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Das Artemis Quartett gastiert mit Bach, Schumann und Brahms in Memoriam an Friedemann Weigle im Kammerkonzert am Donnerstag, 28. Januar 2016, in der Fruchthalle – Einführung mit Dr. Burkhard Egdorf um 19.15 Uhr im Roten Saal der Fruchthalle
Konzert mit Bach, Schumann und Brahms
Programmänderung des Kammerkonzerts am 28. Januar in der Fruchthalle
Vor einigen Monaten starb Friedemann Weigle, seit 2007 Bratschist des Artemis Quartetts und allseits verehrter Musiker und Lehrer. Trotz der bekannten Erkrankung an bipolarer Depression kam sein Freitod überraschend. Mit dem Entschluss, als Trio bei seiner Trauerfeier die “Aria“ aus den Goldberg-Variationen zu spielen, hatten die übriggebliebenen drei Mitglieder des Artemis Quartetts unversehens auch den Entschluss gefasst, das Gemeinsame fortzuführen und ein neues Mitglied zu suchen.
Einerseits aus dem Bedürfnis heraus, Friedemann Weigle auf der Bühne zusammen mit einem langjährigen Publikum vieler Konzertreihen zu ehren, andererseits aus der Notwendigkeit, der Trauer und dem Findungsprozess die nötige Zeit zu gewähren, gestaltet das Artemis Quartett das Programm der Tournee bis Ende Januar 2016 um – in ein "In Memoriam Friedemann Weigle" Programm. Das Ensemble wird dabei am 28. Januar in der Fruchthalle von dem renommierten Pianisten Markus Groh unterstützt. Markus Groh war unter anderem Gewinner des 1. Preises des berühmten Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel und gastiert heute bei den großen Orchestern in Europa, den USA und Asien sowie bei zahlreichen großen Musikfestivals weltweit.
Auf dieser Tournee 'In Memoriam Friedemann Weigle' ist es dem Artemis Quartett ein besonderes Anliegen, auf der Bühne von seinem lieben Freund Abschied zu nehmen und ihn nochmals als Mensch und Künstler zu würdigen. Dafür haben Vineta Sareika, Gregor Sigl und Eckart Runge Werke von Komponisten ausgewählt, die ihm in besonderer Form nahe standen.
Das Quartett schreibt: „Die 'Partita für Trio' spannt mit Auszügen aus Bachs Goldberg-Variationen, der Englischen Suite BWV 808 und der Sinfonia BWV 795, sowie mit zwei Piazzolla-Fragmenten aus Oblivion und Fuga 9 einen Bogen von den Anfängen von Friedemanns Biografie als Sohn eines Kirchenmusikers bis hin zu seiner erfüllten Zeit im Artemis Quartett. Als wir 2012 unsere Bach-Piazzolla Suite konzipierten, widmete er sich mit großer Hingabe dem Arrangieren der Werke Johann Sebastian Bachs. Er hatte eine ganz besondere Affinität zur Musik dieses Komponisten, die er von Kindesbeinen an in die Wiege gelegt bekommen hatte. Ebenso faszinierte ihn seit seiner Jugend populäre Musik von Rock bis Jazz. Ja, er erwähnte oft mit Stolz, seine ersten öffentlichen musikalischen Auftritte als Schlagzeuger in einer Rockband gehabt zu haben. Seine Neugier für neu zu entdeckende Musikformen zeigte sich wieder, als er im Artemis Quartett Piazzollas Tango Nuevo kennen und lieben lernte.
Auf Friedemanns Trauerfeier spielten wir im Streichtrio die 'Aria' aus den Goldberg-Variationen. Daraus erwuchs die Idee, ihm zu Ehren eine Partita zu arrangieren, die diese beiden Aspekte seiner musikalischen Leidenschaften vereinen würde, und in der Besetzung zu dritt zugleich zeigt, dass uns ein geliebter Mensch fehlt.
Wer Friedemann Weigle im großen Bratschensolo des Brahms Quartetts op. 67 erleben konnte, der spürte sofort, wie sehr sein Herz für die deutsche Romantik schlug. Nichts lag daher näher, als mit Schumann und Brahms zwei großartige Meister dieser Epoche auszuwählen, um ihn und seine einzigartige Weise, diese emotionale Musik zu empfinden, zu ehren.
Friedemann Weigles letzte vollendete CD-Einspielung als Bratscher des Artemis Quartetts, mit Johannes Brahms Quartetten Opus 51/1 und Opus 67, erschien im September 2015 bei Erato/Warner. Diese Aufnahme ist somit auch ein Teil des künstlerischen Vermächtnisses dieses außergewöhnlichen Musikers und sei seinem Andenken gewidmet.“
Inzwischen wurde dem Artemis Quartett für eben diese CD der Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2015 verliehen.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 11.01.2016