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Bürgermeisterin Wimmer-Leonhardt: „Person mit Weitblick und humanitärem Engagement“
Anlässlich seines 200. Geburtstages fand heute die Eröffnung der Ausstellung zu Ehren Carl Hohles im Rathausfoyer statt. Die Freimaurerloge „Galilei 810“ unter Stuhlmeister Stefan Stauch hat sich mit dem Wirken ihres Bruders Carl Hohle auseinandergesetzt und sowohl eine Festschrift als auch die Ausstellung organisiert. Im Rahmen der Eröffnung umrissen Peter Hofmann, stellvertretender Meister des Distrikts Rheinland-Pfalz-Saarland sowie Armin Radunz, Alt- und Ehrenstuhlmeister der Loge „Galilei 810“ die Tätigkeiten Hohle’s. Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt dankte in ihrer Ansprache den Logenmitgliedern für ihr Engagement: „Die Ausstellung verleiht weitreichende Einblicke in das Wirken unseres früheren Bürgermeisterns. Carl Hohle hat durch sein Handeln Kaiserslautern geprägt und vieles ins Leben gerufen, das bis heute noch Bestand hat“, hob die Bürgermeisterin hervor.
Carl Hohle, der am 14. Juli 1815 in Schierstein, im Kreis Wiesbaden das Licht der Welt erblickte, hatte sich 1851 bewusst für Kaiserslautern als Wohnort entschieden. Bereits 1861 begründete er die Turn- und Sportgemeinde 1861 Kaiserslautern e.V. , heute besser als TSG 1861 bekannt. 1864 war er Mitbegründer der Freimaurerloge „Barbarossa zur deutschen Treue“ und 1869 Mitbegründer des ersten Verschönerungsvereins in Kaiserslautern.
„Als ansässiger Bürgermeister bekleidete Hohle zwei Amtszeiten, nämlich in der Zeit von 1870 bis 1874 sowie in der Zeit von 1885 bis 1889. Wir verdanken ihm unter anderem die Neuanlage des Friedhofs oder den Ausbau der Biebermühlbahn zwischen Kaiserslautern und Pirmasens. Durch die kurzfristige Einführung des Notgeldes zu Zeiten großer finanzieller Engpässe gelang es ihm damals, enormen Schaden von der Stadt abzuwenden“, erläuterte die Dezernentin und hob ferner Hohle‘s ausgeprägtes, soziales wie humanitäres Engagement hervor. So war es ihm zu verdanken, dass das Logenhaus der Freimaurer als Lazarett zur Verfügung gestellt wurde, wo auch französische Soldaten gepflegt wurden. Dieser humanitäre Akt, für den Hohle 1871 mit dem Siegestaler ausgezeichnet wurde, fand landesweit große Beachtung und Belobigung.
Noch heute erinnert die Hohle-Straße an den engagierten Kaiserslauterer Bürger.
Die Ausstellung im Rathausfoyer kann noch bis zum 20. August während der normalen Öffnungszeiten der Verwaltung besichtigt werden.
Autor/in: Nadin Robarge - Pressestelle
Kaiserslautern, 27.07.2015