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Pressemitteilung vom 17.10.2005
Visualisierung der Synagoge: Aufstellung eines Medienviewers
Zusätzliche Variante des Fernrohrs für mobilitätsbehinderte Menschen geplant
Einen Blick in die Vergangenheit der Kaiserslauterer Synagoge ermöglichen demnächst sechs so genannte "Medienviewer", deren Prototyp am Montag, den 17. Oktober 2005, vor Ort - auf dem Synagogenplatz – aufgestellt wurde. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig, dem Direktor des Referates Gebäudewirtschaft, Herbert Michaelis, der Abteilungsleiterin des Stadtplanungsamtes/Referat Stadtentwicklung, Elke Franzreb, und dem Diplom-Ingenieur Marc Grellert von der Technischen Universität Darmstadt, wurde das Konzept, das 6 Standorte festlegt, von denen man aus die Synagoge in ihrer Gesamtheit, aber auch wesentliche Bestandteile davon realitätsnah erleben kann, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Bei der Installation "Blick in die Vergangenheit" wird der Medienviewer - eine spezielle Art von Fernrohr - mit stereoskopischen Dias bestückt: somit werden die Synagoge und Teile von ihr räumlich abbildet. Vom Standort des Prototyps sieht man in die Synagoge hinein und bekommt eine Vorstellung von ihrem früheren Aussehen. Das dieser Idee zugrunde liegende Konzept entwickelte das Referat Gebäudewirtschaft zusammen mit Marc Grellert von der Technischen Universität Darmstadt.
Die weiteren 5 Standorte der Medienviewer werden noch in diesem Jahr eingerichtet. Die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf zirka 20.000 Euro, die zu einem nicht unerheblichen Teil über eine großzügige Spende abgedeckt werden. Eine zusätzliche Variante des Fernrohrs soll für mobilitätsbehinderte Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, hergestellt werden. An diesem Standort, nahe dem rekonstruierten Torbogenfragment des Denkmals am Synagogenplatz, werden dann zukünftig auch Informationen über die ehemalige Synagoge zu finden sein. Diese Konzeption biete "die einmalige Gelegenheit auch Jugendliche und Schulklassen der Thematik "jüdische Synagoge" näher zu bringen und ein Allgemeininteresse zu wecken", so der Oberbürgermeister.
An der TU Darmstadt, Fachgebiet CAD in der Architektur, werden seit 1995 Synagogen, die 1938 von den Nazis zerstört worden sind, am Computer rekonstruiert. Das Projekt geht zurück auf eine studentische Initiative im Jahr 1994. Mit der Rekonstruktion, die unter der Leitung von Prof. Manfred Koob und Diplom-Ingenier Marc Grellert erfolgten, soll der kulturelle Verlust aufgezeigt werden. Über 60 Studierende der TU Darmstadt haben bisher an den Rekonstruktionen gearbeitet. Ergebnisse waren in Ausstellungen des Jüdischen Museums Frankfurt/Main und der Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn zu sehen, beziehungsweise werden in der Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin der Öffentlichkeit präsentiert. 1998 beteiligte sich die Stadt Kaiserslautern an dem Projekt und unterstützte die Rekonstruktion der Synagoge Kaiserslautern. Das Projekt wird ergänzt durch ein interaktives öffentliches Internetarchiv (www.synagogen.info), das im Rahmen einer Forschungsarbeit betreut wird.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 17.10.2005