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Wanderausstellung ist noch bis 10. Juni im Rathausfoyer zu sehen
Im Beisein von Innenminister Roger Lewentz wurde am vergangenen Sonntag im Foyer des Rathauses Kaiserslautern die Ausstellung „Kriegsgräberstätten in Rheinland-Pfalz“ eröffnet. Die neue konzipierte Ausstellung vermittelt die Geschichte, Gestaltung und das Anliegen der Kriegsgräberstätten in Rheinland-Pfalz. Es handelt sich um eine Wanderausstellung, die in den kommenden Monaten von Kaiserslautern aus ihren Weg durch das Bundesland machen wird.
Anja Pfeiffer, Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern, hieß die zahlreichen Gäste der Eröffnung im Namen der Stadt willkommen. In ihrer Begrüßungsrede spannte sie den Bogen von der Bedeutung der Kriegsgräberpflege zur deutschen Erinnerungskultur und den Krieg in der Ukraine. „Noch bis vor wenigen Monaten hätten ich und vermutlich die meisten deutschen Politiker Worte an Sie gerichtet, die wir alle kennen und wie sie bei solchen Anlässen seit Jahrzehnten üblich waren. Es wäre ein Plädoyer für den Frieden gewesen, für das Erinnern, begleitet mit den Worten ‚Nie wieder‘, wofür wir Deutsche besondere Verantwortung tragen.“ Das jedoch, so Pfeiffer, sei Geschichte.
„Der russische Überfall auf die Ukraine, die mordenden und plündernden Horden, die Vergewaltigungen und Deportationen, die faschistoide Propaganda – All das stellt die einstudierte deutsche Sicht der Dinge gerade auf eine harte Probe.“ Die Welt, erklärte die Beigeordnete, sei seit dem 24. Februar eine andere. Ein „Weiter so“ könne es kaum geben, für niemanden. „Wer wären wir, wenn wir den Hilferuf eines Landes ignorieren, das gerade genau das erlebt, was wir vor nunmehr 83 Jahren Polen angetan haben, und dann später auch vielen anderen europäischen Ländern? Wer wären wir angesichts unserer Geschichte, wenn wir von der Ukraine verlangen, sich kampflos dem Aggressor zu ergeben, wie es manche tun? Wenn wir wirklich unsere Lektion gelernt haben, wenn wir auch nur annähernd an das glauben, was wir seit Jahrzehnten predigen, das ‚Nie wieder‘, dann ist die Entscheidung, die Ukraine mit all unseren Mitteln zu unterstützen, die einzig richtige. Kriegsgräber erinnern daran, was passieren konnte und auch wieder passieren kann. Und gerade wieder passiert. Sie erinnern aber gerade uns Deutsche auch an unsere Verantwortung.“
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Generaldirektion kulturelles Erbe. Sie ist noch bis 10. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses frei im Rathausfoyer zugänglich. Der Volksbund plant im Sommer 2022 zudem ein Workcamp in Kaiserslautern, bei dem auch die seit 1871 bestehende Kriegsgräberstätte auf dem Hauptfriedhof Thema sein wird.
Autor/in: Matthias Thomas - Pressestelle
Kaiserslautern, 11.05.2022