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Pressemitteilung vom 02.12.2010

Kaiserslauterer Klimaschutzkonzept sorgt auf Bundesebene für Aufmerksamkeit

Beigeordneter Kiefer stellte Highlights des Klimaschutzkonzeptes vor: "Wir liegen besser als der Plan."


Informierten über Klimaschutz- konzept. V. li.: Dr. Stefan Kremer, Bettina Dech-Pschorn, Beigeordneter Peter Kiefer © Stadt Kaiserslautern

Die Aktivitäten der Stadt Kaiserslautern zum Klimaschutz finden bundesweit Anerkennung. Dies zeigte sich am 18. November anlässlich der Preisverleihung Kommunaler Klimaschutz in Bonn, bei der die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Umwelt (BMU), Katharina Reiche, der Leiter des Referates Klimaschutz des BMU, Dr. Patrick Graichen und der ZDF-Umweltexperte Volker Angres die Vorgehensweise Kaiserslauterns mehrfach positiv hervorhoben. Darüber hinaus wurde in der renommierten Zeitschrift "Umwelt" des BMU die Null-Emissions-Strategie Kaiserslauterns als Beispiel mit Vorbildcharakter dargestellt
"Damit werden wir bundesweit in sehr schönes Licht gestellt, nach dem Motto: In Kaiserslautern tut sich was", freute sich Beigeordneter Peter Kiefer, der im Rahmen einer Pressekonferenz über die Highlights des Klimaschutzkonzeptes der Stadt informierte. "Dass wir uns mit der Null-Emissions-Strategie anspruchsvolle Ziele im Klimaschutz gesetzt haben und gemeinsame Lösungen und Synergien mit den Akteuren vor Ort suchen, ist einer der Erfolgsfaktoren für die bundesdeutsche Anerkennung unserer Aktivitäten", so Kiefer.

Kaiserslautern hat sich viel vorgenommen: Mit dem Ziel der Null-Emissions-Stadt sollen bis zum Jahre 2020 als erstes Etappenziel mindestens 40 Prozent (40 % + X) Kohlendioxid im Vergleich zu 1990 eingespart werden. Kiefer zog eine positive Zwischenbilanz: "Wir liegen besser als der Plan". Pro Kopf und Jahr seien die CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 von 13,32 auf 9,10 t zurückgegangen. Man habe damit bereits jetzt eine Verringerung um über 30 Prozent erreicht, mehr als im Plan einkalkuliert.

Das Klimaschutzkonzept Kaiserslauterns versteht sich als Teil einer klimaschutzbasierten Wirtschaftsförderungsstrategie der Stadt, in der Wirtschaftsförderung, Versorgungssicherheit und Klimaschutz eine "Win-Win-Situation" eingehen. Dafür hat die Stadt ein Bündel von Klimaschutzmaßnahmen geschnürt. "Werden alle Maßnahmen umgesetzt, lassen sich jährlich bis zu 400.000 t CO2 einsparen", betonte Dr. Stefan Kremer, Leiter des Referates Umweltschutz. Bei Gesamtinvestitionskosten von rund 900 Millionen € ergibt sich dabei eine jährliche regionale Wertschöpfung von 152 Millionen €. Das heißt, die Investitionen rechnen sich bereits nach wenigen Jahren.
"Mit dem Klimaschutzkonzept haben wir erstmals einen vom Stadtrat verabschiedeten Handlungsrahmen für die nächsten Jahre, quasi einen Geschäftsplan Klimaschutz", unterstrich Peter Kiefer.

Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes hat die Stadt ein Netzwerk mit zurzeit 50 Firmen und Institutionen auf den Weg gebracht, die mit der Stadt an einem Strang ziehen und zum Beispiel in erneuerbare Energien investieren und Energiesparmöglichkeiten ausschöpfen. Mit der dritten Einsteigerrunde wurde 2010 ein Einsparpotential von jährlich mindestens 860.000 € in den beteiligten 28 Betrieben aus der Stadt- und dem Landkreis Kaiserslautern erzielt. Zur Koordinierung der Klimaschutzmaßnahmen innerhalb der Stadtverwaltung wurde zudem kürzlich eine Koordinierungsstelle eingerichtet.

Auch diese Maßnahem können sich sehen lassen: 2009 wurden bei vielen städtischen Gebäuden Energiesanierungsmaßnahmen in Höhe insgesamt 8,2 Millionen € getätigt. Ein Großteil der Mittel stammt aus dem Konjunkturprogramm II (6,2 Millionen € für 12 Schulgebäude). Neben der weiteren Sanierung und energetischen Optimierung der Gebäude sind
2010 die ersten Beschlüsse für die Errichtung neuer Gebäude, wie z. B. dem Kindergarten Kleine Strolche in Passivhausbauweise gefallen.

Großes Einsparpotenzial sieht die Stadt noch im Bereich der privaten Haushalte und will hierfür in den nächsten Jahren die Werbetrommel rühren. Alleine durch eine Sanierungsrate von 3% der privaten Ein- und Zweifamilienhäuser, die vor 1990 errichtet wurden, bestehe ein erhebliches Einsparpotenzial an CO2, Energie und Energiekosten. Mit den Sanierungen einher ginge eine Steigerung der regionalen Wertschöpfung von über 6 Mio €/Jahr. Neben Aufträgen für das Handwerk vor Ort und damit auch der Sicherung von Arbeitsplätzen bedeute eine Sanierung zudem die Wertsteigerung der Immobilie. 2009 sind so 13 Millionen € für 351 Maßnahmen im Bereich des Neubaus und der Bestandssanierung von der KfW nach Kaiserslautern geflossen.

Um Hausbesitzer bei der Sanierung zu unterstützen, bietet die Stadt bereits jetzt eine Vielzahl von Dienst- und Beratungsleistungen. Dazu zählen zum Beispiel das Solardachflächenkataster im Internet (www.kaiserslautern.de / Leben in KL / Umwelt / Energiesparratgeber / SolardachCheck), mit dem jeder Hauseigentümer in Kaiserslautern die Möglichkeit hat, sich über die Eignung seines Daches für Solartechnik zu informieren. Eine kostenlose Solarberatung, Seminare zum energieeffizienten Bauen, Beratung zu Fördermöglichkeiten, eine Handwerkerverzeichnis mit Expertenadressen, Veranstaltungen und vieles mehr unterstreichen die Ambitionen der Stadt.
Spitze ist Kaiserslautern schon jetzt im Bereich der Solarenergie. Im September 2010 waren Leistungsspitzen von 8605 kWp zu erzielen, davon alleine 1025 kWp auf kommunalen Gebäuden. Ca. 38 Millionen € wurden mit der Zeit in Kaiserslautern investiert. Rund 7,7 Millionen kWh Strom werden jedes Jahr den Eigentümern der Anlagen vergütet und über 5 Millionen Kilogramm CO2 eingespart.
Mit der diesjährigen Einweihung der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Fritz-Walter-Stadions verfügt Kaiserslautern außerdem über die größte Anlage auf einem Stadiondach weltweit. Und in der "Solarlandesliga", einer Rangliste der erfolgreichsten Städte und Gemeinden im Bereich der Solarenergie belegt Kaiserslautern bei den Mittelstädten Platz Zwei. Die Kategorie Großstädte (ab 100.000 Einwohner) verfehlt Kaiserslautern mit aktuell 97.661 Einwohnern leider ganz knapp, würde diese aber anführen.

Überregionaler Vorreiter war die Stadt auch im Bereich Straßenbeleuchtung. Über 1500 Straßenlaternen sind bereits auf LED-Technik umgerüstet. Dadurch werden im Stadtgebiet jährlich 3,5 Millionen KWh Strom, 1.730 t CO2 und nicht zuletzt 525.000 € an Stromkosten eingespart.

Klimaschutz sei keine Pflichtaufgabe unserer Stadt, aber es werde ein Standortfaktor der Zukunft sein, gab Dr. Kremer auch angesichts steigender Energiepreise zu bedenken. Fakt ist: Mit seinen Aktivitäten ist Kaiserslautern hier auf einem guten Weg.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 02.12.2010