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Pressemitteilung vom 20.12.2012

Vielfalt als Chance

Präsentation des Integrationskonzepts der Stadt Kaiserslautern

Was haben ein Eisberg und Kultur gemeinsam? Die sichtbaren Ausprägungen von Kultur sind nur die Spitze und der maßgebliche Teil ist nicht sofort zu erkennen Auf anschauliche Weise vermittelte die Soziologin Katharina Wisniewski-Hoffmann am 18. Dezember 2012 in ihrer Einführung zur Präsentation des Integrationskonzepts der Stadt Kaiserslautern, was der Begriff "Kultur" umfasst. Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel nahm das Thema auf und verwies darauf, dass gegenwärtig Angehörige von knapp 140 Nationen in Kaiserslautern lebten und dass sich dieses Miteinander der Kulturen - im Vergleich zu anderen Städten - in Kaiserslautern eher unproblematisch gestaltet. Doch sei Integration ein dynamischer Prozess und während die einen mit internationalen Wurzeln nun in der dritten Generation hier lebten, seien Neuankömmlinge aktuell damit befasst, Fuß zu fassen und somit dankbar für Unterstützung, die ihnen dabei angeboten würde. Immer jedoch sei "Integration ein Prozess, von dem alle Bürgerinnen und Bürger profitieren", so interpretierte das Stadtoberhaupt den Untertitel des Konzepts: "Vielfalt als Chance" und bekräftigte: "Integrationspolitik ist kommunale Politik." Mit Zahlen belegte Dr. Weichel die Notwendigkeit, sich dem Thema zu widmen, denn knapp 11% der Lauterer Bürgerinnen und Bürger hätten eine fremde Staatsangehörigkeit, hinzu kämen circa 25 000 hier ansässige US-Angehörige und Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit oder innerfamiliärem Migrationshintergrund, so dass insgesamt circa 20 bis 25% Prozent der Lauterer Bürgerschaft Migrationshintergrund hätten. Generell sei Kaiserslautern international gut aufgestellt: Die 11 Städtepartnerschaften weltweit sowie die etwa 2 000 internationalen Studierenden an den Akademien der Stadt führte Dr. Weichel als weiteren Beweis dafür an. Der Oberbürgermeister betonte, es sei ihm ein Anliegen, dass Kaiserslautern eine Willkommenskultur vorzuweisen habe. In diesem Sinne seien im letzten Jahr Willkommensfeiern für Neubürgerinnen und Neubürger der Stadt eingeführt worden.
Den Entstehungsprozess des neuen Integrationskonzepts fokussierend, bedankte sich Dr. Weichel bei den über 200 Akteuren, die sich ehrenamtlich eingebracht und ihr Wissen und ihre Kreativität in das Werden des Konzepte hätten einfließen lassen. Entsprechend breit gefächert sei der Maßnahmenkatalog mit insgesamt 43 Aspekten, der nun zum Thema "Integration" vorläge.
Gerhard Degen, Integrationsbeauftragter der Stadt, führte aus, dass der Auftakt des Projekts im März 2011 gewesen sei. Seither seien 10 Projektgruppen gebildet worden, die sich jeweils mit einem Handlungsfeld auseinander gesetzt und Möglichkeiten skizziert hätten, die bestehende Situation zu optimieren. Thematisiert worden sei dabei unter anderem "Freizeit, Sport, Kultur", "Sprachförderung", "Bildung, Ausbildung Qualifikation", "Asylbewerber" ebenso wie "Arbeit und Beschäftigung" oder "Unternehmensgründung durch Migranten". Degen präsentierte die diversen erarbeiteten Vorschläge an Maßnahmen, die interkulturelle Schulungen ebenso umfassen wie den Vorschlag eines Festes der Kulturen, die Schaffung einer medialen Plattform, das Angebot internationaler Stadtführungen und eines Interkulturellen Gartens "Querbeet", die Einrichtung eines Hauses der Nationen als Begegnungsstätte oder eines Info-Centers für Bildung und Sprache, um nur einige Punkte des Katalogs anzuführen.

Miguel Vicente, Beauftragter des Landesregierung für Migration und Integration, zeigte sich beeindruckt von dem umfassenden Katalog, der erstellt worden ist und erwähnte, dass während der über 50 Jahre Einwanderungspolitik in Deutschland das Thema "Integration" noch nie so intensiv diskutiert worden sei wie in den letzten 5 bis 10 Jahren. Er konnotierte den gegenwärtigen Diskurs positiv: "Es ist bunter geworden". Auch erläuterte Vicente die Rolle der Kommunen bei diesem Integrationsprozess, dass sie ein Ort des "Sich-Einlassens" auf die Gesellschaft seien: So würden Menschen mit internationaler Herkunft eher von sich behaupten "ein Lauterer" zu sein als dass sie sich als deutsch bezeichneten. Vicente führte weiter aus, dass den Kommunen beim Prozess der Integration eine moderierende, steuernde Rolle zukäme und bestätigte, dass er genau diesen Aspekt auch in dem nun vorliegenden Konzept wiederfände.
Das Integrationskonzept, dem Dr. Weichel Praxisnähe und Augenmaß bescheinigte sowie die Einsicht in die haushalterische Situation der Stadt, wird Ende Januar 2013 dem Stadtrat präsentiert werden.


Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel präsentiert das Integrationskonzept der Stadt © Stadt Kaiserslautern

Bild: Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel präsentiert das Integrationskonzept der Stadt



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 20.12.2012