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Risikovorsorge hinsichtlich wiederkehrender Extremwetterereignisse
Der stattfindende Klimawandel führt zu häufiger auftretenden Extremwetterereignissen wie beispielsweise Starkniederschläge, Orkane und andauernden Hitzeperioden. Städtisch geprägte Regionen sind für die Auswirkungen von Wetterextremen besonders anfällig. Der hohe Grad an versiegelten Flächen und die dichte Bebauung führen bei starkem Regen schnell zu einer Überlastung der Kanalisation. Die Folge: das Regenwasser fließt teilweise sturzflutartig ab und überflutet Straßen, Keller, Wohnräume oder Gärten. Auch lang anhaltende Hitzeperioden sowie Starkwind bergen ein hohes Schadenspotential. So verursachen anhaltend hohe Temperaturen und Orkane, wie die Tage Sturmtief Egon, unter anderem Schäden an Bäumen, Grünflächen, Gebäuden oder Straßenbelägen, was mit hohen Wiederherstellungskosten verbunden ist.
Die Notwendigkeit, sich diesem Thema aktiv anzunehmen und Strategien der Vorsorge gegen Extremwetterlagen zu entwickeln, ist daher eine wichtige Aufgabe. „Wir müssen dem Klimawandel und dem damit einhergehenden Schadensrisiko begegnen und die entsprechenden Handlungsfelder für die Stadt Kaiserslautern klar definieren“, stellt Baudezernent Peter Kiefer fest in der heutigen Bauausschuss-Sitzung fest. „Diese Art der vorsorglichen Schadensbegrenzung zählt zur Daseinsvorsorge und dient damit dem Gemeinwohl,“ so der Beigeordnete weiter.
Das letzte große Starkregenereignis Ende Mai 2016 sorgte in einigen Stadtteilen für schwere Überschwemmungen. Bei der Stadt gründete sich als Folge eine dezernatsübergreifende Arbeitsgruppe zum Thema Extremwetterereignisse mit dem Ziel, Schadenspotentiale über das gesamte Stadtgebiet zu identifizieren, Lösungen zu entwickeln und Risiken einzugrenzen. Diese Arbeitsgruppe, die sich aus den Referaten Umweltschutz, Grünflächen, Feuer und Katastrophenschutz, Stadtplanung, Bauordnung, Tiefbau sowie dem Eigenbetrieb Stadtbildpflege und der Stadtentwässerung zusammensetzt, ist bereits aktiv dabei, die bestehende Ist-Situation vor Ort zu erfassen und die jeweiligen Gefährdungs- und Risikobereiche über das gesamte Stadtgebiet zu identifizieren.
„Im Rahmen der laufenden, städtischen Klimaschutzbemühungen wollen wir ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel erarbeiten. Da für die Datenaufbereitung und Erhebung mit Kosten in Höhe von etwa 120.000 Euro zu rechnen ist, werden wir einen Förderantrag im Rahmen der Bundesklimaschutzinitiative stellen“, erläutert Kiefer die nächsten Schritte.
Die Projektskizze zum Förderantrag wurde mit Unterstützung des Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum Klimawandelfolgen und der Technischen Universität sowie der Hochschule Kaiserslautern unter Federführung der Stadtentwässerung und des Referates Umweltschutz erstellt. Sie soll noch im Januar eingereicht werden. Als finanzschwache Kommune rechnet die Stadt mit einer Förderquote von 70 Prozent. Die Kostenansätze für den Eigenanteil wurden im Haushaltplan 2017/2018 vorsorglich bereits aufgenommen.
Autor/in: Nadin Robarge - Pressestelle
Kaiserslautern, 16.01.2017