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Vom Bund gefördertes Forschungsprojekt wird an der RPTU getestet
Wenn man Hilfe braucht, sind wir alle froh, wenn sie schnell eintrifft. Im Einsatzfall zählen oft Sekunden. Bei Einsatzfahrten wird daher mit höheren Geschwindigkeiten gefahren als im Normalverkehr üblich, weshalb diese zu den risikoreichsten Fahrmanövern überhaupt gehören. Trotz Warneinrichtungen wie Blaulicht und Martinshorn kommt es leider immer wieder zu Unfällen. Oftmals ist es aber gar nicht möglich, mit hohen Geschwindigkeiten zu fahren: Das Bilden einer Rettungsgasse funktioniert immer seltener; Behinderungen und gefährliche Situationen beim Queren einer Ampelanlage oder Kreuzung gehören für Rettungskräfte längst zum Alltag.
Mit der Frage, wie Einsatzfahrzeuge in Notsituationen schneller ans Ziel kommen, beschäftigt sich das vom Bund geförderte Smart-City-Projekt AORTA, ein gemeinsames Vorhaben des Tiefbaureferats der Stadt Kaiserslautern und des Fachbereichs Mechatronik der RPTU Kaiserslautern. Dort wird schon länger an entsprechenden Steuerungs- und Regelungsverfahren geforscht, etwa an Anwendungen zum autonomen Fahren sowie zur Optimierung komplexer Schaltungen wie Ampeln, im Fachjargon Lichtsignalanlagen oder kurz „LSA“ genannt. „Ziel des Projekts AORTA ist die Realisierung eines intelligenten Routings, damit Einsatzkräfte schnellstmöglich und mit größtmöglicher Sicherheit an den Einsatzort gelangen“, so Baudezernent Manuel Steinbrenner. In diesem Zusammenhang werden auf mehreren Ebenen unterschiedliche Technologien und Lösungen zusammengeführt. „Von der verkehrsabhängigen Berechnung der bestmöglichen Route über das Schalten der grünen Welle für Einsatzfahrzeuge bis hin zu fahrzeuggenauen Fahrempfehlungen für Navigationsdienste zur Bildung der Rettungsgasse.“ Besonders innovativ sei, so der Beigeordnete, die Steuerung autonomer Fahrzeuge, welche völlig selbstständig Ausweichmanöver durchführen. Zu diesem Zweck wurden im Projekt vier Fahrzeuge und zwei LSAs mit modernster Kommunikationstechnik ausgerüstet.
Testfahrten mit autonomen Fahrzeugen auf der Trippstadter Straße
In der Woche vom 17. bis 21. Juni 2024 findet eine ausgedehnte Test- und Integrationswoche an der RPTU statt. Hierbei sind erstmalig alle im Konsortium beteiligten Partner mit ihren Fahrzeugen vor Ort. Unter anderem reisen mehrere autonome Testfahrzeuge aus ganz Deutschland an. Neben abschließender Tests und Konnektierung der einzelnen Komponenten und Fahrzeuge wird auch die Funktionsweise automatisierter Assistenzsysteme zur Formung der Rettungsgasse bei autonomen Fahrzeugen erprobt. Zu diesem Zweck wird am Donnerstag, den 20. Juni, und Freitag, den 21. Juni, in der Trippstadter Straße ab dem Ortseingang bis auf Höhe des DFKI der Verkehr im Ampelbetrieb teilweise eingeschränkt. Die Tests finden zwischen 09.00 und 17.00 Uhr statt, zu diesen Zeiten ist mit Behinderungen zu rechnen.
Weitere Informationen
https://mv.rptu.de/fgs/mec/projekte/aorta
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 06.06.2024