Achtung! Diese archivierte Pressemitteilung könnte inhaltlich veraltet sein

Bitte beachten Sie, dass Sie sich gerade im Pressearchiv befinden. Die hier verfügbaren Pressemitteilungen könnten veraltete oder nicht mehr relevante Informationen enthalten.

Das Pressearchiv soll vergangene Pressemitteilungen für historische und archivarische Zwecke speichern, weswegen die Inhalte archivierter Pressemitteilungen im Nachgang auch nicht mehr verändert werden.

Wir empfehlen Ihnen, dies bei der Nutzung des Archivs zu bedenken und bei Bedarf die Aktualität der Informationen zu überprüfen.

Pressemitteilung vom 11.04.2019

Sohn führt durch Lehmann-Ausstellung

Am 13. April im Stadtmuseum

Am Samstag, 13. April, lädt das Stadtmuseum Kaiserslautern (Theodor-Zink-Museum I Wadgasserhof) um 11 Uhr zu einer kostenlosen Führung durch die Sonderausstellung „Johann Wilhelm Lehmann – Zeichnung. Malerei. Plastik.“ ein. Dr. Falko Lehmann, Sohn des Kaiserslauterer Künstlers, wird durch die Ausstellung führen, die in enger Zusammenarbeit mit ihm entstanden ist.

 

Johann Wilhelm Lehmann kam in Potsdam-Babelsberg zur Welt. Nach einer Lehre als Dekorationsmaler besuchte er die Kunstakademie Berlin, wo ihn das Wirken von Georg Kolbe und Richard Scheibe beeinflusste. Obwohl seine Lehrjahre in die NS-Zeit fielen, war seine Kunst frei von zeittypischem Pathos und Heroismus. Auch ein politisches Statement verweigerte er. Der Kunsthistoriker Reinhard Bentmann fasst Lehmanns Kunstverständnis zusammen: „Nicht der autoritäre Mensch, sondern die Autorität des Menschlichen, nicht der totalitäre Mensch, sondern die Totalität des Humanen.“ Lehmann streifte verschiedentlich den Bereich von Karikatur und Groteske, verzichtete hingegen durchgehend auf Abstraktion.

 

Im Jahr 1943 lernte Lehmann in Kaiserslautern seine spätere Frau Katharina Fuchs kennen und lieben und wurde in der Westpfalzmetropole sesshaft. 1946, nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft, widmete er sich mehr und mehr seinem künstlerischen Schaffen. Zeitgenössische Strömungen beobachtete er distanziert und blieb seinem Kunstverständnis treu. Diese Haltung verschaffte ihm einen eigentümlich zeitlosen und unverwechselbar persönlichen Stil, machte es aber schwierig, sich in der arrivierten Szene zu etablieren. Lehmann ging auch hier seinen eigenen Weg und entwickelte seine „Pfälzische Handpuppenbühne“ mit selbstentworfenen, ausdrucksstarken Handpuppen. Ab 1953 wurde das Puppenspiel sein eigentlicher Beruf, bevor er sich später wieder verstärkt der Bildhauerei zuwandte. Seit 2017 erinnert am früheren Wohnhaus in der Hartmannstraße eine Gedenktafel an „JWL“, wie er häufiger seine Bilder signierte.

 

Die Retrospektive zum Leben und Wirken von Johann Wilhelm Lehmann ist noch bis zum 02. Juni 2019 im Wadgasserhof zu sehen. Sie kann während der Öffnungszeiten des Stadtmuseums besichtigt werden. Diese sind Mittwoch bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt zu dieser Sonderausstellung, zu der auch ein Katalog erhältlich ist, beträgt vier Euro, ermäßigt 2,50 Euro.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 11.04.2019