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Gut 170 Bürgerinnen und Bürger verfolgten mit Interesse die Ausführungen zum „Hohenecker“
Über eine rege Teilnahme freute sich Beigeordneter und Umweltdezernent Peter Kiefer, der am Mittwochabend zu einer Informationsveranstaltung ins Rathaus eingeladen hatte. Dieser Einladung waren gut 170 interessierte Bürgerinnen und Bürger gefolgt. „Es ist schön, zu sehen, wie vielen Menschen unser Gelterswoog am Herzen liegt“, begrüßte er die Gäste, die sich im großen Ratssaal eingefunden hatten.
Was die Bürger und Anrainer des Gelterswoogs bewegt, war dessen erschreckend niedriger Wasserstand im vergangenen Sommer. Gerade die umliegenden Vereine, das Seehotel, das Strandbad und der Campingplatz leben von einem intakten Gewässer. Warum der Wasserstand im letzten Sommer derart niedrig ausfiel, erläuterte Michael Rochmes, Sprecher des Arbeitskreises Grundwasserbewirtschaftung Raum Kaiserslautern. Seinen Ausführungen zufolge ist das Hauptproblem neben den klimatischen Extremsituationen die Tatsache, dass bei Trockenwetter der Zufluss aus dem Walkmühltal nicht ausreicht, um den Gelterswoog mit ausreichend Oberflächenwasser zu versorgen. „Der See ist ein künstlich angelegtes Gewässer, das vom Zulauf des Walkmühltals gespeist wird und von den Niederschlagsmengen abhängt. Geringe Niederschlagsmengen im Zusammenspiel mit hohen Temperaturen und hohen Verdunstungsraten setzen dem Gewässer zu“, so Rochmes.
Bei besonders trocker Witterung reicht die Wasserzufuhr nicht aus, um den Wassertand im Gelterswoog zu halten. Über Jahrzehnte hinweg wurde daher Grundwasser aus dem naheliegenden Tiefbrunnen Schäckersdell zusätzlich in den Gelterswoog gepumpt. Spätestens nach der Trockenperiode 2003 musste dies aber zur Sicherstellung einer nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung geändert werden. Seit 2015 existiert kein Wasserrecht mehr zur Entnahme von Grundwasser zur Frischwasserzufuhr des Wooges. Der Grund dafür ist einfach: In erster Linie dient das Grundwasser dazu, die Trinkwasserversorgung der Region Kaiserslautern zu sichern. Da die Grundwasserreserven rückläufig sind, wird das Wasser gerade in den heißen Sommermonaten in den Haushalten der Menschen benötigt.
Bettina Dech-Pschorn, Leiterin des Referats Umweltschutz betonte, dass die Stadt keine Rechte an dem Grundwasserbrunnen Schäckersdell habe, sie gehörten den Stadtwerken Kaiserslautern. Dennoch unternehme die Stadt alles, um die Situation am Gelterswoog zu verbessern. „Aktuell sind wir dabei, das Ablaufsystem des Gewässers zu reparieren. Damit können wir zumindest gewährleisten, dass nicht zusätzlich Wasser dem Gelterswoog verloren geht. Weiter sagte Dech-Pschorn zu, dass das Referat Umweltschutz ein Gutachten beauftragen werde, das klärt, unter welchen Voraussetzungen mehr Oberflächenwasser in den Gelterswoog gelangen könnte. Die Fortschreibung des Grundwasserbewirtschaftungskonzeptes werde darüber hinaus Aufschluss geben, inwiefern zusätzlich zur Trinkwasserversorgung Grundwasser für den Gelterswoog zur Verfügung stehe.
Nach einer angeregten Fragenrunde, brauchte Kiefer es auf dem Punkt: „Eines ist klar: in Zukunft wird der Gelterswoog ohne eine künstliche Wasserzufuhr nicht in seinem gewohnten Maße erhalten bleiben. Wir benötigen langfristig eine Lösung, um bei Bedarf auf Wassermengen zurückzugreifen – so, wie das früher auch gehandhabt wurde. Ob und wie uns das gelingt, hängt von vielen Faktoren und Entscheidungen ab. Wir bleiben dran und kümmern uns im Rahmen unserer Möglichkeiten, damit das beliebte Kleinod im Pfälzerwald nicht an Attraktivität verliert.“
Autor/in: Nadin Robarge - Pressestelle
Kaiserslautern, 27.02.2020