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Pressemitteilung vom 04.09.2009

"Historische Orte des Genusses"

Tag des offenen Denkmals am 13. September

Plakat zum Tag des offenen Denkmals © Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Bild: Plakat zum Tag des offenen Denkmals © Deutsche Stiftung Denkmalschutz

geistigem Wohlbefinden. Erst in der Neuzeit verengte sich der Begriff immer mehr auf die Bereiche des Essens und Trinkens. Der bundesweite Tag des offenen Denkmals lädt nun ein, Denkmäler als "Historische Orte des Genusses" auf etwas andere Art zu erleben und zu erfahren. Dabei steht nicht unbedingt die klassische Führung oder das Studium des Kunsthandbuches im Vordergrund, sondern eher das Empfinden. Auch die Denkmäler in Kaiserslautern bieten die Gelegenheit, in ihre Geschichte und ihre Geschichten einzutauchen und den durch sie angeregten Gedanken nachzuhängen. Nutzen Sie deshalb die Gelegenheit zum "historischen Genuss", den Ihnen der Tag des offenen Denkmals am 13. September 2009 bietet!

Die Protestantische Stiftskirche, Marktstraße 13, ist eine der bedeutendsten gotischen Sakralbauten der Pfalz, mit dessen Bau um 1250/60 begonnen wurde. Der lang gestreckte frühgotische Chor mit Achteckturm wurde gegen 1291 vollendet. Die dreischiffige hochgotische Halle entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die achteckigen Westtürme wurden um 1500 fertig gestellt. Die Stiftskirche ist Mutterkirche der pfälzischen Kirchenunion von 1818. Sie ist von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, Führungen finden jeweils um 13:00 und 16:00 Uhr statt.

Die Protestantische Kleine Kirche, Unionstraße 2a, wird ebenfalls von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein. Die Besonderheiten des Saalbaus von 1711 bis 1717 sind der Dachreiter mit Laterne über der Welschen Haube von 1754 und die klassizistische Ausstattung mit Kanzel und Orgel aus dem Jahr 1811. Seit 1818 im Besitz der Vereinigten Protestantischen Gemeinde, wurde die Protestantische Kleine Kirche 1991 bis 1993 umfassend renoviert.

Die Katholische Pfarrkirche St. Martin, eine ehemalige Minoriten-Klosterkirche am St.-Martins-Platz 5, wurde um 1295 errichtet. Die zweischiffige gotische Hallenkirche mit Stuckdecken des 18. Jahrhunderts besitzt einige bedeutende Ausstattungsgegenstände, unter anderem einen Taufstein von 1516 und eine monumentale Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. Sie ist von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, Führungen werden nach Bedarf von 14:30 bis 17:00 Uhr angeboten (Treffpunkt: Hauptportal).

Auch der Wadgasserhof in der Steinstraße 55 lädt von 10:00 bis 18:00 Uhr zu einer Besichtigung ein. Der bereits im Jahr 1216 urkundlich nachweisbare, mehrfach umgebaute Wirtschaftshof der Prämonstratenserabtei Wadgassen besitzt eine gotische Kapelle. Außerdem sind Reste von Wandmalereien des 15. Jahrhunderts und Barockzimmer mit qualitätvoller Stuckdecke zu sehen. Heute ist der Wadgasserhof Ausstellungsbereich des Theodor-Zink-Museums. Unter dem Motto "Eleonores Sommerfrische" gibt es hier um 15:30 Uhr eine Kostümführung.

Das Theodor-Zink-Museum in der Steinstraße 48 ist der im Jahr 1817 in Form eines Vierseithofs erbaute Fuhrmannsgasthof "Zum Rheinkreis". Seit seinem Umbau im Jahr 1978 beherbergt er das Kulturhistorische Museum der Stadt Kaiserslautern. Das Theodor-Zink-Museum wird von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein, um 15:00 Uhr wird vom Innenhof aus eine Führung angeboten.

Ein Stadtbild prägendes Gebäude ist die Fruchthalle in der Fruchthallstraße 10. Sie ist ein an florentinische Patrizierpaläste der Frührenaissance erinnernder kubischer Bau, der 1843 bis 1846 im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern nach Plänen des Zivilbauinspektors August von Voit als Markthalle mit Festsaal errichtet wurde. Der zweistöckige Festsaal mit umlaufender Galerie ist weitgehend im Zustand nach dem Umbau von 1891/92 erhalten. Er besitzt ein klassizistisch geprägtes Dekor, das von Bildhauer Jakob Menges und den italienischen Stukkateuren Jakob Valentino und Julius Axerio geschaffen wurde. Der renovierte Festsaal kann  von 11:00 bis 15:00 Uhr besichtigt werden, außerdem findet um 11:00 Uhr eine Führung statt.

Auf dem rückwärtigen Gelände des Gebäudes St.-Martins-Platz 1, dem ehemaligen Gasthaus "Zu den drei Königen", liegt der Marhoffer Saal. Er ist ein um 1900 durch Brauereibesitzer Karl Marhoffer nach Plänen von Adam Roos errichteter Konzertsaal. Nach durchgreifendem Umbau des Saales sind noch das Stuckdeckengewölbe mit der originalen Jugendstildecke und die Laterne mit Jugendstilverglasung im neu errichteten Verbindungstrakt erhalten. Geöffnet ist der Marhoffer Saal, der heute eine Tanzschule beherbergt, von 15:00 bis 18.00 Uhr.

Außerhalb der Stadt, an der Eselsfürth 11, befindet sich das Irish House, ein um 1900 im Landhausstil gebautes ehemaliges Kurhaus mit Saalbau und Gartenterrasse. Es ist auf einem unregelmäßigen Grundriss angelegt, mit Sandsteingliederung, Sichtfachwerk und Erker versehen und besitzt einen runden Turm mit Schweifhaube sowie einen Treppenhausrisalit mit Glockendach und originale Klappläden. Das heutige Irish House ist ein Musikclub und hat ab 15:00 Uhr zu einer Besichtigung geöffnet.

Bei der Rudolf-Breitscheid-Straße 58, der heutigen Diskothek Flash, handelt es sich um einen um 1900 aus drei einheitlich gestalteten Einzelgebäuden errichteten repräsentativen Baukomplex mit Gaststätten und Diskothek. Der Saalbau im Innern wurde früher als Theater und Kino genutzt. Besonderheiten des Gebäudes sind reiche neugotische Schmuckelemente, Risalite und Kastenerker mit Schweifgiebel auf der Ecke des Winkelbaus. Für Interessierte findet um 14:00 Uhr eine Führung statt.

Auch das Union-Kino, Kerststraße 24, ist ein städtebaulich prägnantes Bauwerk, das 1911 als Lichtspieltheater mit Wohnung nach Plänen von Christian Hocke errichtetet wurde. Das dreigeschossige Eckgebäude besitzt im Erdgeschoss weit gespannte Korbbogenöffnungen und eine fein ausgearbeitete Sandsteingliederung in historisierenden Formen. Die Fassaden, die zweiflügelige Pendeltür und das Innere sind weitgehend unverändert erhalten. Als eines der ersten deutschen Filmtheater ist das bis heute noch als Kino genutzte Gebäude ein Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung. Besichtigt werden kann es von 15:00 bis 17:30 Uhr (mit Filmvorführung).




Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 04.09.2009