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Pressemitteilung vom 09.02.2010

Goldene Stadtplakette für Gerhard Piontek

Für seinen Einsatz und seine Leistungen in und für Kaiserslautern" hat Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel gestern Gerhard Piontek, Oberbürgermeister der Stadt Kaiserslautern a.D., mit der Goldenen Stadtplakette ausgezeichnet. "Mit seinem politischen und sozialen Engagement hat er vieles in Bewegung gesetzt, was in Kaiserslautern noch lange nachwirken wird", so Dr. Klaus Weichel bei der Feierstunde im Casimirsaal. Als Bürgermeister und Oberbürgermeister zwischen 1979 und 1999 hätte Piontek viele Grundsteine für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt gelegt, auf die die nachfolgenden Oberbürgermeister bauten und bauen. Die Goldene Stadtplakette ist eine besondere Auszeichnung der Stadt Kaiserslautern und hat mit dem Geehrten nur noch fünf weitere Träger.



© Stadt Kaiserslautern

Bild: Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel mit Oberbürgermeister a.D., Gerhard Piontek. © Stadt Kaiserslautern

Wie Dr. Weichel hervorhob, sei Piontek in den 90-er Jahren auf Grund der damaligen Wirtschaftskrise und den wirtschaftlichen Folgen des Abzuges der amerikanischen Truppen mit den bis dahin für Kaiserslautern schwierigsten Jahren seit der Nachkriegszeit konfrontiert gewesen. "Die Maxime seines Handelns war immer, Kaiserslautern fit für die Zukunft zu machen und dazu beizutragen, dass sich die Menschen hier wohl fühlen", sagte das Stadtoberhaupt. Auch Arbeitsplätze zu schaffen und das soziale und kulturelle Leben der Stadt lebendig zu halten, hätte ganz oben auf Pionteks Agenda gestanden. Dementsprechend hätten seine Prioritäten darauf gezielt, den Wirtschaftsstandort Kaiserslautern zu stärken, die Innenstadt als Einkaufszentrum zu beleben, neue Wohnbauflächen zu schaffen und das Wohnumfeld zu verbessern. Daneben seien der Erhalt der natürlichen Umwelt, ein solider Umgang mit den städtischen Finanzen und die Umgestaltung der Stadtverwaltung zu einem bürgerfreundlichen Dienstleistungsbetrieb Ziele gewesen, die Piontek verfolgte und die heute noch Aktualität besitzen.

Als Pionteks "Spuren" nannte der Oberbürgermeister unter anderem die erfolgreiche Umwandlung der Holtzendorff-Kaserne in den PRE-Gewerbepark, die Schaffung des Industriegebietes Nord und des Gewerbegebietes Haderwald sowie die Ausweisung von Erweiterungsflächen für die Technische Universität und für die Ansiedlung der Fraunhofer Institute entlang der Trippstadter Straße. Auch die Landesgartenschau 2000 hätte ihren planerischen Ursprung in der von Piontek im Jahre 1988 veranlassten "Schubladenplanung" gehabt, die nicht nur das Kammgarngelände bereits als Standort vorsah, sondern damals schon die Verlegung der B270 zur Bahntrasse durch einen Bebauungsplan vorbereitete. "Ohne diesen rechtskräftigen Bebauungsplan wäre die Stadt zehn Jahre später nicht in der Lage gewesen, die knappe zeitliche Vorgabe des Landes einzuhalten", meinte Dr. Weichel. Der Japanische Garten, der heute weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, sei ebenfalls eine Idee des Geehrten gewesen, der mit der Errichtung des Kaiserbrunnens und dem Neubau des Pfalztheaters weitere Highlights im Stadtbild setzte. "Mit der Modernisierung der Fußgängerzone, den Maßnahmen der Verkehrsberuhigung und der Parkraumbewirtschaftung, der Durchgrünung von Straßenräumen und Plätzen sowie dem Aufbau eines Radwegenetzes wurde ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung des innerstädtischen Wohnumfeldes geleistet, was sich bis heute nachhaltig in Kaiserslautern auswirkt."

In seiner Laudatio ging Dr. Weichel außerdem auf die Wirkung und Arbeit Pionteks nach Innen ein, auf dessen Themen und Ideen zur Verwaltungsmodernisierung. Als Beispiele nannte er unter anderem die Verbesserung von Effizienz und Bürgernähe sowie die Umstellung auf technikunterstützte Arbeitsweise durch die Einführung der graphischen Datenverarbeitung und der Internetanwendung. Darüber hinaus sei der Einstieg in das neue Steuerungsmodell für die heutige Doppik sehr nützlich gewesen. Auch die Errichtung des Bürgercenters und die Schaffung des Umweltamtes seien unter Pionteks Regie geschehen. "Es war ihm wichtig, Kaiserslautern zukunftsfähig zu machen", führte Dr. Weichel aus. "Er hat das Potential dieser Stadt früh erkannt und die Weichen für eine Weiterentwicklung in die Technologie gestellt!" So war die Gründung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Stadt und Landkreis - neben der Bereitstellung von gewerblichen Flächen in der Stadt - sicherlich eine der bedeutendsten Strukturentscheidungen. Die Umwandlung des Eigenbetriebes TWK in eine GmbH brachte mehr Effizienz in die städtische Energie- und Verkehrsvorsorge und die Gründung des Marketingvereins sorgte für die Stärkung und Interessenswahrung des innerstädtischen Einzelhandels.

Vorbildhaft nannte der Rathauschef Pointeks Versuche, die Verschuldung der Stadt und das Ziel der Nettoneuverschuldung trotz umfangreicher Investitionsmaßnahmen auf Null zu begrenzen. "Der Schuldenstand aus Investitionstätigkeit war am Ende seiner Oberbürgermeister-Zeit geringer als bei Amtsantritt!" Mit dem Auftrag der EU, eine europaweite Abschätzung der wirtschaftlichen Konversionsfolgen vorzunehmen, wurde das Projekt Demilitarised Network geboren. In dessen Folge durfte Kaiserslautern 1996 im Stadion auf dem Betzenberg die Konversionskonferenz der Vereinten Nationen durchführen, eine der imageträchtigsten Konferenzen in Kaiserslautern. Weitere Verdienste von Gerhard Piontek seien der Schnellbahnhaltepunkt für die Hochgeschwindigkeitsstrecke Paris-Osteuropa, die Ansiedlung der Atlantischen Akademie und die Gründung der Zukunftsinitiative Kaiserslautern gewesen.

Lobend hob der Rathauschef auch die ehrenamtlichen Funktionen Pionteks hervor, die dieser bis heute noch Inne hat. Beispielhaft dafür sei das 30-jährige Engagement für den ASB in Kaiserslautern, "bei dem aus einer kleinen Hinterhof-Rettungswache in der Augustastraße eine moderne Rettungswache und Sozialstation auf dem Gelände an der Berliner Straße mit 50 Mitarbeitern wurde". Bei mehreren kurzen Aufenthalten in Südafrika, Afghanistan und Palästina war Piontek 1999 außerdem als Berater für den Aufbau lokaler Finanzverwaltungen tätig. "Seine Lebensleistung findet heute in der Verleihung der Goldenen Stadtplakette eine angemessene Würdigung", meinte Dr. Weichel abschließend.

Piontek selbst bedankte sich für die Auszeichnung, die eine sehr große Ehre für ihn sei. "Es hat sehr viel Spaß gemacht, Kaiserslautern 20 Jahre lang mitzugestalten", meinte er. Gleichzeitig bedankte er sich bei allen, die ihm geholfen hatten, die Stadt Kaiserslautern nach Vorne zu bringen. "Die Ideen in Entwicklungen umzusetzen ist ein langer Weg." Dieser sei nur möglich gewesen, weil der Stadtrat ihn so geschehen ließ. Pionteks Dank galt in diesem Zusammenhang auch den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Ideen umgesetzt hatten.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 09.02.2010