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Bürgermeisterin lobt Vorreiterrolle der Stadtentwässerung<br>
Der rasante Anstieg der Energiekosten bereitet jedem privaten Haushalt ebenso Sorgen wie Unternehmen oder den kommunalen Betrieben. "In den letzten Jahrzehnten waren die Kläranlagen einer der größten Energieverbraucher einer Kommune, da die Abwasserreinigung unter anderem durch einen sehr energieintensiven Eintrag von Luft in die Klärbecken stattfindet", so Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt. Die Stadtentwässerung hat rund 1,7 Millionen Euro in neue energiesparende Technik investiert, die Kosten hierfür konnten nun auf Antrag bei der SGD Süd mit der zu entrichtenden Abwasserabgabe verrechnet werden. Außerdem spart die Stadtentwässerung zusätzliche 400.000 Euro pro Jahr. "Die Kläranlage Kaiserslautern übernimmt damit eine Vorreiterrolle für viele Kommunen!"
Wie Dr. Wimmer-Leonhardt informiert, hätte bei der Stadtentwässerung Kaiserslautern ein teilweiser Austausch der in die Jahre gekommenen Belüftungselemente angestanden. Daraufhin hätte man sich intensiv mit den neusten verfügbaren Techniken auseinander gesetzt. Im Ergebnis wurden dann nicht nur neue Elemente eingesetzt, sondern die gesamte Verfahrens- und Regelungstechnik der sogenannten "biologischen Stufe" umgestellt. "Unter Einsparung von rund 50 Prozent der anfallenden Energiekosten konnte dabei sogar eine Verbesserung der Reinigungsleistung um ca. 20 Prozent erreicht werden", freut sich die Bürgermeisterin. Die eingesetzte Technik, die unter anderem auf die Energie fressenden Rührwerke in den Becken verzichten kann, wurde erstmals in einer Kläranlage dieser Größenordnung eingesetzt.
Rainer Grüner, Werkdirektor der Stadtentwässerung, sieht die Arbeiten an der Kläranlage Kaiserslautern als richtungweisend für die energetische Optimierung von Kläranlagen in der ganzen Republik: "Die eingesetzte Verfahrens- und Belüftungstechnik sichert einen ganzjährig stabilen und effektiven Betrieb." In der aktuellen Broschüre des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz "Energiesituation der kommunalen Kläranlagen in Rheinland-Pfalz" werde die Umrüstung der Kläranlage Kaiserslautern als vorbildlich herausgestellt. "Seitdem führt es viele Fachleute anderer Entwässerungsbetriebe nach Kaiserslautern", erläutert der Werkdirektor. "Alleine in Rheinland-Pfalz wurden mittlerweile drei Anlagen auf die neue Technik umgestellt!"
Nach den Worten von Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt sei nun einem Antrag der Stadt auf vollständige Verrechnung der bereits im Jahr 2008 getätigten Investitionskosten mit der sogenannten Abwasserabgabe entsprochen worden: "Das Land fördert und belohnt hierdurch Investitionen der Anlagenbetreiber, die zu maßgeblichen Verbesserungen der Gewässerqualität führen." Seit der Umstellung auf das effiziente Belüftungssystem spare die Stadtentwässerung darüber hinaus jährlich rund 400.000 Euro an Energiekosten, Abwasserabgabe und Wartungskosten für die Rührwerke. Gewässerschutz und Energieeinsparung würden in diesem Fall hervorragend zusammen passen. "Die Abwasserreinigung kann in Kaiserslautern aufgrund der eingesetzten Technik auf höchstem Niveau zu günstigen Preisen betrieben werden", bilanziert die Bürgermeisterin. Ein großes Lob geht an die Mitarbeiter, "die bei ihren Lösungsansätzen neben der Verfahrenstechnik stets die Kosten im Auge haben und immer bereit sind, sich mit den neusten technischen Entwicklungen auseinander zu setzen."
Durch die Optimierung der Verfahrenstechnik im laufenden Betrieb ist es bis dato gelungen, den Energiebedarf der Kläranlage soweit zu senken, dass über 80 Prozent der benötigten Energie durch die Nutzung der Faulgase aus dem Klärschlamm in Blockheizkraftwerken erzeugt werden kann. Mit den derzeit auf dem Kläranlagengelände laufenden Arbeiten zur Erneuerung dieser Blockheizkraftwerke aus den achtziger Jahren folgt ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung einer energieautarken Kläranlage.
Bild: Überblick über die Kläranlage Kaiserslautern. © Stadt Kaiserslautern
Bild: Überblick über die Kläranlage Kaiserslautern. © Stadt Kaiserslautern
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 21.08.2013