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Rege Diskussion mit Bürgerschaft im Großen Ratssaal – Kurzfassung des Konzepts ab sofort verfügbar
Nach gut einem Jahr intensiver Arbeit konnte am Donnerstagabend das Klimaanpassungskonzept der Stadt Kaiserslautern der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Rund 100 Personen waren in den prall gefüllten Großen Ratssaal gekommen, um der Präsentation durch die drei beteiligten Ingenieurbüros Dahlem, Must und Geo-Net beizuwohnen. Nach einer Podiumsrunde mit Vertretern der Stadtverwaltung und Stadtentwässerung hatten die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, Fragen zu stellen.
„Die Anpassung an den Klimawandel ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und eine der zentralen Zukunftsaufgaben, der wir uns heute bereits stellen müssen“, so Umweltdezernent Peter Kiefer, der die Veranstaltung eröffnete und auch mit einem Schlusswort beendete. Aufhalten lasse sich, so der Beigeordnete, der Klimawandel nicht mehr. „Dazu ist es längst zu spät. Die Jahresmitteltemperaturen steigen an, das Wettergeschehen ändert sich. Hitzetage nehmen zu, Starkregen wird häufiger auftreten. Kostproben von dem, was kommen könnte, durften wir ja in den vergangenen Jahren bereits erleben.“ Mindestens so wichtig wie der aktive Klimaschutz sei es daher, sich schon heute mit der Anpassung an die Folgen zu beschäftigen. Kiefer: „Es ist schlimm genug, dass wir unseren Kindern den Planeten in diesem Zustand übergeben werden. Was aber noch viel schlimmer wäre, wäre, wenn wir nicht heute schon etwas dagegen unternehmen würden!“
Mit dem einstimmig am 4. Februar 2019 vom Stadtrat beschlossenen Klimaanpassungskonzept sei ein erster Meilenstein erreicht. „Wir haben nun einen Handlungsleitfaden, eine Strategie“, so der Umweltdezernent. „Wir haben es nun schwarz auf weiß, in welchen Bereichen sich Kaiserslautern für den Klimawandel noch fitter machen muss.“ Wie Kiefer ausdrücklich betonte, sei das Klimaanpassungskonzept jedoch nicht alleine ein Konzept der Verwaltung, sondern das Konzept für ganz Kaiserslautern. „Jetzt ist es an uns allen, an der Umsetzung dieser Maßnahmen zu arbeiten!“, appellierte Kiefer an die Anwesenden. „Ich bedanke mich bei Ihnen allen, die Sie heute gekommen sind. Vor allem aber bedanke ich mich bei allen, die an der Erarbeitung des Konzepts mitgewirkt haben.“
Das eigentliche Konzept wurde in der Folge von Janko Löbig (Geo-Net), Jan Benden (Must) und Prof. Marc Illgen (Dahlem) vorgestellt, der die Veranstaltung auch moderierte. Wie Löbig anhand von lokalen Wetterdaten aufzeigte, ist der Klimawandel auch für Kaiserslautern kein abstraktes Zukunftsthema, sondern ein eindeutig fassbarer Prozess, der längst begonnen hat. Benden erläuterte sodann die vier Kernziele („Hitze mindern – Grün schaffen!“; „Schäden bei Starkregen minimieren!“; „Klimaanpassung organisieren!“; Bürger und Unternehmen aktiv einbinden!“) sowie die damit verbundenen Einzelmaßnahmen. Gemeinsam mit Illgen moderierte Benden im Anschluss eine Podiumsrunde, bei der Vertreter der hauptsächlich betroffenen Fachreferate der Verwaltung sowie der Stadtentwässerung Rede und Antwort standen. Das Publikum nutzte die Gelegenheit, die Experten mit Fragen zu löchern, auf sehr lebhafte Art und Weise.
Ein Highlight des Abends war die Präsentation eines Films der Film-AG des Hohenstaufen-Gymnasiums (HSG). Das HSG begleitete die Erstellung des Konzepts intensiv durch die Mitwirkung zweier Erdkunde-Leistungskurse. Die Film-AG beteiligte sich am gesamten Entstehungsprozess, war bei den Workshops des vergangenen Jahres anwesend, führte Interviews mit den Protagonisten und führte eine Passantenbefragung in der Fußgängerzone durch. Zusammen mit den bekannten eindrucksvollen Videoaufnahmen der Überschwemmungen des letzten Sommers fertigte die AG aus dem dabei entstandenen Material einen Kurzfilm, der inzwischen bei einem Bundeswettbewerb den vierten Platz belegte.
Ebenfalls präsentiert wurde eine druckfrisch fertiggestellte Kurzversion des 179 Seiten starken Klimaanpassungskonzepts. Auf 32 Seiten sind hierin die wesentlichen Aussagen zusammengestellt. Die Broschüre ist ab sofort bei der Stadtentwässerung und beim städtischen Umweltreferat erhältlich, oder als pdf auf der Homepage der Stadt Kaiserslautern (www.kaiserslautern.de ->“Sozial Leben Wohnen“ -> „Umwelt“ -> „Klimaanpassung“).
Autor/in: Matthias Thomas - Pressestelle
Kaiserslautern, 08.03.2019