Achtung! Diese archivierte Pressemitteilung könnte inhaltlich veraltet sein

Bitte beachten Sie, dass Sie sich gerade im Pressearchiv befinden. Die hier verfügbaren Pressemitteilungen könnten veraltete oder nicht mehr relevante Informationen enthalten.

Das Pressearchiv soll vergangene Pressemitteilungen für historische und archivarische Zwecke speichern, weswegen die Inhalte archivierter Pressemitteilungen im Nachgang auch nicht mehr verändert werden.

Wir empfehlen Ihnen, dies bei der Nutzung des Archivs zu bedenken und bei Bedarf die Aktualität der Informationen zu überprüfen.

Pressemitteilung vom 23.05.2011

"Garten für blinde und sehbehinderte Menschen"

Beigeordneter Joachim Färber eröffnet offiziell die neue Gartenanlage auf dem Kaiserslauterer Kaiserberg

Bei strahlendem Sonnenschein ist heute der "Garten für blinde und sehbehinderte Menschen" auf dem Kaiserslauterer Gartenschaugelände eingeweiht worden. Beigeordneter und Sozialdezernent Joachim Färber, David Lyle, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Integrationsgesellschaft, und Doris Preuninger, Leiterin des Ökologieprogramms der Stadt Kaiserslautern, begrüßten die Gäste und gaben eine interessante Einführung zum Projektverlauf und dem ansprechenden Ergebnis. Bereits im Juni 2010 gingen die Arbeiten auf dem Kaiserberg mit einem ersten Spatenstich an den Start. Der so genannte "Blindengarten", der auf eine Idee von Doris Preuninger zurückgeht, ist im Rahmen des Mikroprojektes "Stärken vor Ort" entstanden. Umgesetzt wurde das Projekt in Zusammenarbeit des Ökologieprogramms des Referates Soziales der Stadt Kaiserslautern und des Jobcenters Stadt Kaiserslautern. Fünf langzeitarbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren konnten dadurch eine gezielte Qualifizierung ihrer handwerklichen, technischen und kreativen Kompetenzen erfahren. Konzeption und Planung der Anlage wurden von dem Behindertenbeauftragten der Stadt Kaiserslautern Hans-Peter Wildt und seinem Projektteam in enger Abstimmung mit dem Blinden- und Sehbehindertenbund Pfalz e. V. erarbeitet. Kofinanziert wurde die Maßnahme aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union. Zusätzlich durften sich die Verantwortlichen über verschiedene Spenden und Sponsoringleistungen freuen.


Hans-Peter Wildt, Günter Andes, Beigeordneter Joachim Färber, Guido Mayer, David Lyle und Doris Preuninger enthüllen das Fingerlabyrinth, Herzstück des

Bild: Hans-Peter Wildt, Günter Andes, Beigeordneter Joachim Färber, Guido Mayer, David Lyle und Doris Preuninger enthüllen das Fingerlabyrinth, Herzstück des "Gartens für blinde und sehbehinderte Menschen" in Kaiserslautern.

"Ich bin glücklich, dass wir das Projekt "Blindengarten" in so kurzer Zeit realisieren konnten und heute vor einem tollen Ergebnis stehen", begrüßte Beigeordneter Joachim Färber die zahlreich erschienene Gäste. Hier sei in einer fantastischen Leistung viel Kreativität, handwerkliche Arbeit und Witz umgesetzt worden. Die neue Gartenanlage sei nicht nur für Blinde und Sehbehinderte ein großartiges Erlebnis, sondern ein Erkenntnisgewinn für alle Menschen. Färber dankte ausdrücklich allen Verantwortlichen, Mitwirkenden und Sponsoren. "Schon die Tafel am Eingang macht richtig Lust den Garten zu erkunden. Dieser ist eine Bereicherung für die Gartenschau, aber auch eine einmalige Attraktion in Kaiserslautern und der Region", betonte er.

David Lyle, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Integrationsgesellschaft, schloss sich Färbers Dank an und unterstrich insbesondere die Art der Barrierefreiheit, die mit einer solchen Anlage geschaffen werde. "Barrierefreiheit umfasst viel mehr als bauliche Maßnahmen. Es sei wichtig im Alltag auch an blinde, sehbehinderte und sehbeeinträchtigte Menschen zu denken. Bei diesem Projekt hätten sich viele Akteure zusammengetan und einen wirklich gelungenen Garten geschaffen. "Es freut mich, dass wir auf der Gartenschau nicht nur Arbeitsplätze für behinderte Menschen schaffen, sondern auch barrierefreie Angebote."


Guido Mayer erkundet das Fingerlabyrinth gemeinsam mit Günter Andes und Beigeordnetem Joachim Färber. © Stadt Kaiserslautern

Bild: Guido Mayer erkundet das Fingerlabyrinth gemeinsam mit Günter Andes und Beigeordnetem Joachim Färber.

Ideengeberin und Leiterin des Ökologieprogramms, Doris Preuninger, sagte: "Eine Idee ist wie ein Samen – und der ist in diesem Fall auf einen sehr fruchtbaren Boden gefallen": Der Blindengarten sei "ein Garten des Wir", der uns alle erfreuen solle, stimmte Preuninger auf dessen erfolgreiche Zukunft ein. Auch Hans-Peter Wildt, Behindertenbeauftragter der Stadt Kaiserslautern zeigte sich erfreut über das Ergebnis. "Ich hoffe, dass der Garten gefällt und angenommen wird." Wildt übermittelte zudem eine Grußbotschaft des Landesbehindertenbeauftragten Rheinland-Pfalz, in dem auch eine Projektförderung in Höhe von 3.000 Euro zugesagt wurde. Auch Guido Mayer, Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenbund Pfalz e. V. überbrachte seine Glückwünsche und freute sich, dass die Gartenanlage für blinde und sehbehinderte Menschen in Kaiserslautern nun der Öffentlichkeit übergeben werde.


Der Garten für blinde und sehbehinderte Menschen soll die selbstständige Beschäftigung und neuartige Erfahrungen mit Pflanzen und anderen Gartenelementen ermöglichen. Dabei sollen vor allem die Sinne "Tasten – Riechen – Schmecken" angesprochen werden. In der Gartenanlage finden sich dementsprechend viele Pflanzen mit besonders ausgeprägtem süßem, aromatischem, fruchtigem oder herbem Duft. Andere Gewächse stellen sich mit einer interessanten Blattoberflächenstruktur und speziellen Blütenformen vor. Ob glatt, rau, weich oder stachelig – das gilt es hier zu ertasten. Damit sich Jede und Jeder im "Blindengarten" zurechtfindet, gibt es Lagepläne in Reliefform sowie Hinweistafeln in Braille-Schrift. Die Beete und Rabatten sind als Hochbeete so angelegt, dass die Wegeführung gut ertastbar ist. Zusätzlich stehen die Pflanzen dadurch auf einer Höhe, die den Besucherinnen und Besuchern das Fühlen und Riechen erleichtert. Im hinteren Bereich des Gartens wurde eine Rindentastwand angebracht. Hier können verschiedene Baumrinden befühlt werden. In einem weiteren Beet gibt es Tastmöglichkeiten in Form von Steinen, Pflanzensukkulenten und einem kleinen Wasserbecken. Als zentraler Mittelpunkt der Anlage können die Interessierten eine ganz besondere Erfahrung machen: eine Buntsandsteinskulptur fordert auf die Hände durch ein Fingerlabyrinth grabbeln zu lassen. Rund um diese Steinskulptur variiert auch der Bodenbelag, der mit kleinen Kieselsteinen abwechslungsreich gestaltet ist. Auch das Hören kommt im Garten für blinde und sehbehindert nicht zu kurz: Eine Klangschalenskulptur lädt zu Ton-Erlebnissen ein. Die neue Gartenanlage wird sich als eigene Station harmonisch in den künftigen Kaiserbergpfad einfügen.


Der

Bild: Der "Blindengarten" auf dem Kaiserslauterer Kaiserberg.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 23.05.2011