Achtung! Diese archivierte Pressemitteilung könnte inhaltlich veraltet sein

Bitte beachten Sie, dass Sie sich gerade im Pressearchiv befinden. Die hier verfügbaren Pressemitteilungen könnten veraltete oder nicht mehr relevante Informationen enthalten.

Das Pressearchiv soll vergangene Pressemitteilungen für historische und archivarische Zwecke speichern, weswegen die Inhalte archivierter Pressemitteilungen im Nachgang auch nicht mehr verändert werden.

Wir empfehlen Ihnen, dies bei der Nutzung des Archivs zu bedenken und bei Bedarf die Aktualität der Informationen zu überprüfen.

Pressemitteilung vom 11.05.2022

Kriegsgräber erinnern an deutsche Verantwortung

Wanderausstellung ist noch bis 10. Juni im Rathausfoyer zu sehen

Im Beisein von Innenminister Roger Lewentz wurde am vergangenen Sonntag im Foyer des Rathauses Kaiserslautern die Ausstellung „Kriegsgräberstätten in Rheinland-Pfalz“ eröffnet. Die neue konzipierte Ausstellung vermittelt die Geschichte, Gestaltung und das Anliegen der Kriegsgräberstätten in Rheinland-Pfalz. Es handelt sich um eine Wanderausstellung, die in den kommenden Monaten von Kaiserslautern aus ihren Weg durch das Bundesland machen wird.

Anja Pfeiffer, Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern, hieß die zahlreichen Gäste der Eröffnung im Namen der Stadt willkommen. In ihrer Begrüßungsrede spannte sie den Bogen von der Bedeutung der Kriegsgräberpflege zur deutschen Erinnerungskultur und den Krieg in der Ukraine. „Noch bis vor wenigen Monaten hätten ich und vermutlich die meisten deutschen Politiker Worte an Sie gerichtet, die wir alle kennen und wie sie bei solchen Anlässen seit Jahrzehnten üblich waren. Es wäre ein Plädoyer für den Frieden gewesen, für das Erinnern, begleitet mit den Worten ‚Nie wieder‘, wofür wir Deutsche besondere Verantwortung tragen.“ Das jedoch, so Pfeiffer, sei Geschichte.

„Der russische Überfall auf die Ukraine, die mordenden und plündernden Horden, die Vergewaltigungen und Deportationen, die faschistoide Propaganda – All das stellt die einstudierte deutsche Sicht der Dinge gerade auf eine harte Probe.“ Die Welt, erklärte die Beigeordnete, sei seit dem 24. Februar eine andere. Ein „Weiter so“ könne es kaum geben, für niemanden. „Wer wären wir, wenn wir den Hilferuf eines Landes ignorieren, das gerade genau das erlebt, was wir vor nunmehr 83 Jahren Polen angetan haben, und dann später auch vielen anderen europäischen Ländern? Wer wären wir angesichts unserer Geschichte, wenn wir von der Ukraine verlangen, sich kampflos dem Aggressor zu ergeben, wie es manche tun? Wenn wir wirklich unsere Lektion gelernt haben, wenn wir auch nur annähernd an das glauben, was wir seit Jahrzehnten predigen, das ‚Nie wieder‘, dann ist die Entscheidung, die Ukraine mit all unseren Mitteln zu unterstützen, die einzig richtige. Kriegsgräber erinnern daran, was passieren konnte und auch wieder passieren kann. Und gerade wieder passiert. Sie erinnern aber gerade uns Deutsche auch an unsere Verantwortung.“

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Generaldirektion kulturelles Erbe. Sie ist noch bis 10. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses frei im Rathausfoyer zugänglich. Der Volksbund plant im Sommer 2022 zudem ein Workcamp in Kaiserslautern, bei dem auch die seit 1871 bestehende Kriegsgräberstätte auf dem Hauptfriedhof Thema sein wird.



Die Teilnehmer und Ehrengäste der Ausstellungseröffnung am 8. Mai im Rathausfoyer. 3.v.r. die städtische Beigeordnete Anja Pfeiffer.  © Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Die Teilnehmer und Ehrengäste der Ausstellungseröffnung am 8. Mai im Rathausfoyer. 3.v.r. die städtische Beigeordnete Anja Pfeiffer. © Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Autor/in: Matthias Thomas - Pressestelle

Kaiserslautern, 11.05.2022