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Pressemitteilung vom 09.07.2009

Viel Zuspruch für "Elektronische Heinzelmännchen" in der Fruchthalle

Vortrag von Professor Dieter Rombach zum Kaiserslauterer Jahr der Wissenschaft<br>

Rund 400 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten gestern den Vortrag von Professor Dieter Rombach, der im Rahmen der Vortragsreihe zum Kaiserslauterer Jahr der Wissenschaft über "Elektronische Heinzelmännchen im intelligenten Haus der Zukunft" referierte. Der Geschäftsführer des Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) stellte dem Publikum die Aufgabengebiete seines Institutes und die Möglichkeiten Ambienter Systeme, der fachlichen Bezeichnung für "Elektronische Heinzelmännchen", vor. In einer lockeren Diskussionsrunde ging er abschließend mit Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel, Bau-AG Vorstand Guido Höffner sowie Professor Christian Madler vom Westpfalzklinikum und Jürgen Werle, Mieter einer elektronisch unterstützen Wohnungen der Bau-AG, auf die Bedeutung der Forschung am "intelligenten Haus der Zukunft" für Stadt und Region ein.

Zu Beginn der Veranstaltung stellte der Technologiebotschafter der Stadt Kaiserslautern und Moderator des gestrigen Abends, Professor Jürgen Nehmer, die Person des Wissenschaftlers Rombach vor. Als ehemaliger Doktorand von ihm sei dieser nach seiner Promotion für acht Jahre an die Universität von Maryland gegangen, an der es in der Zwischenzeit ebenfalls einen Ableger des Kaiserslauterer IESE gibt. Im Jahr 1991 nach Kaiserslautern zurückgekehrt, hätte der jetzt 56-Jährige 1995 das IESE gegründet, das heute zu den fünf renommiertesten Instituten weltweit im Bereich des Software-Engineering zählt.

In seinem Vortrag entführte Rombach die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welt der Informatik und der Softwaresysteme, die mikroskopisch klein oftmals lebenserhaltende Dienstleistungen für den Menschen erbringen. Hierzu zählt beispielsweise das Antiblockiersystem (ABS), das wie die anderen Software-Systeme sicher und zuverlässig funktionieren muss. "Software ist heute überall, auch in der Waschmaschine und in medizinischen Geräten", erläuterte der Informatiker. Sie sei eingebettet in Fühler und Sensoren, mit denen die Umwelt wahrgenommen werden kann. "Die Aufgabe der Software ist es, das Zusammenwirken all dieser Systeme zu koordinieren." Bestehend aus den Zeichen "0" und "1", seien diese Systeme sehr komplex. So beinhalte die Steuersoftware des Autos beispielsweise 15 Millionen Zeilen. "Diese müssen nach festen Regeln zur Bearbeitung in eine Vielzahl kleiner, beherrschbarer Komponentenmodule zerlegt werden."

Wie Professor Dieter Rombach darstellte, kommen die Kooperationspartner des IESE aus dem Bereich der Automobil- und Transportsysteme, dem Gesundheitswesen und der Medizintechnik, der Informationssysteme und des E-Governments. "Die Entwicklungen der "Elektronischen Heinzelmännchen" gehen alle in Richtung Sicherheit und Unterstützung der Menschen", unterstrich der Wissenschaftler in seinem Vortrag. Dabei sei die neue Generation von intelligenten Systemen unsichtbar tätig. Im "intelligenten Haus der Zukunft" beispielsweise könne sie zum Staubsaugen oder zur Überwachung des Schlafes genutzt werden und so bei einem Herzinfarkt rechtzeitig Hilfe holen. Auch die Überwachung der Medikamente und Lebensmittel oder der Elektrogeräte und Haustür sei möglich.

Durch den Einbau der "Elektronischen Heinzelmännchen" in die Wohnung, das "Assisted Living", können Menschen möglichst lange zu Hause leben. Dazu werden in den Räumen Sensoren eingebaut und in einem Computer alle relevanten Daten zu Position und Aktivität des Bewohners sowie seiner Körperaktivitäten erfasst. "Ältere Menschen als unsere Kunden sind dabei begleitend in die Forschung eingebunden", sagte Professor Dieter Rombach. Auch die Bedeutung der Forschung für die Region Kaiserslautern sei immens, da in der Westpfalzmetropole rund 800 hochkarätige Wissenschaftler im Bereich des Software-Engineerings tätig sind. "Diese Ansammlung ist an keinem anderen Standort in Europa zu finden", betonte Rombach stolz. "Allein durch die Science Alliance sind in der Region Kaiserslautern ungefähr 4.000 neue Arbeitsplätze entstanden, viele davon auch im Bereich des Handwerks und des Gewerbes."

Für das musikalische Rahmenprogramm an diesem Vortragsabend sorgte der Boogie Baron. Begleitend zum Vortrag hatte die Bau-AG im Foyer der Fruchthalle ihr Assisted-Living-Programm ausgestellt. Dem interessierten Publikum präsentierte sie PAUL, den Persönlichen Assistenten für unabhängiges Leben, der in den Mietwohnungen des Bau-AG-Neubaus in der Albert-Schweitzer-Straße installiert ist.



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 09.07.2009