Symposium "Buchobjekte" in Kaiserslautern

Stadt empfängt internationale Künstler

"Das Buchobjekt als Handlungsspielraum" lautet das Thema eines Künstlersymposiums, das von heute bis einschließlich Freitag, den 29. Juli 2005, auf dem Raiffeisenplatz in Kaiserslautern stattfindet. Im Rahmen eines Empfangs begrüßte Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig gestern die zahlreichen Künstlerinnen und Künstler aus vier Kaiserslauterer Partnerstädten, aus Buenos Aires, Argentinien, sowie verschiedene Mitglieder der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern im Casimirsaal der Barbarossaburg.

"In den nächsten Tagen wird sich alles um das Buch drehen", so der Oberbürgermeister, der die Kunstschaffenden passend zum Thema des Symposiums einlud, sich im Goldenen Buch der Stadt zu verewigen. Deubig dankte den verschiedenen Sponsoren, die durch ihr finanzielles Engagement dieses Projekt erst möglich gemacht hätten. "Sie haben ein wunderbares Werk getan, das Menschliche von einer anderen Seite zu begreifen."

Das internationale Künstlersymposium ist auf eine Initiative der Künstlerwerkgemeinschaft zurückzuführen. Es verdankt seine Realisierung der Zusammenarbeit zwischen dem Büro für Städtepartnerschaften und der Buchhandlung Gondrom sowie der freundlichen Unterstützung zahlreicher Sponsoren. Angereist sind aus der Partnerstadt Guimarães in Portugal Engrácia Cardoso und José Emilio Barbosa, aus dem dänischen Silkeborg Soren Bredahl Rasmussen und Karin Birch Bunten. Aus Kaiserslauterns französischer Partnerstadt Saint-Quentin begrüßte Oberbürgermeister Deubig die beiden Künstler Michel Krakowski und Patrick Gegli Espoti alias ISSEO. Aus Banja-Luka in Bosnien-Herzegowina sind Jagoda Sestic und Dusan Pasic zu Gast. DebČra Kirnos und Paula M. Doberti kamen aus Buenos Aires (Argentinien) zum Künstlersymposium nach Kaiserslautern.

Welchen Handlungsspielraum das Symposium den Künstlerinnen und Künstlern aus sechs verschiedenen Ländern und Kulturen bietet, zeigte Deubigs Frage, wie die Anwesenden das Thema "Buchobjekte" kreativ umsetzen möchten. Ein 2,2 Meter hohes und 1,5 Meter breites Buch, in das zwei Menschen hineingehen und das Geschehen um sich herum beobachten können, ohne dabei selbst gesehen zu werden, weckt beispielsweise die Neugier auf eines der Objekte aus Banja-Luka. Die Dänen dagegen haben unter anderem ein Objekt geplant, dessen 16 Bücher sich beim Betrachten Öffnen und Schließen werden. Ein anderes, bestehend aus vier Büchern, wecke den Eindruck von vier durch die Lüfte fliegenden oder durch das Wasser kraulenden Büchern. Ein Künstler aus St. Quentin möchte eine riesige Postkarte mit großen Seiten und vielen Farben kreieren. Sie soll die vorbeikommenden Passanten einladen, die Seiten mit Liebesgrüßen zu beschreiben und damit Hoffnung und Liebe zum Ausdruck bringen. Und in einem "Windbuch", in dem der hindurch blasende Wind seine Geräusche macht, wird Unsichtbares sichtbar gemacht.

Eine Woche lang werden die Kunstschaffenden in einem "Atelier im Freien" auf dem Raiffeisenplatz in der Innenstadt öffentlich arbeiten. Kunstinteressierte Besucher können ihnen dann täglich von 11:00 bis 18:00 Uhr über die Schulter schauen. Unter dem Motto "Die Stunde danach" findet zum Abschluss eines jeden Tages jeweils von 18:00 bis 19:00 Uhr ein wechselndes Programm mit Lesungen, Kabarett und Musik statt. Heute werden sich beispielsweise die Künstler in einem Gespräch vorstellen. Am Dienstag präsentieren Helmut Johanni und Matthias Löcher Drehorgelmusik. Mittwochs zeigen Andreas Fillibeck und Michael Geib ihr "Ladenkabarett" mit Satiren und historischen Liedern. Am Donnerstag beschäftigen sich Hannelore Bähr und Michael Geib unter dem Motto "Wenn einer eine Reise tut" in einer bunten Lesung mit dem Thema "Reisen und Literatur". Am Freitagabend laden Monika Geier und Madeleine Giese zu einer "Krimistunde" ein. Zusätzlich zeigt das Union Kino am Mittwoch, dem 27. Juli, um 22:15 Uhr den Film "Pillow Book". Die Ergebnisse des Künstlersymposiums werden am Samstag, dem 30. Juli, von 10:00 bis 16:00 Uhr in einem bunten Fest auf dem Raiffeisenplatz präsentiert.

Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 25.07.2005