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Stadtbildpflege bittet, Störstoffe weiter zu reduzieren
Die Biotonne. © Stadtbildpflege Kaiserslautern
Bioabfälle sind wertvoll und wichtig für die Kreislaufwirtschaft sowie für den Klima- und Ressourcenschutz. Die von der Stadtbildpflege Kaiserslautern (SK) eingesammelten Bioabfälle werden im Biomasse-Kompetenzzentrum der Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) verwertet. Jährlich entstehen so Strom für etwa 5.000 Haushalte, Fernwärme für etwa 3.500 Haushalte und hochwertiger Kompost. Landen Störstoffe wie Plastik, Glas und Metall in der Biotonne, kann das Potenzial des Bioabfalls jedoch nicht voll ausgeschöpft werden.
„Die Verwertung biologischer Abfälle zu Dünger und Humus ist ökologisch sehr nützlich und sinnvoll. Hierdurch schließt sich der natürliche Stoffkreislauf, mineralische Dünger werden ersetzt und somit Ressourcen geschont“, erklärt Andrea Buchloh-Adler, Werkleiterin der SK. Der Kompost der ZAK versorgt die Böden als reines Naturprodukt mit allen wichtigen Pflanzennährstoffen und Spurenelementen. Sein hoher Gehalt an organischer Substanz sichert den Humusgehalt und verbessert die Struktur des Bodens. Das Bodenleben wird aktiver und gesünder, der Wurzelraum besser durchlüftet. Der Boden erwärmt sich im Frühjahr schneller und lässt sich leichter bearbeiten. Durch die hohe Wasseraufnahme und -speicherung sowie die gute Krümelstabilität werden die Pflanzen widerstandsfähiger. Alle Kompostprodukte der ZAK sind durch die Bundesgütegemeinschaft Kompost RAL-zertifiziert. Aktuell besteht eine hohe Nachfrage nach den Komposten, insbesondere für den Ökolandbau und für die Erdenindustrie.
Doch obwohl Bioabfälle in der Kreislaufwirtschaft eine wertvolle Ressource für die Gewinnung von Kompost und Bioenergie sind, steht deren Sammlung vor Herausforderungen. Zwei Drittel aller Lebensmittelabfälle landen noch immer im Restmüll und nicht in der Biotonne. So entsorgte Bioabfälle scheiden aus dem nachhaltigen Stoffkreislauf aus.
Ein weiteres Problem: In den Biotonnen befinden sich zu viele Störstoffe wie Plastik, Glas und Metall. Auch sogenannte kompostierbare Plastiktüten und -produkte gehören nicht in die Biotonne, da sie sich in den Vergärungs- und Kompostierungsanlagen zu langsam zersetzen und nicht vollständig biologisch abbauen. Eine aktuelle Biogut-Untersuchung bei der ZAK bestätigt: Zwar sind die angelieferten Bioabfälle zu 95,5 Prozent von hoher Qualität, aber es besteht nach wie vor Verbesserungspotenzial. „Nur durch die Mithilfe aller Bürgerinnen und Bürger Kaiserslauterns ist es möglich, die Qualität der Bioabfälle zu verbessern“, erklärt Bürgermeisterin und SK-Werkdezernentin Beate Kimmel. Die Störstoffe könnten nämlich nur mit sehr hohem Aufwand aussortiert werden. Zudem sei es trotz modernster Technik nicht möglich, alle falschen Inhalte restlos zu entfernen.
Die sortenreine Sammlung von Bioabfällen ist sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch überaus sinnvoll. In keinem anderen Bereich können regionale Stoffkreisläufe besser geschlossen werden. „Jede und jeder kann daher durch richtige Mülltrennung einen direkten Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten“, unterstreicht Kimmel. Darüber hinaus reduzieren sich die Restabfallmengen und somit auch die Kosten, wenn Bioabfälle separat und frei von Störstoffen gesammelt werden. Dies kommt wiederum den Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahlern zugute.
Weitere Informationen zur richtigen Bioabfallsammlung – auch in verschiedenen Sprachen – gibt es unter www.stadtbildpflege-kl.de.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 28.08.2023