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Pressemitteilung vom 09.07.2014
Innovation made in Kaiserslautern: Entwicklung von Stromschienensystemen mit Hochtemperatur-Supraleiter
Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel zu Besuch bei dem Unternehmen Vision Electric Super Conductors GmbH
Das im September 2013 gegründete Unternehmen Vision Electric Super Conductors GmbH (VESC) konnte nicht zuletzt auf Initiative des städtischen Technologiebotschafters Professor Norbert Wehn nach Kaiserslautern geholt werden. Seinen Sitz hat VESC im Bürogebäude des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in der Trippstadter Straße gefunden und der Betrieb wurde Anfang dieses Jahres erfolgreich aufgenommen.
Bei der gestrigen Betriebsbesichtigung zeigten sich Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel sowie der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Walter Scherer, begeistert von der technologischen Produktforschung und –entwicklung in Sachen Stromschienensysteme mit Hochtemperatur-Supraleitern, die das Unternehmen betreibt. Wie Geschäftsführer Dr. Wolfgang Reiser und sein Stellvertreter Stefan Huwer darlegten, sollen in etwa zwei Jahren die ersten Produkte bis zur Marktreife entwickelt und fertig gestellt sein. Die Unternehmer schauen dabei auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Stromschienen zurück: das Unternehmen Vision Electric GmbH mit Sitz in Schwanenmühle diente als Keimzelle des neu gegründeten Unternehmens in Kaiserslautern und hat sich in den letzten Jahren mit seinen Produkten als Technologieführer für Hochstromanwendungen auf allen Kontinenten eine Namen gemacht.
Derzeit laufen nun die Forschungen zur Entwicklung von Stromsschienen mit Hochtemperatur-Supaleiter auf Hochtouren und zwar über eine Kooperation mit der Technischen Universität in der dortigen Hochspannungshalle des Lehrstuhls für Elektro- und Informationstechnik. „Einmal mehr zeigt sich die enge und günstige Verzahnung unserer Hochschulen mit den Forschungsprojekten ansässiger Unternehmen. Auch die räumliche Verbindung zwischen dem Unternehmen und des Forschungsstandorts ist in diesem Fall optimal gewählt“, stellte das Stadtoberhaupt erfreut fest.
Die Etablierung der supraleitenden Hochstromschienen entfaltet weltweit ein enormes Potential. Gerade in industriellen Anlagen wie Glasöfen, Aluminiumhütten, Rechenzentren oder Wind- und Solarparks gilt es, hohe Strommengen zu transferieren. Dabei kommen Kabelsysteme schnell an ihre Grenzen. Mithilfe der supraleitenden Hochstromschienen könnte eine effiziente Stromzuführung mit minimalen Verlusten für Ströme von 20 bis 200 Kiloampere vollzogen werden. Um Übertragungsverluste beim Strom zu reduzieren, bedarf es einer konstanten Kühlung mit so genannter Kryotechnik. Dabei kommt flüssiger Stickstoff zum Einsatz.
Trotz des zurzeit noch nicht ganz einfachen Einsatzes von Kältemitteln überzeugt diese Technologie mit enormen Vorteilen: Neben den geringen Übertragungsverlusten sind die Supraleiter extrem kompakt und benötigen wenig Raum und Fläche. Auch Material- und Installationsaufwand sind vergleichsweise gering. Damit kann bereits heute – also noch vor der Markteinführung des Produkts – von einer hohen Kosteneffizienz ausgegangen werden. Bei Installationen dieser Art mit schwierigen Montagebedingungen reden wir schnell von Millionbeträgen. Kostenersparnisse spielen hier eine überaus wichtige, wirtschaftliche Rolle“, erläutert der Geschäftsführer.
Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel erklärte, er werde mit Spannung die weitere Produktentwicklung verfolgen: „Wir sprechen hier von einem für die Zukunft wirklich hochwertigen Produkt, dass in der Industrie mit hohen Stromabnahmen seinen Einsatz finden wird. Mit Produkt- und damit Marktreife gewinnen wir einen weiteren, hochwertigen Exportschlager ‚made in Kaiserslautern’.“
Bild: Der stellvertretende Geschäftsführer Stefan Huwer (links) und Dr. Wolfgang Reiser, Geschäftsführer der VESC (rechts), erläutern Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel die Versuchstechnik für die Entwicklung der Stromschienensysteme mit Hochtemperatur-Supraleiter.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 09.07.2014