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Pressemitteilung vom 27.10.2012
So bleibt Deutschland ideenreich und innovativ
ürgerinnen und Bürger aus Kaiserslautern und Umgebung entwickeln Gestaltungsideen zum demografischen Wandel im Rahmen des Bürgerdialogs des Bundesbildungsministeriums
Rund 80 Bürgerinnen und Bürger aus Kaiserslautern und Umgebung haben am Samstag im Rahmen des Bürgerdialogs Demografischer Wandel des Bundesbildungsministeriums die Frage diskutiert, wie Deutschland und somit auch die Region Kaiserslautern ideenreich und
innovativ bleiben kann. Im Fritz-Walter-Stadion entwickelten die Teilnehmenden auf der dritten von bundesweit sechs Bürgerkonferenzen Gestaltungsideen zum Zusammenleben, zur Arbeitswelt, zur Bildung und zum lebenslangen Lernen. Das waren u. a.:
• Zusammenleben: Bereits beim Bau von Kindertagesstätten sollten die
Kommunen eine mögliche Folge- oder Parallelnutzung für Senioren
berücksichtigen.
• Arbeitswelt: Ein wichtiger Denkanstoß ist die Forderung nach einer Altersquote in Unternehmen.
• Bildung: Mehr männliche Erzieher und Lehrer sollten in Kindertagesstätten und Grundschulen eingestellt werden.
• Lebenslanges Lernen: Weiterbildung sollte insbesondere bildungsferne
Schichten erreichen. Mentorenprogramme und Vorbilder können den Zugang dazu erleichtern.
Christoph Braß, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung, dankte den Teilnehmenden: "Es war wunderbar zu sehen, wie konzentriert Sie am Thema dran geblieben sind. Ich fahre um viele Anregungen bereichert zurück nach Berlin und freue mich, einige von ihnen dort beim Bürgergipfel im Februar wiederzusehen." Er erläuterte, dass die Ergebnisse des Bürgerdialogs Eingang in den Prozess der politischen Meinungsbildung finden werden – im Bundesbildungsministerium ebenso wie im Umsetzungsprozess der Demografiestrategie der Bundesregierung.
"Ich freue mich, dass wir beim Bürgerdialog mitmachen können. Das ist auch wichtig, weil es Politik nicht alleine bewältigen kann, den demografischen Wandel zu gestalten. Sie kann die Antworten auf die Herausforderungen des Wandels nur anreißen, die Bürgerinnen und
Bürger müssen die Antworten leben", sagte Oberbürgermeister Klaus Weichel.
Die Teilnehmenden nutzten die Veranstaltung, um Einblick zu gewinnen und mitzureden. Sie informierten sich bei den anwesenden Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten mit ihnen und untereinander ihre Fragen, Bedenken und vor allem Erwartungen an den demografischen Wandel und tauschten ihre Erfahrungen aus.
Die 31-jährige Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Technologie und Arbeit an der TU Kaiserslautern, Nicole Ottersböck, beschäftigt sich theoretisch mit dem Thema. Es ging ihr diesmal um die Praxis und um den Beteiligungsaspekt des Bürgerdialogs: "Ich will als
Bürgerin gefragt werden und der heutige Tag hat mir die Chance dazu gegeben. Meine Vorschläge werden Berücksichtigung finden, das gibt mir ein gutes Gefühl." Tsehaie Welde, 58-jähriger Materialverwalter aus Kaiserslautern und dreifacher Familienvater, sieht Bildung als zentralen Aspekt: "Deutschland muss jungen Menschen gute und mehr Ausbildungschancen eröffnen, denn diese Generation sollte bestmöglich gerüstet sein für die nächsten Jahrzehnte. Ich arbeite seit 20 Jahren bei den US-Streitkräften, aber ich war in dieser Zeit in unterschiedlichen Bereichen tätig und habe mich weitergebildet. Diese Bereitschaft für Lebenslanges Lernen gebe ich auch an meine Kinder weiter."
Die anwesenden Expertinnen und Experten nahmen die Impulse auf und berichteten von ihren Erfahrungen zum Thema. Petra Neumahr vom Mehrgenerationenhaus Kaiserslautern ermutigte die Bürgerinnen und Bürger bei der Entwicklung von innovativen Ideen: "Nur aus
Angst vor Konflikten sollte man seine Ideen nicht über Bord werfen. Konflikte lassen sich lösen und danach gibt es die Möglichkeit für Begegnung und Austausch. Ohne Konfliktbereitschaft hätte es sicher auch nie ein Mehrgenerationenhaus gegeben."
Christoph Kasten, Freier Berater für Bildung und Lebenslanges Lernen, erzählte von vielen Beispielen wie Ehrenämter für Bildungsaufgaben genutzt werden: "Im Projekt "Alt hilft Jung" haben sich ältere Leute bereit erklärt, Jugendlichen als Bildungsmentoren zu unterstützen. Die Quote Jugendlicher ohne Ausbildung ist stark zurückgegangen. Eine Win-Win-Situation für alle."
Die Dokumentation der Diskussionsergebnisse nahmen Christoph Braß, stellvertretend für das BMBF, und die Experten des heutigen Tages entgegen. Die Ergebnisse fließen in den Bürgerreport Demografischer Wandel ein, der Anfang 2013 an Bundesbildungsministerin Annette Schavan sowie an Verantwortliche aus dem gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Leben auf dem Bürgergipfel übergeben wird. Ab dem 30. Oktober wird der Bürgerdialog zusätzlich zu den Bürgerkonferenzen auch im Internet auf
http://www.buergerdialog-bmbf.de/demografischer-wandel/index.php geführt.
Quelle: BMBF / Jens Oswald
Quelle: BMBF / Jens Oswald
Quelle: BMBF / Jens Oswald
Quelle: BMBF / Jens Oswald
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 27.10.2012