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Pressemitteilung vom 21.03.2012
"Kaiserslautern für Organspende"
OB Dr. Weichel: "Intensive Aufklärungsarbeit enorm wichtig."
In einem gemeinsamen Pressegespräch am Mittwoch, 21. März 2012, informierten Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel sowie Vertreter der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG), der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) und der Initiative Organspende Rheinland-Pfalz (IO-RLP) über die Aktion "Kaiserslautern für Organspende!". Ziel dieser Aktion ist es, in der Bevölkerung von Kaiserslautern das Wissen über die Bedeutung der Organspende zu verbreiten und die Menschen über die Möglichkeit einer eigenen Organspende zu sensibilisieren.
"Die Stadt Kaiserslautern ist sehr gerne bereit diese Aktion zu unterstützen", so Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel. "Drei Viertel der Bevölkerung stehen einer Organspende positiv gegenüber, aber nur ein Viertel trägt auch einen Organspenderausweis bei sich. Diese Lücke lässt sich nur mit intensiver Aufklärungsarbeit schließen", betonte Dr. Weichel. Die Stadtverwaltung habe einen hohen Publikumsverkehr und sei damit ein guter Ort, um auf dieses sensible und doch sehr private Thema aufmerksam zu machen. "Eine Organsspende kann Leben retten und in Kaiserslautern haben wir dafür ein sehr positives Beispiel", stellte Dr. Weichel Hans Ulrich Böttcher vor. Nach zwei Jahren Wartezeit habe dessen Frau ein neues Herz erhalten. "Nach einer 22-jährigen Leidensgeschichte mit zwei Infarkten und einer starken Herzinsuffizienz hatte das Herz meiner Frau eine Restleistung von gerade mal 18 Prozent", erzählte Böttcher. Im Dezember 2011 sei dann der erlösende Anruf gekommen. Ein Spenderherz wurde gefunden und umgehend in der Transplantationsklinik in Bad Oeyenhausen erfolgreich transplantiert. Die Nachsorge verlaufe im Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern ebenfalls erfolgreich und "das Herz meiner Frau schlägt wieder kräftig!", sagte er glücklich.
Jupp Arldt, Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V., dankte dem Kaiserslauterer Oberbürgermeister für das Engagement und die Unterstützung. Zu den Hintergründen der Aufklärungskampagne erläuterte Arldt, die bisherige Gesetzeslage sei nicht ausreichend, neue Lösungen in Arbeit. Künftig werde die Bevölkerung regelmäßig durch die Krankenkassen angeschrieben und über das Thema Organspende informiert. "Eine Organspende heißt nicht nur Leben spenden, sondern auch ein Zugewinn an Lebensqualität", so Arldt. "Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind entscheidend, damit sich mehr Menschen mit dem Thema Organspende auseinandersetzen."
"Rund 12.000 bis 12.500 Patientinnen und Patienten warten derzeit in Deutschland auf eine Organspende. Etwa 1.200 Menschen sterben jährlich, weil eine Spende nicht rechtzeitig zur Verfügung steht", informierte Frank Reis von der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Jährlich würden in Deutschland zwischen 4.000 und 5.000 Transplantationen durchgeführt, darunter auch eine große Anzahl an Lebendspenden. Und der Andrang auf die Wartelisten werde höher, die Schere gehe Jahr für Jahr weiter auseinander. Die Transplantationen selbst würden gut verlaufen. Die Überlebensrate liege bei 70 bis 80 Prozent. "Das ist sehr gut, bedenkt man, wie krank die Betroffenen sind", betonte Reis. "Aber es könnte besser sein. Gäbe es mehr Spender, wären die Wartezeiten geringer und die Überlebenschancen der Menschen noch höher."
Hans-Peter Wohn, Gründungsmitglied der Initiative Organspende Rheinland-Pfalz und selbst Betroffener, unterstrich ebenfalls, wie elementar eine intensive Information der Bürgerinnen und Bürger sei. "Organsspenden rettet leben und wir sind auf die Unterstützung der Städte angewiesen", sagte er und verwies auf den Informationsstand mit dem die Organisation an diesem Tag im Bürgercenter des Rathauses vertreten ist.
von links: Frank Reis, Klaus Müller, Gesundheitsberatung, Hans-Peter Wohn und Jupp Arldt am Informationsstand im Bürgercenter. © Stadt Kaiserslautern
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 21.03.2012