Hochwasser

Sturzflutereignis Mölschbach
Fotosammlung Freiwillige Feuerwehr Mölschbach

Hochwasser können sich als Folge ausgiebiger, großflächiger Dauerregen oder kurzzeitiger, kräftiger Starkregen entwickeln. Überschwemmungen und Sturzfluten durch Starkregen können fast jeden treffen, nicht nur diejenigen die an einem Gewässer leben. In Kessellagen läuft das Niederschlagswasser aus allen Richtungen gleichzeitig zusammen und bildet rasch eine Hochwasserwelle im Gelände oder in den Gewässern. Je mehr Platz die Gewässer zum Ausufern haben (Auenflächen), umso langsamer und flacher fließt die Hochwasserwelle ab.

Für das Ausmaß der Überschwemmung sind neben dem Wasserstand, die Niederschlagsmenge, die Form und der Zustand des Gewässers auch die Eigenschaften des Bodens und die Bedingungen des Einzugsgebietes, die Fläche aus der der Abfluss zusammenfließt, entscheidend.

Steile Hänge und Straßenführungen, sowie geradlinige Fließwege beschleunigen den Abfluss. Viele Widerstände, verzweigte und mäandrierende Fließwege, bremsen den Abfluss.

Ist der Boden bereits mit Wasser gesättigt, gefroren oder durch landwirtschaftliche Bewirtschaftung und Bebauung versiegelt, fließt fast der ganze Niederschlag in Bäche, Flüsse und Seen und lässt die Wasserstände steigen.

Dichte Wälder nehmen Niederschläge nahezu vollständig im Boden auf, auch Wiesen und Weiden mit ganzjähriger Bodenbedeckung halten das Wasser weitgehend vom Abfließen ab. Böden, auf denen intensiv Landwirtschaft betrieben wird, werden durch den Einsatz schwerer Landmaschinen verdichtet und damit weniger wasserdurchlässig. Durch die Asphaltierung für Siedlungen und Verkehr sowie den Einsatz von Entwässerungsanlagen werden große Flächen gänzlich wasserundurchlässig, Wasser kann nicht versickern und das Risiko für Überschwemmungen steigt.

Durch die Bebauung entlang von Gewässern, die landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Auengebiete sowie durch den Ausbau auch relativ kleiner Bäche sind in den letzten Jahrzehnten viele natürliche Überschwemmungsflächen, sogenannten Retentionsräume, verloren gegangen. Zudem verkürzt sich die Lauflänge der Gewässer durch die Begradigung. Dadurch wird die Fließgeschwindigkeit beschleunigt und das Wasser kann bei Starkregen schneller und massiver über die Ufer treten. Da es hier keinen Platz mehr hat um sich auszubreiten, richten die Überschwemmungen in den angrenzenden Siedlungsgebieten große Schäden an und gefährden die dort lebenden Menschen und ihren Besitz.

Gefahrenpotential kann nicht vollständig vorhergesagt werden. Jedoch sind Möglichkeiten gegeben die Schäden durch ein Hochwasser zu minimieren. Die Bewältigung von Hochwasserrisiken ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Der Staat, die Kommunen und die Hauseigentümer können zur Risikominimierung beitragen. Die Bewohner von Kaiserslautern können sich bei der Stadtentwässerung AöR* und der unteren Wasserbehörde  im Referat Umweltschutz der Stadtverwaltung Kaiserslautern über Ihre Möglichkeiten informieren.

In erster Linie ist Eigenvorsorge  wichtig. Ob vorsorgliches Verhalten im Bereich von Gewässern oder Objektschutzmaßnahmen, alles kann zur Eindämmung von Schäden beitragen. Der Gesetzgeber verpflichtet zur  Eigenvorsorge im Wasserhaushaltsgesetz (§3 WHG).
 
Das Land Rheinland-Pfalz hat Hochwasserrisikomanagementpläne erstellt und so einen Rahmen zum Hochwasserschutz aus Daseinsvorsorge geschaffen. In diesem Rahmen werden sinnvolle Maßnahmen gefordert und gefördert.  Für das Stadtgebiet Kaiserslautern wird mit Fördermitteln des Landes Rheinland-Pfalz (Wasserwirtschaftsverwaltung) ein Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept (HWSRVK) erstellt.
Starkregenvorsorge ist auch ein Thema im Klimaanpassungskonzept der Stadt Kaiserslautern (KLAK).
 
 

Standort

Referat Umweltschutz

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Rathaus Nord (Eingang Lauterstraße)
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