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Aufführung in der Fruchthalle am 4. und 5. Juni um 19:30 Uhr
Es ist ein außergewöhnliches Projekt und ein besonderer Weg, den das Jobcenter Stadt Kaiserslautern mit seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie den Projektpartnern bei der zehnmonatigen Initiative JobAct geht. Nach den großartigen Erfolgen zweier vorangegangener JobAct-Maßnahmen mit jungen Erwachsenen, sind es derzeit 25 Alleinerziehende, die sich der Herausforderung stellen, sich mithilfe theaterpädagogischer Methoden wieder erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Die mitwirkenden Alleinerziehenden wurden vom Jobcenter Kaiserslautern Stadt speziell für die Maßnahme ausgewählt. Für fast alle ist das Theaterspiel eine neue Erfahrung. Gemeinsam mit dem Theaterpädagogen und Regisseur Dirk Kaufmann hat sich die Gruppe an das Stück „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller herangetraut, eigene Ideen zur Aufführung und Umsetzung eingebracht und sich über die letzten Monate hinweg an das Auswendiglernen des Textes und an das Einstudieren der Choreografie gewagt. „Das Leben selbst ist oftmals wie ein Theaterstück, in dem man ganz unbewusst die Hauptrolle spielt“ beschreibt Kaufmann seine Herangehensweise an das Projekt. „Zusammen mit den Teilnehmern ist es uns bei den Proben und der Aufführung des Stücks gelungen, ein unglaubliches Teambewusstsein auf die Beine zu stellen. Auch andere wichtige Fähigkeiten, wie Kreativität, Sprachkompetenz, selbstbewusstes Auftreten oder Eigeninitiative werden durch das gemeinsame Proben gestärkt“, unterstreicht Kaufmann die Arbeit. Seinen Worten zufolge liege der Erfolg beim Erlenen von Fähigkeiten durch eigenständiges Agieren weitaus höher, als wie man dies beim üblichen Bewerbertraining durch reinen Frontalunterricht vermitteln kann.
Ein ganz wichtiger Punkt, um Alleinerziehenden den Weg in die Berufswelt zu erleichtern, ist die Möglichkeit einer gesicherten Kinderbetreuung. Um diesen Aspekt kümmerte sich unterstützend und mit großer Sorgfalt Rebecca Smith von der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW), einem Kooperationspartner des Projekts. Der eigentliche Bildungsträger von JobAct ist die Projektfabrik aus Witten bei Bochum, die mit finanzieller Unterstützung der Randstad Stiftung das Aktion bundesweit mit lokalen Trägern anbietet und innerhalb der letzten 10 Jahre bereits knapp 300 Theaterpremieren in vielen Städten erfolgreich auf die Bühne brachte.
„Die Teilnehmergruppe hat einen starken Zusammenhalt und ich finde es erstaunlich zu beobachten, wie sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den letzten Monaten durch dieses Projekt persönlich weiterentwickelt haben“, freut sich Hans-Jürgen Sponhauer, Bereichsleiter Markt & Integration vom Jobcenter Stadt Kaiserslautern. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen hatte er sich ein Bild von den neu erlernten Fähigkeiten der Gruppe gemacht. „Wir haben über 1.000 Alleinerziehende in Kaiserslautern gemeldet, die es gilt, wieder auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Alle erreichen wir mit diesem Projekt natürlich nicht aber ich bin sehr zuversichtlich, dass unsere 25 JobAct-Teilnehmer ganz hervorragende Chancen mitbringen werden, künftig einen neuen Arbeitsplatz zu finden“, zeigt sich Sponhauer überzeugt.
Die Gruppe selber sprüht nur so vor Lebensfreude im Nachgang an ihre Proben. Unisono erklärten alle, das positive Miteinander sei sehr bestärkend. Außerdem wünschten sich die Teilnehmer, dass die Aktion ruhig noch ein wenig länger gehen könne, es mache schließlich allen so viel Spaß. Und ganz klar: jeder nimmt durch die Maßnahme hier eine gute Portion Wissen und Fähigkeiten mit, um künftig den Alltag zwischen Arbeit, Haushalt und Kindererziehung selbstbewusst zu meistern. Eine der Teilnehmerinnen bringt es auf den Punkt: „Wenn ich mir zutraue, auf der Bühne in der Fruchthalle vor all dem Publikum ein Theaterstück aufzuführen, dann werde ich mich doch wohl auch in einem Bewerbungsgespräch behaupten können!“.
Trotz Lampenfieber freut sich die Gruppe des JobActs-Projetks auf ihre anstehende Aufführung in der Fruchthalle. Die Premiere findet am 4. Juni um 19:30 Uhr in der Fruchthalle statt. Einlass ist bereits ab 19 Uhr. Am 5. Juni wird das Stück zur selben Zeit noch mal wiederholt. Freikarten sind über www.projektfabrik.org erhältlich. Die Mitwirkenden wie auch die Projektpartner hoffen auf zwei gut besuchte Veranstaltungen, denn eines ist klar: ein gebührender Applaus am Ende des Aufführung ist der Schausteller wahrer Lohn für ihre harte Arbeit.
Autor/in: Nadin Robarge - Pressestelle
Kaiserslautern, 31.05.2016