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Pressemitteilung vom 01.03.2022

Umweltschonende Kanalsanierung im Landschaftsschutzgebiet

Stadtentwässerung: Besondere Anforderungen gegeben




Maßarbeit: Das Einziehen des Glasfaserkanal-Schlauches. © Stadtentwässerung Kaiserslautern

Sieben Bauabschnitte auf insgesamt 2,7 Kilometern Kanalstrecke, dazu 15 Schächte – so sieht die stolze Bilanz der Sanierungsarbeiten aus, die zur Reparatur des rund 60 Jahre alten Mischwassersammlers im Nordwesten von Kaiserslautern, zwischen dem Opelkreisel/Gewerbegebiet West und dem Blechhammerweg, notwendig waren. Eingesetzt hatte die Stadtentwässerung Kaiserslautern (STE) dabei eine spezielle Methode, das sogenannte Schlauchlinerverfahren, durch das eine größere Belastung für Mensch und Umwelt vermieden werden konnte. „Bei einem Großteil des Baustellengebietes handelte es sich um ein Landschaftsschutzgebiet am Rande eines Naturschutzgebietes“, erläutert STE-Projektleiter Jörg Schößler. Oberste Priorität hatten deshalb die größtmögliche Vermeidung von Flurschäden und eine schnelle Durchführung der Arbeiten.

Wie Schößler ausführt, hätten er und sein Team eng mit der beauftragten Rohrsanierungsfirma Aarsleff aus Röthenbach an der Pegnitz zusammengearbeitet, um die störungsfreie Sanierung bei laufendem Betrieb zu gewährleisten. „Für die STE war es wichtig, stets genau über den zeitlichen Ablauf der Arbeiten informiert zu sein. Nur so konnten wir die Umleitungen für Spazierende sowie die zahlreichen Radfahrerinnen und Radfahrer rechtzeitig ausschildern und die Nutzung des Waldes zur Naherholung weiterhin gewährleisten.“ Bürgermeisterin Beate Kimmel, Vorsitzende des Verwaltungsrates der STE, zeigt sich begeistert über das grabenlose Verfahren, das die Störungen für Natur und Erholungssuchende bei der Kanalsanierung in Grenzen hielt. „Es war beeindruckend, wie die Verantwortlichen Hand in Hand zusammenarbeiteten und die vielen Herausforderungen des Sanierungsprojektes gemeinsam – für die Natur und Menschen oftmals unauffällig – bewältigten“, bedankt sie sich bei den Mitarbeitenden der STE und Firma Aarsleff.

Diese hatten bei der mehrmonatigen Sanierungsmaßnahme außer der besonderen Lage der Baustelle noch weitere Schwierigkeiten zu berücksichtigen. So zeigten die über 60 Jahre alten Mischwasserrohre aus Beton und Stahlbeton die typischen Altersschäden wie undichte Muffen, Rissbildungen und Löcher, an vielen Stellen waren außerdem Baum- und Pflanzenwurzeln ins Rohrinnere hineingewachsen. Die Anfahrt zu den Schächten musste über Feldwege, Waldbereiche und Grünflächen organisiert werden, für die Zufahrten abseits der Waldwege hatte die Forstverwaltung die Errichtung mobiler Baustraßen gefordert. Diese erwiesen sich auch für die Baustellenfahrzeuge als gute Lösung, da sie in den Herbst- und Wintermonaten das Steckenbleiben im Matsch verhinderten.

Beim Einbau der Liner spielte überdies das Wetter eine wichtige Rolle, da durch die Nähe zur Kläranlage die bei Regen dort auftretenden Wassermassen ein Arbeiten unmöglich machten. In Abhängigkeit von der Regenprognose mussten beispielsweise täglich bis zu vier oberhalb gelegene Rückhaltebecken abgesperrt und nach den Arbeiten wieder geöffnet werden, um das gespeicherte Abwasser der Kläranlage zuzuleiten. Zur Sanierung der Rohre wurde mit Hilfe einer Seilwinde ein werkseitig harzimprägnierter Glasfaserkanal-Schlauch in das zuvor kontrollierte und entsprechend präparierte alte Rohr eingezogen, durch den passenden Luftdruck eng an der Rohrwand aufgestellt und dann mittels UV-Licht ausgehärtet. Darüber hinaus mussten insgesamt 15 Schächte einschließlich einiger Steiggänge saniert werden.

Autor/in: Sandra Zehnle - Pressestelle

Kaiserslautern, 01.03.2022