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Gemeinsame Ortsbesichtigung mit LBM an Lautertalbrücke voraussichtlich Ende Februar – danach Entscheidung des Stadtrats
Der Rat der Stadt Kaiserslautern wird sich in einer seiner kommenden Sitzungen mit dem möglichen Erhalt eines der Pfeiler der alten Lautertalbrücke beschäftigen. Eine entsprechende Idee wurde seitens des Landesbetriebs für Mobilität (LBM) Ende vergangenen Jahres an die Stadt herangetragen. Dieser Idee zufolge könnte der Pfeiler, um der historischen und architektonischen Bedeutung der in den 1930er Jahren vom NS-Regime errichteten Lautertalbrücke Rechnung zu tragen, inmitten eines ohnehin geplanten, umzäunten Regenrückhaltebeckens erhalten bleiben. Der Rest der ursprünglichen Brücke wurde im Zuge des direkt südlich anschließenden Brückenneubaus bereits abgerissen.
„Der LBM hat uns mit seinen Plänen, einen der Brückenpfeiler erhalten zu wollen, überrascht“, berichten Oberbürgermeister Klaus Weichel und Baudezernent Peter Kiefer. Die Idee sei seitens des LBM erst im Laufe der Bauarbeiten entstanden. Sowohl während des in der Verantwortung des LBM durchgeführten Planfeststellungsverfahrens als auch während des Gestaltungswettbewerbs, bei dem der Entwurf der neuen Lautertalbrücke aus acht Vorschlägen ausgesucht wurde, sei ein Erhalt des Pfeilers nie Thema gewesen. Auch habe die in den 1930er Jahren erbaute Lautertalbrücke nicht unter Denkmalschutz gestanden und sei, da sie im Krieg gesprengt und in den 1950er Jahren neu erbaut wurde, nicht im Original erhalten gewesen. „Eine aktuelle schriftliche Stellungnahme der GDKE, dass es sich auch bei dem Pfeiler nicht um ein Kulturdenkmal handelt, liegt uns vor“, so die beiden Dezernenten.
Wie es nun mit dem Pfeiler weitergehen soll, ist daher Sache des Stadtrates, der sich bereits in seiner Sitzung vom 5. Dezember 2016 kurz infolge einer Anfrage mit dem Thema beschäftigt hatte. Verschiedene Mitglieder des Rates, darunter Oberbürgermeister Weichel, sprachen sich dabei gegen einen Erhalt aus – unter anderem aufgrund der vorbelasteten Historie. Eine Entscheidung indes ist jedoch noch nicht gefallen, wie die beiden Dezernenten unisono betonen. „Wir wollen den weiteren Fortschritt der Bauarbeiten abwarten, um das entstehende Gesamtensemble aus neuer Brücke und dem nördlich davon stehenden alten Pfeiler bewerten zu können“, so Weichel. Seitens der Stadtspitze wurde mit dem LBM bereits ein Ortstermin vereinbart, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Vorgesehen ist dieser Termin derzeit für voraussichtlich Ende Februar, wenn der nächste Vorschub der neuen Brücke vollzogen wurde. Dabei werde man, so Kiefer, über die verschiedenen Optionen beraten und dem Stadtrat sodann einen Gestaltungsvorschlag unterbreiten.
Wenn der Wille bestehen sollte, den Pfeiler ganz oder teilweise zu erhalten, hat sich der LBM bereit erklärt, für die Unterhaltspflicht ebenso wie für eine einordnende Beschilderung des Bauwerks zu sorgen. „Beides für uns zwei ganz wichtige Punkte“, so der OB, „vor allem dürfen der Stadt keine Kosten entstehen, weder jetzt noch in der Zukunft.“ Man habe daher, so Kiefer, dem LBM daher auch nochmals schriftlich mitgeteilt, dass bei einem Teil- oder bei einem vollständigen Erhalt weder die Unterhaltsverpflichtung noch die Verkehrssicherungspflicht bei der Stadt liegen können.
Genauso wichtig ist den Beiden allerdings eine einordnende Beschilderung. „Wir reden hier immerhin über ein Bauwerk aus der Nazi-Zeit, das strategischen Zielen in Vorbereitung des Frankreichfeldzugs diente“, so Weichel. „Sollte der Pfeiler erhalten werden, ist es unserer Meinung nach dringend geboten, den Besucher in Form von Informationstafeln nicht nur über die architektonische, sondern auch die ambivalente historische Bedeutung der Brücke in Kenntnis zu setzen.“
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 01.02.2017