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Beigeordneter Peter Kiefer: „Sanierungen gehen Schritt für Schritt voran“
Auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Rahm machte sich die Sozialministerin des Landes, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, letzte Woche persönlich ein Bild von der Entwicklung der Obdachlosenunterkünfte im Geranien- und Asternweg. Hintergrund ihres Besuches ist das Projekt des Landes, einen konkreten Maßnahmenkatalog zu erarbeiten, um Armut zu begegnen und Ausgrenzung zu vermeiden. „Wir wollen direkt vor Ort mit den Menschen ins Gespräch kommen und erfahren, welche Stellschrauben wo benötigt werden“, erläutert die Ministerin. Ein großes Anliegen sei dabei, die Zusammenarbeit aller zu stärken und die Vernetzung zwischen Behörden, Vereinen, ehrenamtlich Engagierter und Unternehmen zu fördern. „Mir war es wichtig, der Ministerin direkt an der Basis zu zeigen, wie die Menschen hier leben, was sie bewegt, wo es hapert und was das Land vielleicht tun kann“, erklärt Rahm. Als langfristiges Ziel sieht der Landtagsabgeordnete die Renovierung aller Schlichtwohnungen im Quartier. „Eine Aufgabe, die wir als Stadt jedoch nicht alleine stemmen können. Hervorragende Beispiele, wie zum Beispiel der Kindergarten hier im Quartier, der mit Landesmitteln gebaut wurde, gibt es ja schon.“
Beigeordneter und Baudezernent Peter Kiefer führte die Ministerin wie den Landtagsabgeordneten gemeinsam mit dem Leiter des Referats Gebäudewirtschaft, Udo Holzmann, und dessen Abteilungsleiterin, Petra Günther, durch einige der Wohnungen im Geranienweg. „Unsere 261 Obdachlosenunterkünfte, über die wir aktuell verfügen, stammen baulich aus der Zeit zwischen 1956 bis 1960. Bereits seit 2012/2013 fanden erste bauliche Verbesserungen statt. Seit Juli 2015 haben wir seitens des Stadtrats den klaren Auftrag zur Verbesserung des Wohnstandards. Mit Mitteln des Bauunterhalts und mithilfe von Fördermitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ konnten wir mittlerweile schon einige Wohnungen sanieren, was wir in den nächsten Jahren fortführen werden.“
Kiefer beteuerte, dass die Stadt sich seit vielen Jahren großartiger Unterstützung vor Ort erfreut. Neben dem neu errichteten Kindergarten mit einem eigenen Beratungs- und Versammlungsraum, findet eine regelmäßige, soziale Betreuung der Jugendlichen und der Familien durch den Allgemeinen Sozialen Dienst statt. Das Arbeits- und Sozialpädagogische Zentrum (ASZ) hat ein Bürgerbüro für die Bewohner eingerichtet, bringt die im Quartier untergebrachten Flüchtlinge mit den Bewohnern zusammen, unterstützt bei den Wohnungssanierungen und erhielt für seine soziale Umfeldarbeit 2013 den Helmut-Simon-Preis der Diakonie Rheinland-Pfalz. Ebenfalls wichtige und unverzichtbare Arbeit leisten vor Ort die aktiven Vereine, wie der Asternweg e.V. oder der Helferkreis Kalkofen. Nicht unerwähnt ließ Kiefer das seit vielen Jahren bestehende Engagement vieler politischer Vertreter sowie kirchlicher Einrichtungen, die sich für die Belange der Bewohner stark machten.
Dass die Wohnungen in einem sauberen und guten Zustand nach einem Bewohnerwechsel übergeben werden, davon konnte sich die Ministerin überzeugen. Eine Bewohnerin, die seit kurzem in einer der modernisierten Wohnungen mit eigener Dusche lebt, hatte sich bereit erklärt, der Delegation Zutritt zu ihrer Wohnung zu gewähren. Sie erzählte, wie wohl sie sich fühle und dass sie sehr glücklich mit der neuen, schönen Wohnung sei: „Ich wohne bereits seit neun Jahren im Kalkofen. Ich hoffe, ich muss hier nie wieder wegziehen, wir haben ein tolles und familiäres Miteinander. Ich fühle mich sehr wohl“, beteuert sie.
Bei einem gemeinsamen, konstruktiven Gespräch im Nachgang an die Wohnungsbesichtigungen konnte mit den Mitgliedern des Asternwegvereins weitere Schritte im Zuge der Sanierung der Wohnungen im Asternweg 35 festgehalten werden. Bätzing-Lichtenthäler zeigte sich überzeugt, dass in der Gemeinschaft viel getan werde, um die Lebensverhältnisse der Menschen im ehemaligen Kalkofen zu verbessern. Sie dankte allen Beteiligten und Mitwirkenden für ihren Einsatz und ihre Leistungen.
Sachstand Sanierungen:
Im Asternweg 35 laufen seit 2015 die Arbeiten durch den Verein Asternweg e.V. in Kooperation mit der Stadtverwaltung. Geplant ist eine grundlegende Sanierung. Dabei soll jede Wohnung mit einem Bad mit Dusche, WC und Handwaschbecken bestückt werden. Zudem ist eine zentrale Heizungsanlage geplant.
Im Geranienweg 11, wurde in den acht Wohnungen, neue Bädern eingebaut, der Fußbodenbelag erneuert, Decken und Wände gestrichen, neue Türen sowie eine Küchenspüle mit Warmwasser eingebaut und die Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen erneuert. Die Bauarbeiten sind bereits abgeschlossen. Die Kosten beliefen sich auf 207.000 Euro, die durch die Stadt finanziert wurden.
Im Geranienweg 15 wurde in den Wohnungen bereits einfaches Bad mit Dusche, Handwaschbecken und Toilette eingebaut. In den Hausnummern 17 und 17a laufen diese Arbeiten noch. Im gesamten Gebäude wurden das Dach, die Fenster, sowie die Haus-, Eingangs- und Kellertüren erneuert und die Fassade gedämmt und neu gestrichen. Die Maßnahme wird über das Programm „Soziale Stadt“ gefördert, der Mittelabruf liegt derzeit bei 503.351 Euro.
Ausblick:
Weitere bauliche Sanierungen sind auch für die Folgejahre angedacht. Die Arbeiten stehen und fallen mit den Fördermitteln, auf die die Stadt in ihrer finanziellen Situation unbedingt angewiesen ist. Als nächstes wird der Wohnblock Geranienweg 19 bis 21 nach dem Vorbild des Wohnblocks 15 bis 17a saniert.
Autor/in: Nadin Robarge - Pressestelle
Kaiserslautern, 14.08.2017