Achtung! Diese archivierte Pressemitteilung könnte inhaltlich veraltet sein
Bitte beachten Sie, dass Sie sich gerade im Pressearchiv befinden.
Die hier verfügbaren Pressemitteilungen könnten veraltete oder nicht mehr relevante Informationen enthalten.
Das Pressearchiv soll vergangene Pressemitteilungen für historische und archivarische Zwecke speichern,
weswegen die Inhalte archivierter Pressemitteilungen im Nachgang auch nicht mehr verändert werden.
Wir empfehlen Ihnen, dies bei der Nutzung des Archivs zu bedenken und bei Bedarf die Aktualität der Informationen zu überprüfen.
Pressemitteilung vom 05.08.2011
"In zehn Jahren wird die Stadt ein neues Gesicht haben"
Kurzwanderung mit OB Klaus Weichel in Kaiserslauterns Historie
Bild: Mit OB Klaus Weichel auf Entdeckungsreise. © Stadt Kaiserslautern
„Das, was Sie hier sehen, war einmal eine Burg, eine Brauerei, ein Frauengefängnis und Teil der bayerischen Regierung“, weiß Oberbürgermeister Klaus Weichel. Rund 80 Interessierte standen vor einer Baugrube und lauschten gebannt dem Rathauschef, der nun einmal als Fremdenführer unterwegs war. Die Stadt lud ein zum öffentlichen Kurztrip und Weichel erklärte Sinn und Zweck der Ausgrabungen, was in der Fachsprache „Sondierungen“ heißt. Fachliche Erklärungen gaben auch Klaus Meckler, Inhaber des Büros Meckler + Partner, das den Rahmenplan zur Aufarbeitung des Burghügels erstellt hat, sowie Grabungstechniker Bernd Leßoing. Mit ihren Hinweisen zu den Ursprüngen, den Ausmaßen und zum Aufbau der Kaiserpfalz brachten die Herren Leben in die felsigen und sandigen Gruben und aufgetürmten Steinhaufen.
Bild: Spannende Funde ferner Zeiten. © Stadt Kaiserslautern
"Das stammt nicht alles von Barbarossa", erklärte der Oberbürgermeister. Unter den Ausgrabungen befinden sich ältere und auch jüngere Funde, was den Grabungsexpertinnen und Grabungsexperten die Arbeit nicht leicht macht. Zu manchen Funden können sie Angaben machen, etwa zu einer Trinkflasche aus Ton, die aus der Bauzeit der Brauerei stammt oder zu einem Helm. Was die Bebauung angeht, wird es jedoch schwieriger. Die Tatsache, dass es im Mittelalter noch keinen Mörtel gab, lässt Zuordnungen zu. Doch es gibt Steine, die wieder verwendet wurden, und schon sind wieder neue Untersuchungen gefragt. Der Wechsel der verschiedenen Bebauungen erschwert die chronologische Einordnung enorm. "Hier wurde über Jahrzehnte lang abgerissen, überlagert und verändert", erläutert Meckler. "Man kann nicht jede Mauer einer bestimmten Epoche zuordnen." Das sei eine große Aufgabe, die jedoch viel Zeit koste.
Das gesamte Fundmaterial passe etwa in zehn bis zwölf Bananenkisten, schätzt Leßoing. Bisher trafen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Projekts hauptsächlich auf Scherben bzw. Scherbchen. „Leider sind diese meist nur so groß wie ein Fingernagel“, so der Ausgrabungsspezialist. Aber: Jeder Steinsplitter ist wichtig.
Getragen wird das Projekt zu 80 Prozent vom Land – im Rahmen des Förderprogramms „Aktive Innenstadt“. Die Idee zur Pfalztour hatte Weichel selbst. „Ich stehe oft hier an der Baugrube und schaue mir den Fortgang der Sondierungen an“, erzählt er. „Jedes Mal kommen Leute vorbei und fragen, was hier passiert.“ Ihm ist es wichtig, die wenigen historischen Funde, welche die Stadt hat, den Menschen zu zeigen. Er möchte ihnen einen Teil ihrer Geschichte zurückgeben. „Kaiserslautern hat eine reiche Geschichte, aber zeitliche Dokumente sind selten.“ Kriege hatten die historische Bausubstanz zu großen Teilen zerstört. „Wir sind dabei, die gesamte Innenstadt neu zu gestalten“, so Weichel weiter. „Neben einer Verkehrsberuhigung, der Sanierung von Plätzen und der Überplanung des Areals ist die Aufarbeitung des Burghügels ein wesentlicher Bestandteil der Umgestaltung.“ Die aufgearbeitete Ausgrabungsstätte soll Kaiserslautern um einen spannenden Ort reicher machen. „Und in zehn Jahren wird die Stadt ein neues Gesicht haben!“
Bild: Schautafeln liefern Infos rund um Kaiserslauterns Historie. © Stadt Kaiserslautern
Bild: Schautafeln liefern Infos rund um Kaiserslauterns Historie. © Stadt Kaiserslautern
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 05.08.2011