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Pressemitteilung vom 26.03.2010
Klimaschutzbasierte Wirtschaftsförderungsstrategie der Stadt Kaiserslautern 2020 - Klimaschutztagung
Kiefer: "Das Ziel mindestens 40% CO2 bis 2020 einzusparen ist machbar"
Über 50 lokale Akteure aus den Bereichen Industrie und Gewerbe, Energieversorgung, Religionsgemeinschaften, soziale Einrichtungen und viele weitere folgten der Einladung der Stadt Kaiserslautern und nahmen an der Klimaschutztagung am 23. März 2010 im Rathaus teil. Der Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern, Peter Kiefer, eröffnete die Veranstaltung mit einem Überblick zu den Zielen der Stadt Kaiserslautern im Klimaschutz. "Unter dem Leitziel einer Null-Emissions-Stadt hat sich die Stadt das ambitionierte Ziel gesetzt, die CO2 Emissionen bis 2020 um mindestens 40%, auf der Basis von 1990, zu senken", informierte Kiefer. Mit Fördermitteln aus der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums könne die Stadt jetzt auf ein Klimaschutzkonzept aufbauen, dass wirtschaftliche Belange der Region mit Umweltbelangen in Einklang bringe, so der Dezernent weiter. Prof. Dr. Karl Keilen vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Klimaschutzes für die lokale und regionale Wertschöpfung. Er lobte die Stadt Kaiserslautern für Ihre vorbildlichen Aktivitäten im Klimaschutz.
Das Konzept, welches im Auftrag der Stadt vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) erstellt wurde, bildet die Basis der "Klimaschutzbasierten Wirtschaftsförderungsstrategie 2020" der Stadt Kaiserslautern. Durch die Umsetzung eines Maßnahmenkataloges, der den Kern des Klimaschutzkonzepts darstellt, soll das ambitionierte Ziel der Stadt Kaiserslautern, die Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40%+X zu senken, erreicht werden. Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt auf der Erschließung von Potenzialen im Bereich der Energieeffizienz und der Nutzung von Erneuerbaren Energien. "Diese Maßnahmen reduzieren nicht nur CO2-Emissionen, sondern tragen auch durch die regionale Wertschöpfungskette direkt zur Wirtschaftsförderung bei", berichtete Kiefer. Dies wurde auch bei der Vorstellung der Ergebnisse durch Prof. Dr. Heck, Geschäftsführender Direktor des IfaS deutlich. Alle der vom IfaS im Rahmen des Klimaschutzkonzepts in Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren entwickelten investiven Maßnahmen sind wirtschaftlich.
Prof. Heck machte dies am Beispiel eines Heizungspumpenaustauschs (alte Pumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe) deutlich. "Allein der Austausch von Pumpen bei 3.500 Haushalten führt zu einer jährlichen Kosteneinsparung von 250.000 € durch Senkung des Energieverbrauchs. Diese stehen den Bürgern und damit der Region als Mehrwert zur Verfügung", so Heck. Durch den Einbau dieser Pumpen werden nicht nur Kosten gesenkt und Emissionen gemindert, sondern auch Investitionen getätigt, von denen regionale Handwerksbetriebe profitieren.
Die Umsetzung aller messbaren Maßnahmen des Maßnahmenkataloges würde eine Minderung von 51% der CO2-Emissionen bedeuten. Bisher schlossen sich insgesamt 50 Unternehmen und Institutionen aus dem Stadtgebiet Kaiserslautern dem Netzwerk an und haben sich mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung bereit erklärt, die Stadt zu unterstützen. Die Energieversorger der Stadt Kaiserslautern sind dabei wichtiger Partner zur Erreichung der Klimaschutzziele. Auf den Sektor Energie sind 64% der Gesamtemissionen im Stadtgebiet zurückzuführen. Im Rahmen der Klimaschutztagung wurden bereits umgesetzte und geplante Klimaschutzaktivitäten von Vertretern der Technischen Werke Kaiserlautern (TWK), der Gasanstalt und der WVE GmbH vorgestellt.
"Auch die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen können ebenfalls einen erheblichen Beitrag zur Minderung der CO2-Emissionen leisten", appellierte Kiefer. Durch den Kauf von Klimafreundlichen Produkten der Energieversorger wie beispielsweise klimagasplus und Öko-Strom sowie die Installation von PV-Anlagen könne Klimaschutz aktiv und auf Dauer Kosten sparend betrieben werden.
Die Klimaschutztagung umfasste neben den Vorträgen der Technischen Werke Kaiserslautern, Gasanstalt Kaiserslautern und WVE Kaiserslautern zur Energieversorgung in Kaiserslautern auch Beiträge vom Institut für nachhaltiges Bauen an der Fachhochschule Kaiserslautern zu Warmmietkonzepten und vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering zum Thema Smart Energy. Die Firma Juwi informierte über Möglichkeiten zur Nutzung von Solarenergie und Biomasse. Speziell für energieintensive Firmen referierte Michael Mai vom Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien über das LEEN - Netzwerk, gefördert von der Klimaschutzinitiative des Bundes. Dr. Dirk Gust stellt ergänzend die Angebote der Kampagne "Unser Ener – macht mit! des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz vor.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde, an der sich lokale Akteure beteiligten, stellte Beigeordneter Peter Kiefer fest: "Das Ziel mindestens 40% CO2 bis 2020 einzusparen ist machbar. Gemeinsam mit unseren Akteuren vor Ort gibt uns das Klimaschutzkonzept einen Handlungsleitfaden an die Hand, mit dem wir erhebliche finanzielle Mittel in die Region holen können. Die Klimaschutzbasierte Wirtschaftsförderungsstrategie ist ein klassisches Win-Win-Projekt: finanzielle Vorteile gehen mit einer Umweltentlastung Hand in Hand!"
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 26.03.2010