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Beigeordneter Kiefer freut sich über Oldtimer
Auf einem Tieflader des Technischen Hilfswerkes kam vor wenigen Tagen der Rüstkranwagen 7 der Feuerwehr Kaiserslautern wieder zurück an seinen ursprünglichen Standort. „Damit ging eine jahrelange Odysee durch die Bundesrepublik Deutschland zu Ende“, freut sich Peter Kiefer, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern, über die Ankunft des Oldtimers.
Fast pünktlich zur offiziellen Gründung der Berufsfeuerwehr wurde das Sonderfahrzeug am 23. November 1954 in Dienst genommen.
Als Fahrgestell diente ein Klöckner-Humbold-Deutz vom Typ S 6500 mit einer Leistung von 170 PS bei einem Hubraum von 10570 ccm. Im Aufbau ist ein elektromechanisch angetriebener Kran der Firma DEMAG mit einer Tragfähigkeit von 7 Tonnen montiert. Aus diesem Grund verfügt der RKW über einen fest eingebauten Generator mit einer Leistung von 16 KVA. Die ebenfalls verfügbare Spill-Winde hat eine Zugkraft von 5 Tonnen. „Nach unseren Recherchen wurden nur sieben dieser Fahrzeuge dieses Typs ausgeliefert, nur die Fahrzeuge von Reutlingen und Kaiserslautern haben die Zeit überdauert“, informierte Kiefer. „Leider gibt es nur sehr wenige Einsatzbilder die belegen können, wie wertvoll dieses Fahrzeug insbesondere bei der technischen Rettung für die Kaiserslauterer Bevölkerung tatsächlich war“, bedauerte der Dezernent für Feuerwehr und Katastrophenschutz.
Am 8. November 1978 –nach immerhin 24 Dienstjahren – wurde das Fahrzeug ausgemustert. Zum einen war es technisch überholt, zum anderen war die Hubkraft für viele technische Hilfeleistungen nicht mehr ausreichend. Schon damals war es den Verantwortlichen bewusst, dass sie etwas Besonderes hatten, das auch für die Nachwelt erhaltenswert war. So blieb der RKW 7 weitere 10 Jahre in der ehemaligen Gehlen-Halle untergestellt.
Im Frühjahr 1989 gab es Überlegungen des Landes Rheinland-Pfalz auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz ein Feuerwehrmuseum einzurichten. Bei der dortigen Feuerwehr sollten ABM-Kräfte die Ausstellungsstücke restaurieren und natürlich stand der RKW 7 ganz oben auf der Liste.
So kam es, dass er schon im Mai 1989 zur Feuerwehr Koblenz überführt wurde. Leider musste das Museumsprojekt aus rein finanziellen Gründen auf Eise gelegt werden. In Koblenz stand das Fahrzeug im Hof der Feuerwache, nur notdürftig mit einer Plane verhüllt, was den Zustand deutlich verschlechterte, teilweise drang sogar Regenwasser in den Mannschaftsraum ein. Um den langsamen aber sicheren Untergang zu verhindern war wieder eine Überführung nach Kaiserslautern notwendig. Ein Privatmann nahm sich im Oktober 1993 des RKW´s an und verpflichtet sich diesen „für die Nachwelt als technisches Exponat“ zu erhalten.
Der weitere Weg lässt sich nur noch teilweise rekonstruieren. Über die Treckerfreunde Donnersberg gelangte das Fahrzeug im Jahr 2000 zu einem Kranwagensammler in der Nähe von Darmstadt, wo es weitere sechs Jahre unterstand. Dieser verkaufte 2006 den RKW nach Delmenhorst an einen anderen Privatsammler.
Auch hier fehlten die Zeit und auch die technischen und finanziellen Mittel um das Fahrzeug zu restaurieren, der Zustand blieb also seit 1978 praktisch unverändert. Im November 2013 entdeckten Kaiserslauterer Feuerwehrleute die Verkaufsanzeige in ebay und nahmen mit dem Sammler erste Kontakte auf. Dieser zeigte sich bezüglich des Kaufpreises sehr verhandlungsbereit weil der RKW nun endlich in seine Heimat zurückkehren sollte.
Mit der großzügigen Unterstützung der Stadtsparkasse Kaiserslautern und dem Verein Blaulicht e.V. konnte die Summe aufgebracht werden, das THW war sofort bereit der Feuerwehr Kaiserslautern beim Transport unter die Arme zu greifen und organisierte ein Zugfahrzeug mit Tieflader und Fahrer.
Wenn sich jetzt noch einige Sponsoren finden, könnte dieses besondere Einsatzfahrzeug zum 60-jährigen Bestehen der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern im Jahre 2015 der Bevölkerung wieder in einem vorzeigbaren Zustand präsentiert werden. Die Feuerwehr Kaiserslautern hofft, dass sich vielleicht Kaiserslauterer Unternehmer oder gerne auch Privatmenschen mit einer Spende bei der Restaurierung beteiligen. Interessierte können sich an die Feuerwehr Kaiserslautern, Telefon: 0631/365 1370 wenden.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 28.05.2014