Pressemitteilung vom 26.04.2024

Fazil Say zeigt sich "Facettenreich" beim Kammerkonzert

Am 16. Mai in der Fruchthalle

Mit seinen außergewöhnlichen pianistischen Talenten berührt Fazıl Say seit mehr als 25 Jahren Publikum und Kritiker gleichermaßen. Konzerte mit diesem Künstler sind etwas anderes. Sie sind direkter, offener, spannender; kurz gesagt: sie gehen direkt ins Herz. So auch am 16. Mai 2024 beim Kammerkonzert in der Fruchthalle Kaiserslautern, das unter dem Titel "Facettenreich" das umfassende Können des Ausnahmepianisten zeigt, mit Werken von Mozart, Beethoven, Liszt und einer eigenen Komposition. 

Fazıl Say erhielt seinen ersten Klavierunterricht bei Mithat Fenmen, der selbst bei Alfred Cortot in Paris studiert hatte. Vielleicht spürte Fenmen, wie talentiert sein Schüler war und bat den Jungen, jeden Tag über Themen zu improvisieren, die mit seinem täglichen Leben zu tun hatten, bevor er seine grundlegenden Klavierübungen und -studien abschloss. Dieser Kontakt mit freien kreativen Prozessen und Formen gilt als Quelle des immensen Improvisationstalents und der ästhetischen Einstellung, die Fazıl Say zu dem Pianisten und Komponisten machen, der er heute ist. Er hat mit allen renommierten amerikanischen und europäischen Orchestern und zahlreichen führenden Dirigenten gespielt und sich ein facettenreiches Repertoire aufgebaut, das von Bach über die Wiener Klassik (Haydn, Mozart und Beethoven) und die Romantik bis hin zu zeitgenössischer Musik reicht, einschließlich seiner eigenen Klavierkompositionen.

Fazıl Say wurde am 14. Januar 1970 in Ankara geboren. Mit vier Jahren begann er, Klavier zu spielen, im Alter von elf Jahren nahm er ein Klavierstudium auf. Den Anstoß zum Beginn einer Kompositionstätigkeit erhielt Say bei einem Workshop mit David Levine und Aribert Reimann in Ankara. Die beiden Ausnahmekünstler waren es schließlich auch, die dem jungen Nachwuchstalent einen Aufenthalt an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf vermittelten. Von 1992 bis 1995 setzte Say seine Studien am Berliner Konservatorium fort. Als Sechzehnjähriger komponierte er sein Werk Black Hymns. Der Gewinn des ersten Preises bei den Young Concert Artists International Auditions in New York beflügelte seine Karriere als Pianist weiter, seitdem gibt Fazıl Say über hundert Konzerte im Jahr. Es folgten Kompositionen von größer besetzten Werken, darunter das 2. Klavierkonzert Silk Road, das Say 1996 in Boston zur Uraufführung brachte und in der Saison 2003/2004 mehr als ein Dutzend Mal spielte. In der Saison 2003 und nochmals 2005 war er Artist in Residence bei Radio France. Im Jahr 2005 lud ihn das Musikfest Bremen als Artist in Residence ein, im Jahr 2007 das Konzerthaus Dortmund, in der Spielzeit 2018/2019 die Dresdner Philharmonie. Bereits im Jahr 2000 gründete Say ein Worldjazz-Quintett, mit dem er unter anderem bei den Jazzfestivals von Montreux und Istanbul auftrat.

Charakteristisch für Says musikalische Arbeit ist die Doppelrolle als Komponist und international gefragter Pianist. Sein großes Interesse an Jazz und Improvisation prägt sein Musikverständnis; als Komponist lässt er diese Elemente immer wieder in seine Werke einfließen. In diesem Geiste komponierte er hochvirtuose Werkadaptionen für Klavier wie die Jazz-Fantasie nach Mozarts Alla Turca (1993), den Paganini Jazz (1995) oder die 4 Pieces für DJ and Piano (2003). Sein im Auftrag des türkischen Kultusministeriums komponiertes Oratorium Nâzım auf Verse des türkischen Dichters Nâzım Hikmet wurde 2001 in Ankara in Anwesenheit des Staatspräsidenten uraufgeführt. Im Auftrag von Radio France und Kurt Masur komponierte Say 2002 sein 3. Klavierkonzert und brachte es mit dem Orchestre National de Radio France unter der Leitung von Eliahu Inbal zur Uraufführung. Viele weitere Kompositonen folgten seitdem.

Neben zahlreichen Auszeichnungen für seine Interpretationen als Pianist wurde Fazıl Say unter anderem 2007 mit dem Silbernen London International Award und ein Jahr später mit dem Preis des Art Directors Club Deutschland ausgezeichnet. Für seine vierhändige Bearbeitung von Strawinskys „Sacre du Printemps“ erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis, 2017 bekam er für seine Gesamteinspielung der Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart den ECHO Klassik. Er ist darüber hinaus Träger des Musikpreises der Stadt Duisburg 2017.

Konzertkarten von 30,00 bis 11,50 Euro gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information, Fruchthallstraße 14, Tel. (0631) 365-2316, beim Thalia Ticketservice unter Tel. (0631) 36219-814 und bei allen weiteren VVK-Stellen (Ticket-Hotline: 01806-57 00 00) oder im Internet unter http://www.eventim.de/ Die Eintrittskarte berechtigt am Veranstaltungstag zur kostenlosen Hin- und Rückfahrt bis zum folgenden Tag 3:00 Uhr mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln (bei der DB: RE, RB und S-Bahn; im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), 2. Klasse).



 © Marco Borggreve

Fazil Say © Marco Borggreve

Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 26.04.2024