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Direktor des Referates Stadtentwicklung geht in den Ruhestand<br>
Foto: Verliest die Entlassungsurkunde: Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel (l.) mit Hans-Peter Frohberger. © Stadt Kaiserslautern
Im Rahmen eines Festaktes im Pfalzgrafensaal des Casimirschlosses hat Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel diese Woche Hans-Peter Frohberger, Direktor des Referates Stadtentwicklung, in den Ruhestand verabschiedet. "Wir verlieren einen hochgeschätzten Kollegen und Mitarbeiter, der in über drei Jahrzehnten nicht nur das Bild unserer Verwaltung, sondern auch das Bild unserer Stadt entscheidend mitgeprägt hat", so Dr. Klaus Weichel. Im Beisein zahlreicher Kolleginnen und Kollegen sowie Weggefährten des studierten Geodäten Frohberger lobte er dessen hohe Fachkompetenz und sein großes Engagement. Mit Bernhard Deubig, Gerhard Piontek und Dr. Hans Jung waren außerdem drei der vier Amtsvorgänger Dr. Weichels anwesend, die Frohberger in seiner Dienstzeit bei der Stadt Kaiserslautern als Oberbürgermeister erlebt hatte.
In seiner Laudatio für den scheidenden Direktor des Referates Stadtentwicklung ging Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel auf die verschiedenen beruflichen Stationen Frohbergers ein. Als Rheinländer in Bonn aufgewachsen und zur Schule gegangen, machte Frohberger zuerst bei der dortigen Stadtverwaltung eine Ausbildung zum Vermessungstechniker, bevor er an der Ingenieurschule Mainz das Studium des Vermessungswesens aufnahm. Dem Grundwehrdienst folgte eine zweijährige Tätigkeit als Vermessungsingenieur bei der Firma Seismos, Hannover, zu der er nach erfolgreichem Studium des Vermessungswesens an der Uni Bonn als Diplom-Vermessungsingenieur und Geodät für ein weiteres Jahr zurückkehrte. Für seinen damaligen Arbeitgeber auf der Suche nach Erdöl weltweit unterwegs, bereiste Frohberger unter anderem Südostasien und lernte Singapur, Bangladesch und den Golf von Bengalen kennen. Diese Zeit der Horizonterweiterung hätte die Grundlage für Frohbergers Fähigkeit gelegt, auch in der Verwaltung über den Tellerrand hinauszuschauen, meinte der Oberbürgermeister.
Anschließend machte Frohberger ein Referendariat im Vorbereitungsdienst für den höheren vermessungstechnischen Verwaltungsdienst am Regierungspräsidium Münster mit der Großen Staatsprüfung in der Fachrichtung Vermessungs- und Liegenschaftswesen. Nach einer einjährigen Tätigkeit bei der Vermessungs- und Katasterverwaltung in Bremen schloss sich der Umzug in die Westpfalz an, wo Frohberger am 19. Februar 1979 bei der Stadtverwaltung Kaiserslautern seinen Dienst als Vermessungsrat und stellvertretender Leiter des Stadtvermessungsamtes antrat.
Frohberger sei stets froh gewesen, ein "Kommunaler" zu sein und habe seine Beschäftigung im öffentlichen Dienst immer als große Auszeichnung für sich empfunden, fuhr Dr. Klaus Weichel fort. Insgesamt hätte er in seiner mehr als 31-jährigen Tätigkeit bei der Stadtverwaltung Kaiserslautern fünf Oberbürgermeister erlebt, von denen er 1981 zum Beamten auf Lebenszeit, 1984 zum Obervermessungsrat, 1993 zum Vermessungsdirektor und schließlich vor sieben Jahren zum leitenden Vermessungsdirektor ernannt wurde. Im Jahr 1993 übernahm Frohberger die Leitung des Stadtvermessungsamtes, das sechs Jahre später - um das frühere Amt für Liegenschaften erweitert - zum Amt für "Bodenmanagement und Stadtvermessung" wurde. Schließlich erfolgte im Jahr 2003 die Zusammenführung mit dem Amt für Stadtplanung zum Referat Stadtentwicklung, dem Frohberger ebenfalls als Direktor vorstand. Zuletzt sei er für rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich gewesen. Bei diesen genoss er ein hohes Ansehen, da er auch über das Dienstliche hinaus immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte hatte.
"Mit Herrn Frohberger verlässt ein Mitarbeiter unser Haus, der stets mit sehr viel Herzblut, außergewöhnlichem Engagement, aber auch mit Kanten seiner Arbeit nachgegangen ist", sagte der Oberbürgermeister. Von seinem Büro im 16. Stock des Rathauses hätte Frohberger nicht nur einen hervorragenden Blick über die Stadt, sondern auch die Aufgabenstellungen der Stadtentwicklung direkt vor Augen gehabt. Beispielsweise begleitete er die Altstadtsanierung von der ersten Sekunde an, war damals in jedem Gebäude, um detaillierte Informationen für die Wertermittlung im Gutachterausschuss zu erfassen. "Diesem stand er mehr als zwei Jahrzehnte vor, hinzu kam sein Vorsitz im Umlegungsausschuss, den er von 1992 bis 2010 Inne hatte", so der Oberbürgermeister. "In dieser Zeit entstanden über 1.500 Bauplätze für Bürgerinnen und Bürger, beispielsweise in der Galgenschanze oder Alex-Müller-Straße."
Auch die Entwicklungsgebiete PRE- und PRE-Uni-Park sowie das Industriegebiet Nord wurden unter Frohbergers Leitung erschlossen und von der vermessungstechnischen Erfassung über die baubegleitende Betreuung bis hin zur Grundstücksvermarktung abgewickelt. Der Oberbürgermeister erinnerte in diesem Zusammenhang an die Immobilienbörse im Großen Ratssaal, weitere Großprojekte in Frohbergers Verantwortung waren unter anderem der Kauf des Rathauses Nord, die Gartenschau, der Ausbau der Zollamtstraße, der neu gestaltete Bahnhofsvorplatz oder die Tourist-Information. "Der Beruf des Geodäten war für Sie nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Berufung", meinte Dr. Weichel zu Frohberger. So sei es nicht verwunderlich, dass ihm die Stadt Kaiserslautern den Aufbau des Geoinformationssystems zu verdanken hat.
Wohl als das Lebenswerk Frohbergers gelte die Erarbeitung und Einführung der digitalen Karte der Stadt Kaiserslautern, die heute von über 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses benutzt wird und die Entscheidungsgrundlage für alle städtischen Projekte bildet. Mit über 900.000 Messpunkten wurde unter Frohbergers Führung die Stadttopographie erstellt und Begriffe wie PolyGis, Geoportal und Baulückenkataster seien untrennbar mit seinem Namen verbunden. "Darüber hinaus haben Sie aber auch alle amtlichen Stadtpläne kartographisch erstellt, in Kürze wird die 15. Auflage davon in den Handel kommen", unterstrich der Oberbürgermeister. Gerade die letzte Woche machte Frohberger noch einmal durch das "Solardachkataster" von sich reden, auch hätten externe Stellen wie Polizei und Kreisverwaltung von seinem gesammelten Datenmaterial, beispielsweise für die Erstellung von Plänen zur Bekämpfung von Amoklagen, profitiert.
Bild: Hans-Peter Frohberger (Mitte) mit vier "seiner" fünf Oberbürgermeister (v.l.): Dr. Hans Jung, Gerhard Piontek, Bernhard Deubig und Dr. Klaus Weichel. © Stadt Kaiserslautern
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 25.06.2010