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Pressemitteilung vom 29.08.2013

Stolpersteine nun auch in Kaiserslautern

Bürgermeisterin Dr. Wimmer-Leonhardt: "Dem Vergessen ein weiteres Stück Erinnerung entgegen gesetzt."

Zwischen 1933 und 1945 wurden in Kaiserslautern über 200 Bürgerinnen und Bürger Opfer der Nationalsozialisten. Zu ihrem Gedenken fand heute die erste Verlegung von so genannten Stolpersteinen statt. Dieser ging gestern ein Schweigemarsch durch die Innenstadt der sehr viele Menschen gefolgt sind und eine ergreifende Gedenkveranstaltung in der Alten Eintracht voraus. Auch verschiedene Opfer und Angehörige von Opfern des Nationalsozialismus sind "teilweise von weit her" hierfür angereist. "Im Namen der Stadt möchte ich mich bei allen Beteiligten und Unterstützern bedanken, die die Stolperstein-Initiative auch in Kaiserslautern möglich gemacht haben", so Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt. "Damit wurde dem Vergessen in unserer Stadt ein weiteres Stück Erinnerung entgegen gesetzt."

Auch in Kaiserslautern wurde Mitbürgerinnen und Mitbürgern unendliches Leid zugefügt, meinte die Bürgermeisterin. "Die jetzt verlegten Stolpersteine setzen Zeichen und rufen dazu auf, aus der Vergangenheit zu lernen!" Sie wiesen auf die Verpflichtung der heute lebenden Menschen hin, dafür zu sorgen, das so etwas nie wieder geschehen kann. "Es ist unsere Aufgabe, die Erinnerung zu bewahren und dafür Sorge zu tragen, dass mit aller Entschlossenheit denjenigen gegenübergetreten wird, die meinen, den Glauben und die Meinung und Freiheit anderer nicht akzeptieren und respektieren zu müssen und die nichts aus der Vergangenheit gelernt haben!"

In ihrer Ansprache dankte Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt vor allem Schwester Martina, die die Stolperstein-Initiative in Kaiserslautern sehr einfühlsam umgesetzt hätte. Ein besonderer Dank richtete die Bürgermeisterin auch an Roland Paul, stellvertretender Leiter des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, sowie an Dr. Jens Stöcker vom Stadtarchiv, die die vielen Einzelschicksale intensiv recherchiert hatten. "Bedanken möchte ich mich außerdem bei der "Friedensinitiative Westpfalz e.V.", der Evangelischen Jugend Kaiserslautern mit Stadtjugendpfarrer Detlev Besier sowie bei der Neuen Arbeit Westpfalz."

Mit seinem 1995 initiierten Projekt "Stolpersteine" erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig durch kleine Gedenksteine europaweit an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Neben der Stadtverwaltung unterstützen in Kaiserslautern Privatpersonen, Parteien, Banken sowie Unternehmer und Organisationen die Arbeit der Initiative oder finanzieren einzelne Stolpersteine, für die sie eine Patenschaft übernehmen. In den kommenden Jahren sollen in Kaiserslautern weitere Stolpersteine verlegt werden.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 29.08.2013