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Absturzsicherungslehrgang als Teil der Grundausbildung bei der Feuerwehr
Sich aus 73 Metern Höhe entlang der Rathauswand vom Dach bis hinunter auf den Boden abseilen zu lassen, das mag nicht jedermanns Sache sein. Wer aber beruflich bei der Feuerwehr arbeiten möchte, der kommt im Rahmen seiner Grundausbildung um einen 24-stündigen Absturz-Sicherungslehrgang nicht umhin. Und so diente den aktuell 13 künftigen Feuerwehranwärtern im Rahmen ihrer fünfmonatigen Ausbildung bei der Feuerwehr Kaiserslautern das Rathaus einmal mehr als nützliches Übungsobjekt. Dabei steht die Überwindung möglicher Höhenangst nicht allein im Fokus. Vielmehr geht es laut Ausbilder Horst Faber auch darum, sich mit der Ausrüstung vertraut zu machen, die nötigen Sicherheitsvorgaben zu kennen, sich im Team zu unterstützen und das gegenseitig Vertrauen unter den Kollegen zu festigen.
Von Aufregung und Unsicherheit war unter den Anwärtern bei der Absturzsicherungsübung nichts zu spüren. Jeder bekam die Gelegenheit, sich einmal komplett vom Rathausdach abseilen zu lassen und entlang der Dachterrassen-Brüstung ein paar Absicherungs- sowie Gleichgewichtsübungen durchzuführen. Ausbilder Achim Müller hatte sich einige Aufgaben einfallen lassen, die die Auszubildenden in voller Montur und Ausrüstung auf der Dachterrassenbrüstung zu absolvieren hatten. Auch wenn die meisten sicherlich eine erste Überwindung im Geiste vollziehen mussten, um auf dem Brüstungsgeländer freihändig und lediglich an einem Seil befestigt sicheren Schrittes entlangzulaufen, sich zu bücken, Gerätschaften aufzuheben oder die Augen zu schließen und ein Bein zu heben, meisterten die Anwärter ihren „Parcours“ mit Bravour. „Die Überwindung, das ist reine Kopfsache“, so Müller. „Passieren kann hier wirklich nichts, auch wenn es auf den ersten Blick sehr gefährlich wirken und aussehen mag.“
Zum Einsatz kommen Seil und Karabiner bei der Feuerwehr immer dann, wenn die Drehleiter auf einem Feuerwehrauto nicht in Stellung gebracht werden kann. Dies ist der Fall, wenn zum Beispiel der Einsatz über der Höhe der Drehleiter von 23 Metern erforderlich ist oder wenn das Feuerwehrauto aufgrund der Gegebenheit des Geländes nicht bis an den Einsatzort direkt heranfahren kann. Damit die Feuerwehrmitarbeiter mit den Gerätschaften und der Technik vertraut bleiben und im Bedarfsfall sicher damit umgehen können, werden regelmäßig die Übungen im Laufe der Berufstätigkeit wiederholt und eingeprägt.
Die 13 Anwärter, die die letzten fünf Monate während ihrer Grundausbildung viel gelernt haben, werden die Tage ihre Prüfungen ablegen. Nach erfolgreichem Bestehen werden drei von ihnen beim städtischen Referat Feuerwehr und Katastrophenschutz ihren Dienst antreten, zehn von ihnen kehren wieder an ihre Wirkstätten bei den Ford-Werken Saarlouis sowie in den Städten Speyer, Zweibrücken, Pirmasens, Neustadt/Weinstraße und Ludwigsburg zurück. Das gesamte Team der Feuerwehr Kaiserslautern drückt den Azubis bei den anstehenden Prüfungen fest die Daumen.
Autor/in: Nadin Robarge - Pressestelle
Kaiserslautern, 18.08.2016