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Pressemitteilung vom 23.08.2010
"Kultur in Bewegung - Reisen, Handel und Verkehr"
Tag des offenen Denkmals am 12. September
Am Sonntag, 12. September 2010, findet bundesweit wieder der Tag des offenen Denkmals statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto "Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr". Auch die Stadt Kaiserslautern hat für diesen Tag ein umfangreiches Programm vorbereitet.
Wanderhandwerker und fremde Baumeister verbreiteten im Mittelalter neues architektonisches Know-how in ganz Europa. Durch Händler wurden Waren und Materialien über weite Strecken ausgetauscht. Der Ausbau des Verkehrsnetzes, der Bau von Eisenbahnstrecken und Schifffahrtskanälen und der entsprechenden neuen Verkehrsmittel seit Mitte des 18. Jahrhunderts eröffneten ganz neue Wege. Diese und andere Veränderungen prägen die Entwicklung unserer Kultur, was sich auch an den historischen Bauten in Kaiserslautern erkennen lässt. Der bundesweite Tag des offenen Denkmals lädt hier ein, Denkmäler, Geschichte und Kultur zu erleben und zu erfahren. Nutzen Sie die Gelegenheit, am Tag des offenen Denkmals am 12. September 2010 in die lebendige Geschichte der Wahrzeichen der Stadt Kaiserslautern einzutauchen.
Die Protestantische Stiftskirche, Marktstraße 13, ist eine der bedeutendsten gotischen Sakralbauten der Pfalz, mit dessen Bau um 1250/60 begonnen wurde. Der lang gestreckte frühgotische Chor mit Achteckturm wurde gegen 1291 vollendet. Die dreischiffige hochgotische Halle entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die achteckigen Westtürme wurden um 1500 fertig gestellt. Die Stiftskirche ist Mutterkirche der pfälzischen Kirchenunion von 1818. Sie ist von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, Führungen finden jeweils nach Bedarf statt.
Die Protestantische Kleine Kirche, Unionstraße 2a, wird ebenfalls von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein. Um 17:00 Uhr findet ein Konzert anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Walcker-Orgel statt. Die Besonderheiten des Saalbaus von 1711 bis 1717 sind der Dachreiter mit Laterne über der Welschen Haube von 1754 und die klassizistische Ausstattung mit Kanzel und Orgel aus dem Jahr 1811. Seit 1818 im Besitz der Vereinigten Protestantischen Gemeinde, wurde die Protestantische Kleine Kirche 1991 bis 1993 umfassend renoviert.
Die Katholische Pfarrkirche St. Martin, eine ehemalige Minoriten-Klosterkirche am St.-Martins-Platz 5, wurde um 1295 errichtet. Die zweischiffige Hallenkirche mit Stuckdecken des frühen 18. Jahrhunderts besitzt eine bedeutende spätgotische Ausstattung, unter anderem ein Taufstein von 1516, eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes sowie Kreuzwegstationen des 19. Jahrhunderts. Sie ist von 09:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, Führungen werden nach Bedarf ab 15:00 Uhr angeboten (Treffpunkt: Hauptportal).
Die katholische Pfarrkirche St. Marien, St.-Marien-Platz 1, wurde zwischen 1887 und 1892 nach den Plänen des Münchner Heinrich von Schmidt als axialer Mittelpunkt der Königstraße und städtebaulicher Fixpunkt errichtet. Der monumentale, freistehende Sandsteinquaderbau im Stil der Neugotik hat den Grundriss eines lateinischen Kreuzes. Die dreischiffige Hallenkirche ziert ein hoch aufragender Turm mit Spitzhelm. Teile der neugotischen Orgelausstattung, wie zum Beispiel der Altar, die Kanzel und die Klais-Orgel, sind noch heute erhalten. Die Pfarrkirche ist von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Um 15:00 Uhr findet eine Führung zu der geplanten Restaurierung der Steinmetzarbeiten durch das Architekturbüro Lehners und Barbian statt. Um 16:00 Uhr gibt es eine Vorführung der historischen Klais-Orgel für Kinder und Erwachsene mit Kantor Siegmar Junker.
Auf einem Felsplateau am ehemaligen Kaiserwoog liegen Kaiserpfalz und Casimirsaal. Die Anlage am Willy-Brandt-Platz 2 mit teilweise erhaltenen Grundmauern der staufischen Kaiserpfalz und Resten des Casimirschlosses des 16. Jahrhunderts kann von 11:00 bis 16:00 Uhr besichtigt werden. Führungen durch die neu gestalteten unterirdischen Gänge der Kaiserpfalz und den Casimirsaal können nach vorheriger telefonischer Anmeldung bei der Tourist Information unter Telefon 0631 365-4019 gebucht werden. Treffpunkt für die Führungen ist der Casimirsaal, die Teilnehmerzahl ist auf jeweils 25 Personen begrenzt.
Das Theodor-Zink-Museum in der Steinstraße 48 ist der im Jahr 1817 erbaute Fuhrmannsgasthof "Zum Rheinkreis", der seit dem Umbau 1978 das Kulturhistorische Museum der Stadt Kaiserslautern beherbergt und eine weitläufige Vierseithofanlage besitzt. Derzeit werden die Dokumentation "Stationen eines Stadtmuseums – zur Geschichte des Theodor-Zink-Museums" sowie die Sonderausstellung "Barbarossa – Historie, Mythos, Marketing" gezeigt. Das Theodor-Zink-Museum wird von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein, um 14:00 Uhr wird vom Innenhof aus eine Führung angeboten.
Ein Stadtbild prägendes Gebäude ist die Fruchthalle in der Fruchthallstraße 10. Sie ist ein an florentinische Patrizierpaläste der Frührenaissance erinnernder kubischer Bau, der 1843 bis 1846 im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern nach Plänen des Zivilbauinspektors August von Voit als Markthalle mit Festsaal errichtet wurde. Der zweistöckige Festsaal mit umlaufender Galerie ist weitgehend im Zustand nach dem Umbau von 1891/92 erhalten. Er besitzt ein klassizistisch geprägtes Dekor, das von Bildhauer Jakob Menges und den italienischen Stukkateuren Jakob Valentino und Julius Axerio geschaffen wurde. Der renovierte Festsaal kann von 10:00 bis 13:00 Uhr besichtigt werden, außerdem findet um 11:00 Uhr eine Führung statt.
Um 1619 wurde am Rittersberg 14, über dem erhaltenen Gewölbekeller eines Vorgängergebäudes von 1470, ein Renaissancehaus errichtet. 1770 wurde das Gebäude unter Verwendung der älteren Bauteile von Anton Sauter im Stil des Barock modernisiert. Heute stellt das Haus den Rest einer Hofanlage mit Wirtschaftsgebäuden dar. Anfang des 20. Jahrhunderts war hier die Baustoffhandlung Karch ansässig, seit 1986 wurde in dem gotischen Gewölbe nach umfangreicher Instandsetzung ein Restaurant eröffnet. Das ehemalige Renaissancehaus ist eines der wenigen erhaltenen Profanbauten aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg. Zwischen 11:00 und 16:00 Uhr ist das Haus geöffnet, Führungen finden nach Bedarf statt.
In der Mannheimer Straße wurde 1912 ein Pavillon nach den Entwürfen von Herrmann Hussong erbaut. Der Pavillon entstand im Zusammenhang mit der Anlage des Waldfriedhofs, der sich nordöstlich an den Hauptfriedhof anschließt. Der oktogonale Zentralbau mit verschiefertem Glockendach mit Dachreiter steht auf einer Hochterrasse. Eine Führung um 10:00 Uhr präsentiert die bei der Renovierung teilweise wiederhergestellten zeitgenössischen Ausmalungen des Innenraums. Treffpunkt ist am Hussong-Pavillon.
Ein weitgehend original erhaltenes ehemaliges bäuerliches Anwesen befindet sich in Erfenbach, Schwarzer Weg 2. Das Quereinhaus mit Wohnteil, Stall und Scheune stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In dem eingeschossigen Putzbau mit Kniestock und stichbogiger Sandsteingliederung werden heute landwirtschaftliche Geräte ausgestellt. Das Bauernhaus ist von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Führungen zu der Renovierung werden nach Bedarf angeboten.
Zwischen Kaiserslautern und Dansenberg, heutige Trippstadter Straße, entdeckte Friedrich Sprater, Historiker und Direktor des Historischen Museums der Pfalz in Speyer, 1936 den Teil einer Römerstraße. Die "Rote Hohl" war eine bedeutende Nord-Süd-Verbindung aus römischer Zeit im Pfälzer Wald. Ein im gleichen Jahr angelegter und noch erhaltener Schnitt durch den Straßendamm lässt die 1,20 Meter breiten Wagenspuren erkennen. Um 15:00 Uhr findet eine Führung statt. Treffpunkt ist auf dem Parkplatz rechts der Trippstadter Straße, L 503, in Richtung Trippstadt, circa 600 Meter nach der TU Kaiserslautern.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 23.08.2010