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Starkregen und Dürreperioden bergen unterschiedliche Gefahren
Steigende Temperaturen, geringere Niederschläge, längere Vegetationszeiten und mehr Sonnenstunden: Ein wichtiger Bereich, der vom Klimawandel betroffen ist, ist die Versorgung mit unserem Lebensmittel Nr. 1, dem Trinkwasser. Die Grundwasserneubildung nimmt ab, der Trinkwasserbedarf steigt durch die vom Klimawandel hervorgerufenen Hitzeperioden. Im Gegenzug steigt die Eintrittswahrscheinlichkeit von Starkregenereignissen und den daraus resultierenden Überschwemmungen. Und schlimmstenfalls gelangt bei Starkregenereignissen Oberflächenwasser in Grund- oder Trinkwasser.
Durch den Klimawandel sind also auch die Wasserversorger mit unterschiedlichsten Fragen und Aufgaben konfrontiert. Die SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG, die für die Trinkwasserversorgung in und um Kaiserslautern zuständig und auch verantwortlich ist, war daher von Anfang in die Entwicklung des Klimaanpassungskonzeptes der Stadt Kaiserslautern eingebunden. Doch auch zuvor war man bereits gerüstet, wie Bernd Bohn, Bereichsleiter des Technischen Services bei den SWK, erklärt.
„Wir haben in einem ersten Schritt eine Risikoanalyse durchgeführt, sowohl für allgemeine Risiken durch den Klimawandel als auch für die speziellen Risiken, die mit Starkregenereignissen zusammenhängen“, erklärt Bohn. „Was die allgemeinen Risiken angeht, kam uns dabei zugute, dass die SWK bereits nach den trockenen Jahren 2003-2006 viele Maßnahmen in Angriff genommen und auch umgesetzt hat.“ Eine große Bedeutung komme, so Bohn, hier dem „Grundwasserbewirtschaftungskonzept Kaiserslautern 2030, Raum Kaiserslautern“ zu. Dieses wurde bereits im Dezember 2010 veröffentlicht.
Anhand dieses Konzeptes, welches unter Beteiligung von Landesämtern, Genehmigungsbehörden, Fachexperten aus dem Bereich Hydrologie, der Stadt Kaiserslautern und den regionalen Versorgern TWK (heute SWK) und dem Zweckverband Wasserversorgung „Westpfalz“ aufgestellt wurde, sind bereits heute viele Maßnahmen umgesetzt, die dazu beitragen, die Trinkwasserversorgung in der Region, trotz der spürbaren Klimaveränderung, sichern zu können.
So wurden etwa Bedarfsprognosen unter Beachtung des Klimawandels und der demografischen Entwicklung erstellt. Auch wurden Grundwassergewinnungsgebiete auf ihre Ergiebigkeit untersucht und entsprechende maximale Entnahmemengen festgelegt. Zudem wurden ein für den Grundwasserkörper schonendes Entnahmeszenario erarbeitet und Verbundsysteme mit benachbarten Versorgern aufgezeigt. „Der überwiegende Teil der Konzepte wurde realisiert und umgesetzt“, erklärt Bernd Bohn.
Auch um die Risiken durch Starkregenereignissen so weit wie möglich zu minimieren, wurden in der Vergangenheit bereits einige Maßnahmen ergriffen. Um etwa das Eindringen von Oberflächenwasser in das Trinkwasser zu verhindern, wurden Durchführungen von Kabeln wasserdicht verschlossen und Fließwege gezielt an den Trinkwasserversorgungsanlagen vorbeigeführt. Auch hat man Einrichtungen geschaffen, um bei einem Stromausfall schnell und einfach Notstromaggregate anschließen zu können.
Vieles ist also schon geschehen, dennoch gelte es permanent, die Risiken des Klimawandels zu eruieren und dann gegebenenfalls nachzubessern. Bohn: „Das Thema Klimawandel wird in der Zukunft immer eine zentrale Bedeutung in der Wasserwirtschaft haben.“
Dieser Beitrag erscheint im Amtsblatt der Stadt Kaiserslautern in der Reihe „Klimaanpassung vor Ort in Kaiserslautern“.
www.kaiserslautern.de/klimaanpassung
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 30.01.2020