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EnStadt:Pfaff erprobt innovative PV-Module und bidirektionales Laden
Als Bundeskanzler Olaf Scholz vor kurzem das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg besuchte, informierte er sich auch über etwas, was auf dem Pfaff-Gelände in Kaiserslautern in Kürze bereits Realität sein wird: Fassadenintegrierte Photovoltaik-Module, die mit Hilfe einer speziellen Beschichtung (sogenannte MorphoColor Farbschicht) das Sonnenlicht besser passieren lassen, was den Wirkungsgrad der Module deutlich erhöht. Das Fraunhofer ISE ist Partner im Projekt EnStadt:Pfaff, in dem daran gearbeitet wird, das Pfaff-Quartier klimaneutral zu gestalten.
Auf der von der Stadt mit Hilfe des Leuchtturmvorhabens EnStadt:Pfaff gebauten Energiezentrale neben der Pforte werden in Pfaff-Rot gefärbte Module im oberen Fassadenbereich installiert, um die Wirkung der Module sowie den weiteren Weg zur Marktreife zu erforschen. Das Ziel ist, dass nicht nur die Dächer, sondern auch die Fassadenflächen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien genutzt werden können.
In Kaiserslautern wurde unter anderem am Altenhof bereits eine herkömmliche PV-Anlage mit dunklen Modulen realisiert, jedoch ist diese optisch sehr dominant an einer meist hellen Fassade. Das System des ISE ermöglicht gleichzeitig die Erzeugung von nachhaltiger Energie und trägt hohen ästhetischen Anforderungen Rechnung. Es lässt sich sogar auf oder in der Nähe denkmalgeschützter Gebäude dezent installieren.
Um die lokal produzierte Energie direkt vor Ort besser nutzen zu können, soll in der Energiezentrale auf dem Pfaff-Gelände auch das bidirektionale Laden realisiert und erprobt werden. Dabei dient der Akku von E-Fahrzeugen als Speicher, der bei Bedarf den Strom auch wieder ins Netz zurückführen und damit anderen Nutzern zur Verfügung stellen kann. Da es immer mehr Elektrofahrzeuge gibt – bis 2045 werden 40 Millionen eklektisch betriebene Fahrzeuge erwartet –, wächst auch die Kapazität zur Speicherung von Energie und zur Pufferung von Lastspitzen, was zur Netzstabilisierung zwingend erforderlich ist. Dieser Ausgleich kann ohne zusätzliche Batteriespeicher ermöglicht werden. Entscheidend hierfür ist aber die Kommunikation zwischen den Systemen.
„Wir brauchen dringend neue Technologien und innovative Denkansätze um die Energiewende zu schaffen“, so Beigeordneter Manuel Steinbrenner. „Das Leuchtturmvorhaben EnStadt:Pfaff gibt uns als Stadt die einmalige Chance, gemeinsam mit Wissenschaftlern und mit Geldern vom Bund ein klimaneutrales Quartier zu entwickeln. Alle Planungsprozesse müssen hinsichtlich der energetischen Versorgung der Stadtquartiere auf den Prüfstand“, so der Bau- und Umweltbeigeordnete.
Das Vorhaben EnStadt:Pfaff
Das vom Bund geförderte Forschungs- und Demonstrationsprojekt EnStadt:Pfaff begleitet die Entwicklung des Pfaff-Quartiers mit dem Ziel der Klimaneutralität und hoher Lebensqualität. Als Reallabor sorgt EnStadt:Pfaff für die richtige Balance von Innovation und Umsetzungsreife in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Umsetzern. Die Stadt errichtet im Rahmen dieses Leuchtturmvorhabens an der Lina-Pfaff-Straße im Bereich der Pforte eine Energiezentrale unter Nutzung der Fördermittel der Bundesregierung (BMWK). Die Energiezentrale umfasst die Heizzentrale des Quartiers (Niedertemperatur-Wärmenetz mit 60°C Vorlauftemperatur durch Nutzung des Fernwärme-Rücklaufs sowie Auskopplung von Wärme durch Kältemaschinen des MVZ), ein E-Mobil- und Batterielabor sowie E-Mobil-Ladesäulen und ist mit einer PV-Anlage überdacht. Die Energiezentrale soll durch die SWK betrieben werden.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 11.03.2024