Achtung! Diese archivierte Pressemitteilung könnte inhaltlich veraltet sein

Bitte beachten Sie, dass Sie sich gerade im Pressearchiv befinden. Die hier verfügbaren Pressemitteilungen könnten veraltete oder nicht mehr relevante Informationen enthalten.

Das Pressearchiv soll vergangene Pressemitteilungen für historische und archivarische Zwecke speichern, weswegen die Inhalte archivierter Pressemitteilungen im Nachgang auch nicht mehr verändert werden.

Wir empfehlen Ihnen, dies bei der Nutzung des Archivs zu bedenken und bei Bedarf die Aktualität der Informationen zu überprüfen.

Pressemitteilung vom 15.11.2021

Kaiserslautern sagt „Nein zu Gewalt an Frauen“

Digitale Gewalt im Fokus – Fachvortrag am 1. Dezember

„Nein zu Gewalt an Frauen!“ Mit diesem klaren Statement und dem Hissen einer Aktionsflagge wird Jahr für Jahr am 25. November weltweit an ein gesellschaftliches Problem erinnert, das auch im Jahre 2021 leider immer noch brandaktuell ist. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, so das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Etwa jede vierte Frau werde mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen seien Frauen aller sozialen Schichten.

 

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kaiserslautern, Katharina Disch, weiß um die vielen Varianten der Gewalt und Diskriminierung, die Frauen immer wieder begegnen. „Gewalt hat völlig unterschiedliche Aspekte und inzwischen mitunter ganz subtile und neue Formen, gerade in der digitalen Welt“, erklärt sie. Durch das Internet, die sozialen Medien und die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Endgeräten haben sich, so die Gleichstellungsbeauftragte, völlig neue Möglichkeiten der Druckausübung entwickelt. Abfällige Kommentare bei Youtube und Co. seien dabei nur die Spitze des Eisbergs. „Mobbing im Netz kennt inzwischen sehr viele Spielarten, auch und gerade gegen Frauen. Die Bandbreite reicht dabei von Erpressung, etwa durch die Androhung der Veröffentlichung intimer Informationen, bis hin zu sexueller Belästigung, zum Beispiel durch das unaufgeforderte Zusenden intimer Fotos.“ Auch eine ganz junge Form der digitalen Belästigung ist Disch schon begegnet: „Ich kenne Fälle von frisch getrennten Frauen, deren Ex-Partner noch über den Zugang zur digitalen Steuerung der Wohnung verfügt und diesen für regelrechten Terror nutzt. Nachts plötzlich laute Musik oder Licht in allen Zimmern, abgeschaltete Heizungen, blockierte digitale Türschlösser. Die technischen Möglichkeiten sind groß – und entsprechend leider auch die Formen der Belästigung.“

 

Um die Öffentlichkeit für diese Problematik zu sensibilisieren, wird es in diesem Jahr zusätzlich zur Flaggenhissung am 25. November (17.00 Uhr vor dem Rathaus) am 1. Dezember um 17.30 Uhr einen Fachvortrag in der Kammgarn geben. Unter dem Titel „Digitale Gewalt gegen Mädchen und Frauen – wenn das smarte Home zur Gefahr wird“ wird Francesca Schmidt, Referentin für Feministische Netzpolitik und Gründungsmitglied von netzforma e.V., interessante Einblicke in dieses noch weitgehend unbekannte Thema geben. Wer will, kann die zusammen mit der KL.digital organisierte Veranstaltung auch online oder im Offenen Kanal Kaiserslautern verfolgen. Der Eintritt ist frei, um vorherige Anmeldung unter gleichstellung@kaiserslautern.de wird gebeten.

 

Zum 25. November

Der Gedenktag erinnert an die drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Theresia Mirabal, die am 25. November 1960 wegen ihrer politischen Aktivitäten vom militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik nach monatelanger Folter ermordet wurden. Der Kampf der Mirabal-Schwestern und ihr Schicksal gelten inzwischen weltweit als Symbol für den Kampf gegen jegliches Unrecht an Frauen. Der 25. November wurde 1999 von der UNO als internationaler Gedenktag anerkannt. Seit 2003 wird der Gedenktag auch in Kaiserslautern von Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher Organisationen mit Aktionen und Veranstaltungen unterstützt.

 

Termine

25.11.21, 17.00 Uhr: Flaggenhissung, Rathausvorplatz. Für die Stadt Kaiserslautern spricht der Leiter des Referats Recht und Ordnung, Rainer Wirth. Für den Landkreis Kaiserslautern spricht Landrat Ralf Leßmeister. Für das Polizeipräsidium Westpfalz spricht die Leiterin der Stadtinspektion 1, Katja Schomburg.

01.12.21, 17.30 Uhr: Fachvortrag „Digitale Gewalt gegen Mädchen und Frauen – wenn das smarte Home zur Gefahr wird“, Kulturzentrum Kammgarn.

 

Zu beiden Veranstaltungen sind alle Interessierte herzlich eingeladen!

 

Netzwerk stellt sich vor

Das Netzwerk, das Jahr für Jahr den Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ und viele weitere Aktionen rund ums Thema Gleichstellung organisiert, stellt sich mit eigens produzierten Videos vor, die am 25. November auf den entsprechenden Homepages und Social-Media-Kanälen zu sehen sein werden, darunter etwa die der Stadt, der Evangelischen Arbeitsstelle, der Aidshilfe Kaiserslautern, der Frauenzuflucht Kaiserslautern und viele mehr. In einem gemeinsamen Video, das ebenfalls am 25. November freigeschaltet wird, positioniert sich die Gruppe anlässlich des Aktionstags gemeinsam klar gegen Gewalt.

www.youtube.com/stadtkl

 

 

 



Autor/in: Matthias Thomas - Pressestelle

Kaiserslautern, 15.11.2021