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Stadt begeht Holocaust-Gedenktag auf dem Synagogenplatz
Gemeinsam mit Bürgermeisterin Beate Kimmel haben am Montagnachmittag rund 150 Personen, darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler, auf dem Synagogenplatz der Opfer des Nationalsozialismus gedacht und ein Zeichen für Frieden und Toleranz gesetzt. Anlass war der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der alljährlich am Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager von Auschwitz begangen wird.
„Es ist ein Muss, dass wir aus dem größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte eine Lehre ziehen“, so die Bürgermeisterin in ihrer Ansprache. „Es ist unsere Aufgabe, ja unsere Pflicht, die Erinnerung wachzuhalten, auch wenn sie schmerzt und uns mit einem Gefühl der Scham zurücklässt. Wir dürfen unter keinen Umständen zulassen, dass sich Auschwitz – und ich spreche hier von Auschwitz stellvertretend für die unaussprechlichen und unzähligen Gräueltaten der Nationalsozialisten – wiederholt“. Die Vergangenheit sei Verpflichtung und Mahnung, für Frieden, Toleranz und Integration einzutreten.
„Wenn wir über Frieden sprechen, geht es aber auch um den Frieden im Kleinen, um ein gutes Miteinander vor Ort. Wir alle können einen Beitrag dazu leisten, dass auch Kaiserslautern eine Stadt ist und bleibt, die sich gegen Hetze und Antisemitismus verwahrt, in der das Zusammenleben aller Nationen und Religionen gut funktioniert.“ In Deutschland sei nach dem zweiten Weltkrieg eine freie, rechtsstaatliche Gesellschaft aufgebaut worden, auf die man stolz sein dürfe, deren Werte man sich jedoch immer wieder ins Gedächtnis rufen müsse. Kimmel: „Es muss unser Anliegen sein, dass wir uns bereits den Anfängen von Intoleranz und Inhumanität entgegenstellen!“
Die Feier wurde mitgestaltet von Schülerinnen und Schülern des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, der BBS I, des Hohenstaufengymnasiums und der Lina-Pfaff-Realschule plus, für deren differenzierte Beiträge sich die Bürgermeisterin ausdrücklich bedankte: „Sie schaffen mit uns eine lebendige Erinnerungskultur und ich bin sehr dankbar, dass sich vier weiterführende Schulen an dieser Veranstaltung beteiligen und damit ein Zeichen setzen, dass auch diese Generation sich mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus auseinandersetzt und den festen Willen hat, solche Geschehnisse nie wieder zuzulassen.“ Ebenfalls mit dabei war eine Schülergruppe vom Technischen Lyzeum in Lechena, Griechenland, die derzeit im Rahmen des deutsch-griechischen Schülerprojekts „Misfits: Diversity Uncovered“ an der BBS I zu Gast ist.
Außer der Bürgermeisterin sprachen auch Christian Decker vom Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde, Larissa Janzewitsch und Mikhail Kats von der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz sowie die Dekanin des Protestantischen Kirchenbezirks Kaiserslautern, Dorothee Wüst. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Saxophontrio der Emmerich-Smola-Musikschule.
Autor/in: Matthias Thomas - Pressestelle
Kaiserslautern, 28.01.2019