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Pressemitteilung vom 07.04.2020

2019 – Ein weiteres Trockenjahr

Der Witterungsrückblick für Rheinland-Pfalz und Kaiserslautern

Das Jahr 2019 war in Deutschland und Rheinland-Pfalz das drittwärmste Jahr seit dem Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Wie das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen mitteilt, lag die Jahresmitteltemperatur in Rheinland-Pfalz mit 10,4 °C um 1,5 °C über dem langjährigen Mittel von 1971-2000. Bis auf die Monate Januar und Mai waren alle Monate wärmer als im langjährigen Mittel. In Kaiserslautern betrug die Jahresmitteltemperatur 10,7 °C. Die Sonne schien in Rheinland-Pfalz mit 1851 Stunden circa 22 Prozent länger als im Mittel (1520 Stunden). Kaiserslautern konnte sich sogar über 2121 Sonnenstunden freuen.

Die Niederschlagsmenge lag mit 758 mm in Rheinland-Pfalz nur leicht unter dem langjährigen Mittel von 809 mm. Auch in Kaiserslautern wurde die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge (692 mm) trotz der Trockenheit im Sommer fast erreicht. Wie schon 2018 war die Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands wesentlich ausgeprägter als in Rheinland-Pfalz.

Im Januar sorgte eine Luftströmung aus Nordwest dafür, dass sich die Wolken an den Nordrändern der Gebirge stauten und dort zum Teil starke Schneefälle auslösten. Insgesamt zeigte sich der Januar eher nasskalt. Im Februar sorgten dann zahlreiche Hochdruckgebiete für außergewöhnlich viel Sonnenschein und sehr große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Kaiserslautern verzeichnete am 26. fast schon sommerliche 21,3 °C. Insgesamt war der Winter sehr mild, mit viel Sonnenschein und ausreichend Niederschlägen.

Der Frühling 2019 begann mit einem deutlich zu milden März, der in seiner ersten Hälfte oft völlig frostfrei blieb. Außerdem fegte eine ganze Serie von schweren Stürmen über das Land. Auf dem Weinbiet im Pfälzer Wald traten im März 14 Tage mit Sturm auf. Die Station meldete vom 7. bis zum 17. jeden Tag mindestens Windstärke 10. Ein Tornado der Stärke F1, das sind 117 bis 180 km/h, beschädigte am 12. Juli in Bobenheim in der Pfalz elf Häuser, wovon zwei danach nicht mehr bewohnbar waren. Auch der April war zu warm und vor allem über die Osterfeiertage gab es bereits einige Sommertage mit Temperaturen über 25 °C. Der Mai zeigte sich dagegen ungewohnt kühl. Im ersten Drittel sank das Quecksilber nachts verbreitet unter den Gefrierpunkt. Insgesamt verlief der Frühling etwas zu warm und sonnenscheinreich bei ausgeglichener Niederschlagsmenge.

Im Sommer 2019 befand sich Deutschland häufig im Einflussbereich von Hochdruckgebieten. Teils herrschte dabei angenehme Witterung, teils erfolgten jedoch auch markante Vorstöße sehr heißer Luft mit neuen, eindrucksvollen Temperaturrekorden. Großen Anteil daran hatte die extreme Hitzewelle vom 24. bis zum 26. Juli. Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer brachten gebietsweise kräftige Gewitter mit Sturm und Hagel, meist fielen aber nur spärliche Niederschläge. Jeder Sommermonat endete mit einem deutlichen Überschuss an Wärme und Sonnenschein sowie einem erheblichen Regendefizit. Dies wirkte sich insbesondere auf die Getreideernte und die Wälder in Rheinland-Pfalz aus. Eine neue landesweite Rekordtemperatur wurde mit 40,6 °C am 25. Juli an der Station Trier-Petrisberg gemessen. Für Juni wurde in Rheinland-Pfalz mit 309 Stunden ein neuer Sonnenscheinrekord verzeichnet. An der Station Morlautern wurden 52 Sommertage und 18 Heiße Tage gezählt.

Zu Beginn war der meteorologische Herbst 2019 in Rheinland-Pfalz unter dem Einfluss von Hochdruckgebieten meist warm, trocken und sonnig. Ab Ende September dominierten dann Tiefdruckgebiete mit mehr Wolken und vor allem reichlich Niederschlag, der die große Trockenheit beendete. Insgesamt verliefen die Monate September, Oktober und November leicht zu warm und nass bei durchschnittlicher Sonnenscheindauer. Erst im letzten Septemberdrittel ging die Dürre mit flächendeckenden Regenfällen zu Ende. Diese kamen für die Wälder jedoch häufig zu spät: Sie waren teilweise bereits stark durch Borkenkäfer und Trockenheit geschädigt. Die nasse Witterung dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis in den November an.

Im Dezember befand sich Rheinland-Pfalz meist im Bereich milder Luftmassen aus Südwesten. Sturmböen des Tiefs „Veiko“ verursachten zahlreiche Schäden. Bei Contwig kollidierten zwei Autos auf einer Landstraße mit einem umgestürzten Baum. Bei Neustadt fiel ein Baum auf ein fahrendes Auto. Bad Neuenahr-Ahrweiler meldete am 17. ein Maximum von 17,3 °C.

Dieser Beitrag erscheint im Amtsblatt der Stadt Kaiserslautern in der Reihe „Klimaanpassung vor Ort in Kaiserslautern“.

www.kaiserslautern.de/klimaanpassung



 © Stadt Kaiserslautern

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Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 07.04.2020