnete, indem man eine Wolfsgrube oder auch Wolfskaut ausgehoben hatte. Dort fiel der Wolf, vom Aasgerucht gelockt, hinein und konnte keinen weiteren Schaden mehr anrichten.
Durch das Ungerntal, wo früher die Tiere rasten oder nach früherem Sprachgebrauch "ungern" konnten, verlief die Tour zum Rittertein "Junfernsteig". Hier wurden die jungen Damen beim traditionellen Waldumgang sanft "geprischelt", um sich die städtischen Grenzen zu merken.

Die Tour nahm ihren Verlauf durch einen Hohlweg, wo Klaus Frölich auf den Hupserbrunnen aufmerksam machte, der so heißt, weil aus ihm das Wasser – wenn er denn welches führt – eher "hupst" anstatt zu fließen.
Vorbei an den Naturdenkmalen "Buchen-Lärchen-Mischbestand" und "Blitzeichen" sowie dem Wildpark, kam die Gruppe nach knapp fünf Stunden wieder am Ausgangspunkt an. Allen hatte die Wanderung viel Spaß gemacht – gerade weil man so viele interessante Dinge erfährt, die man sonst nicht erfahren würde.

Der Oberbürgermeister konnte gut gelaunt wieder ins Rathaus zurück und fragt sich schon jetzt, wo es wohl nächstes Jahr mit der Sommertour hingehen wird... ?

Sommertour der RHEINPFALZ 2012© Stadt Kaiserslautern

Nach 5 Stunden kommen die Teilnehmer der Wanderung gut gelaunt am Ausgangspunkt zurück.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 12.07.2012