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Pressemitteilung vom 02.09.2011

w'Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert'

Tag des offenen Denkmals am 11. September

Am Sonntag, 11. September 2011, findet bundesweit wieder der Tag des offenen Denkmals statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert“. Auch die Stadt Kaiserslautern hat für diesen Tag ein umfangreiches Programm vorbereitet.

 

 

Tiefgreifende Umbrüche und Neuerungen prägten das 19. Jahrhundert. Nie zuvor gab es einen so großen gesellschaftlichen Wandel in einem so kurzen Zeitraum. Bahnbrechende Erkenntnisse in beinahe allen Wissenschaftsbereichen, technische Erfindungen und ein geradezu euphorischer Fortschrittsglaube auf der einen Seite und romantische Rückbesinnung auf der anderen waren kein Widerspruch. In allem zeigte sich das große Spannungsfeld, dem sich die Menschen im 19. Jahrhundert ausgesetzt sahen.

 

All dies hatte auch weit reichende Auswirkungen auf die Architektur dieser Epoche. Die Städte wuchsen oft rasend schnell, Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude und Bahnhöfe sowie neue Wohnquartiere für die Arbeiterfamilien und Villenviertel für das sich etablierende Bürgertum entstanden. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Vergangenheit und neue technische Möglichkeiten führten zu einer lebhaften Vielfalt der Stile: Von der Rückbesinnung auf die Antike im Klassizismus bis zum Neubarock – die Architekten nutzten geschickt die Schönheit der alten Formensprache in Kombination mit den neuen Bautechniken.

 

Auch in Kaiserslautern haben „Romantik, Realismus und Revolution“ ihre Spuren hinterlassen. Nutzen Sie deshalb die Gelegenheit, am Tag des offenen Denkmals am 11. September 2011 die lebendige Vergangenheit der Stadt Kaiserslautern näher kennen zu lernen!

 

Die protestantische Stiftskirche, Marktstraße 13, ist eine der bedeutendsten gotischen Sakralbauten der Pfalz, mit dessen Bau um 1250/60 begonnen wurde. Der lang gestreckte frühgotische Chor mit Achteckturm wurde gegen 1291 vollendet. Die dreischiffige hochgotische Halle entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die achteckigen Westtürme wurden um 1500 fertig gestellt. Die Stiftskirche ist Mutterkirche der pfälzischen Kirchenunion von 1818. Sie ist von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, Führungen finden nach Bedarf statt.

 

Die protestantische Kleine Kirche, Unionstraße 2a, wird ebenfalls von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein. Ihre Grundsteinlegung durch die lutherische Gemeinde erfolgte 1711. Die Besonderheiten des 1717 vollendeten Saalbaus sind der Dachreiter mit Laterne über der Welschen Haube von 1754 und die klassizistische Ausstattung mit Kanzel und Orgel aus dem Jahr 1811. In der Kleinen Kirche ist außerdem eine Ausstellung von Kinderbibeln zu sehen.

 

Die katholische Pfarrkirche St. Martin, eine ehemalige Minoriten-Klosterkirche am St.-Martins-Platz 5, wurde um 1295 errichtet. Die einstige Klosterkirche der Franziskaner ist eine zweischiffige gotische Hallenkirche mit Stuckdecken des frühen 18. Jahrhunderts. Sie besitzt unter anderem einen Taufstein von 1516, eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes sowie Kreuzwegstationen des 19. Jahrhunderts. Die Pfarrkirche St. Martin ist von 13:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, Führungen werden nach Bedarf ab 15:00 Uhr angeboten (Treffpunkt: Hauptportal).

 

Die katholische Pfarrkirche St. Marien, St.-Marien-Platz 1, wurde zwischen 1887 und 1892 nach den Plänen des Münchner Architekten Heinrich von Schmidt als axialer Mittelpunkt der Königstraße und städtebaulicher Fixpunkt errichtet. Der monumentale, freistehende Sandsteinquaderbau im Stil der Neugotik hat den Grundriss eines lateinischen Kreuzes. Die dreischiffige Hallenkirche ziert ein hoch aufragender Turm mit Spitzhelm. Teile der neugotischen Ausstattung, wie zum Beispiel der Altar, die Kanzel und die Klais-Orgel, sind noch heute erhalten. Die Pfarrkirche ist von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Um 15:00 Uhr findet eine erläuternde Führung zu den Restaurierungsarbeiten statt. Für 17:00 Uhr ist ein Orgelkonzert geplant, dem sich um 18:00 Uhr eine Vorführung der historischen Klais-Orgel für Kinder und Erwachsene durch Kantor Siegmar Junker anschließt.

 

Auf einem Felsplateau am ehemaligen Kaiserwoog liegen Kaiserpfalz und Pfalzgrafensaal. Die Anlage am Willy-Brandt-Platz 2 mit teilweise erhaltenen Grundmauern der staufischen Kaiserpfalz und Resten des Casimirschlosses des 16. Jahrhunderts kann von 11:00 bis 16:00 Uhr besichtigt werden. Führungen durch die unterirdischen Gänge der Kaiserpfalz und den Pfalzgrafensaal können nach vorheriger telefonischer Anmeldung bei der Tourist Information unter Telefon 0631 365-4019 gebucht werden. Treffpunkt für die Führungen ist der Pfalzgrafensaal, die Teilnehmerzahl ist auf jeweils 25 Personen begrenzt. Um 13:30 Uhr wird außerdem noch eine Führung an der Sondierungsgrabung angeboten, Treffpunkt hierfür ist an der Grabung in der Burgstraße.

 

Das Theodor-Zink-Museum in der Steinstraße 48 befindet sich in dem 1817 erbauten Fuhrmannsgasthof „Zum Rheinkreis“, der in Form einer weitläufigen Vierseithofanlage angelegt ist und 1978 als Kulturhistorisches Museum der Stadt Kaiserslautern umgebaut wurde. Derzeit ist dort neben der Dauerausstellung zur Industriegeschichte Kaiserslauterns auch die Dokumentation über die „Stationen eines Stadtmuseums – Zur Geschichte des Theodor-Zink-Museums“ zu sehen. Das Museum wird von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein.

 

Ein Stadtbild prägendes Gebäude ist die Fruchthalle in der Fruchthallstraße 10. Sie ist ein an florentinische Patrizierpaläste der Frührenaissance erinnernder kubischer Bau, der 1843 bis 1846 im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern nach Plänen des Zivilbauinspektors August von Voit als Markthalle mit Festsaal errichtet wurde. Das Erdgeschoss wurde 1845 bis 1910 als öffentliche Markthalle genutzt. Die Fruchthalle war während der Pfälzischen Revolution Sitz der provisorischen Regierung der Pfalz. Sie kann von 10:00 bis 13:00 Uhr besichtigt werden, um 11:00 Uhr ist dort ein Vortrag zum Thema „Pfälzische Revolution“ zu hören.

 

Im Osten der Stadt, in der Mannheimer Straße, liegt der Hauptfriedhof der Stadt Kaiserslautern mit zahlreichen qualitätvollen Grabdenkmälern. Er wurde ab 1874 nach Plänen von Eugen Bindewald und Hermann Hussong mehrfach erweitert. Zusammen mit der Anlage des Waldfriedhofes wurde 1912 nach den Plänen von Hermann Hussong auch ein Pavillon erbaut. Der oktogonale Zentralbau mit verschiefertem Glockendach mit Dachreiter steht auf einer Hochterrasse, im Innenraum sind teilweise wiederhergestellte zeitgenössische Ausmalungen zu sehen. Um 15:00 Uhr findet eine etwa eineinhalbstündige Führung über den Friedhof und zum Pavillon statt, Treffpunkt ist der Eingang an der Donnersbergstraße 76 (Leichenhalle).

 

An der Meisterschule, Am Turnerheim 2, befindet sich unter dem Turnerheim ein Felsenkeller. In der Mitte des 19. Jahrhunderts im anstehenden Sandstein als Bier- und Eiskeller angelegt, wurde er 1944 zum Luftschutzbunker umgebaut. Er kann von 11:00 bis 16:00 Uhr besichtigt werden, Führungen werden je nach Bedarf angeboten.

 




Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 02.09.2011