Achtung! Diese archivierte Pressemitteilung könnte inhaltlich veraltet sein

Bitte beachten Sie, dass Sie sich gerade im Pressearchiv befinden. Die hier verfügbaren Pressemitteilungen könnten veraltete oder nicht mehr relevante Informationen enthalten.

Das Pressearchiv soll vergangene Pressemitteilungen für historische und archivarische Zwecke speichern, weswegen die Inhalte archivierter Pressemitteilungen im Nachgang auch nicht mehr verändert werden.

Wir empfehlen Ihnen, dies bei der Nutzung des Archivs zu bedenken und bei Bedarf die Aktualität der Informationen zu überprüfen.

Pressemitteilung vom 18.07.2018

Informationsserie der Stadtbildpflege zum Thema Altpapier

Jeder Schnipsel zählt! – Teil 3: Recyclingpapier im Fokus

Die mehrfache Nutzung der Papierfasern ist ein entscheidender Faktor für den Urwaldschutz: Wird Altpapier wieder zu neuem Papier aufbereitet, verbleibt das Holz im Wald oder steht für andere Nutzungen zur Verfügung. Der Druck auf die Wälder sinkt. Doch Recyclingpapier kann noch viel mehr: Gegenüber Primärfaserpapier spart es bis zu 60 Prozent Energie und bis zu 70 Prozent Wasser, verursacht deutlich weniger Kohlendioxid, verringert Abfall und Emissionen – ein wahrer Champion!

 

Ökobilanz

Der Nachhaltigkeitsrechner der Initiative Pro Recyclingpapier rechnet es vor. Hier der Vergleich beim Verbrauch von 200 Blatt DIN A4 Büropapier:

 

Recyclingpapier

Frischfaserpapier

Rohstoff

1,1 kg Altpapier

2,1 Kg Holz

Wasser

20,5 Liter

52,1 Liter

Energie

4,2 kWh

10,7 kWh

CO2-Emission

0,9 kg

1,1 kg

 

Ressoucenschonung und Klimaschutz sind wesentliche Argumente für den Einsatz von Altpapier als Rohstoff für die Papier- und Kartonproduktion.

 

Papierverbrauch

In der deutschen Papierindustrie werden 75 Prozent des Rohstoffbedarfs durch Altpapier gedeckt. Doch diese Quote ist trügerisch. Denn mit importierten Papieren und Fertigprodukten wie Büchern und Zeitschriften kommen hohe Anteile an Primärfasern ins Land: Über die Hälfte des Papiers, das in Deutschland verbraucht wird, stammt aus dem Ausland – vor allem günstige Massenpapiere wie A4-Kopierpapier oder Zeitungsdruckpapier mit hohem Primärfaseranteil. Gleichzeitig werden 60 Prozent der deutschen Papierproduktion exportiert – zumeist hochwertige, vielfach altpapierhaltige Druck- und Schreibpapiere. Deshalb erreicht Deutschland beim Papierverbrauch im Schnitt nur einen Altpapieranteil von etwas mehr als 50 Prozent.

 

Global liegt der Altpapiereinsatz erst bei 56 Prozent. Dabei dominiert der Anteil jüngerer Fasern der zweiten, maximal dritten Generation. Das bedeutet, nur wenige Fasern erleben bislang eine dritte oder gar vierte Verwendung. Es gibt also noch viel ungenutztes Potential, um den Einsatz von Altpapier zu steigern.

 

Altpapier im Kreislauf

Zeitungsdruckpapiere, die hierzulande hergestellt werden, bestehen fast komplett aus Altpapier. Druckpapiere für Zeitschriften, Werbebeilagen oder Broschüren erreichen bei uns eine Altpapierquote von insgesamt knapp einem Drittel, Büropapiere sogar nur zirka 13 Prozent. In diesem Bereich kann man den Altpapiereinsatz also noch kräftig steigern. Der Verbraucher hat die Wahl und beeinflusst mit seiner Nachfrage das Angebot.

 

Ganz besonders wiegt die Entscheidung für ein Recyclingprodukt bei den Hygienepapieren. Ob als Toilettenpapier, Papiertaschentuch oder Küchenrolle – nach nur einmaliger Nutzung gehen die wertvollen Fasern über die Kanalisation oder den Restabfall unwiederbringlich verloren. Bei steigender Nachfrage nach Hygienepapieren in Deutschland in den letzten zehn Jahren, ist gleichzeitig der Altpapieranteil bei der Produktion von 75 Prozent auf 50 Prozent zurückgegangen. Grundsätzlich sollte bei Hygienepapieren ausschließlich Altpapier als Rohstoff Verwendung finden.

Verpackungspapiere und Karton bestehen zumeist aus Sekundärfasern. Altpapiersorten sind hier problemlos einsetzbar, da beim Endprodukt die Optik meist nebensächlich ist.



Berg mit losem Altpapier und Kartonage ©Willi Schläfer; freigegeben für Stadtbildpflege Kaiserslautern

Berg mit losem Altpapier und Kartonage ©Willi Schläfer; freigegeben für Stadtbildpflege Kaiserslautern

Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 18.07.2018