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Erstes Treffen aller Betroffenen zur geplanten Renaturierung der Lauter
Ein erster Teilabschnitt der naturfernen Lauter wurde bereits im Jahr 2000 von der Kreuzhofbrücke in Richtung Otterbach auf einer Strecke von rund einem Kilometer Länge als Maßnahme der Stadt und des Landkreises Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland Pfalz umgesetzt. Die Projektsteuerung hatte seinerzeit die Stadtentwässerung Kaiserslautern.
Aktuell plant das städtische Referat Umweltschutz die Fortführung der Gewässerrenaturierung für das angrenzende Teilstück der Lauter bis zur Lampertsmühle/Siegelbacher Straße auf einer Länge von etwa 1000 Metern. Die derzeit gerade verlaufende Lauter soll aus ihrem starren Bachbett befreit werden. Durch den naturnahen Ausbau der Lauteraue wird außerdem das Hochwasserrückhaltvolumen erhöht. Ziel der Maßnahme ist ein naturnahes, strukturreiches und hochwasserangepasstes Gewässerbett in einem guten ökologischen Zustand. Die Erhöhung der biologischen Vielfalt und die
Eigenart des Gewässers in dem neuen Gewässerentwicklungskorridor werden anschließend in der Landschaft neu wahrgenommen.
„Wir wollten nun in einem ersten Schritt alle Betroffenen über die Maßnahme und den Planungsstand informieren und an einen Tisch holen“, erläutert Umweltdezernent Peter Kiefer den Grund des anberaumten Zusammentreffens im Rathaus. Ein frühzeitig abgestimmtes Vorgehen erachtet der Beigeordnete gerade im vorsorgenden Gewässer- und Naturschutz für die kommende Umsetzung des Projektes als sehr wichtig.
Erfreulicherweise wird die Maßnahme über die Aktion Blau Plus des Ministeriums mit 90 Prozent gefördert. Dieses Förderprogramm steht seit über 20 Jahren für die erfolgreiche Wiederherstellung naturnaher Gewässerzustände.
Eine Besonderheit dieser Renaturierungsmaßnahme ist, dass sich die Lauter nicht ausschließlich auf städtischer Gemarkung befindet. Ungefähr ein Viertel verläuft auf der Gemarkung der Gemeinde Otterbach und befindet sich damit in der Zuständigkeit der Verbandsgemeinde und des Landkreises Kaiserslautern. Die Grenze verläuft teilweise entlang der Gewässermitte. „Ein natürliches Gewässer macht vor gesteckten Zuständigkeitsgrenzen keinen Halt. Deshalb ist es überaus wichtig, dass wir mit der Kreisverwaltung und der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg Hand in Hand in Sachen Gewässer- und Hochwasserschutz arbeiten“, umreißt Bettina Dech-Pschorn, Leiterin des Referats Umweltschutz, den Grund der Abstimmungsgespräche.
Neben den am Verfahren beteiligten zuständigen Behörden, der Regionalstelle der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd Kaiserslautern und der Oberen Naturschutzbehörde der SGD Süd in Neustadt, wurden auch die betroffenen privaten Anrainer, insbesondere die Spinnerei Lampertsmühle und die Pfalzwerke sowie der Naturschutzbeirat zum Auftaktgespräch eingeladen. „Die anstehende Maßnahme dient nicht nur dazu, den naturnahen Lebensraum am Gewässer zu verbessern und dadurch eine Vernetzung der Biotope anzustreben, wir wollen mit dieser Maßnahme auch einen Beitrag zur aktiven Vorsorge gegen Hochwasser durch Extremwetterereignisse treffen“, erläutert die Leiterin des Referats Umweltschutz. Erst im letzten Jahr im Mai haben die Anrainer der Lauter aufgrund des Starkregens mit starken Überschwemmungen zu kämpfen gehabt. Objektschutz im Rahmen der Eigenvorsorge wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe immer wichtiger.
Im nächsten Schritt erfolgen mit allen Planungsbeteiligten Abstimmungsgespräche. Nach erfolgter wasserrechtlicher Genehmigung könnte mit den Baumaßnahmen zur Renaturierung Anfang 2018 gestartet werden.
Autor/in: Nadin Robarge - Pressestelle
Kaiserslautern, 03.05.2017