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Pressemitteilung vom 12.06.2009
Auch fünfter Vortrag zum Jahr der Wissenschaft gut besucht
Dr. Michael Kopnarski und Professor Paul Ludwig Geiß referieren zur Nanowelt der Oberflächen – Vorstellung des Lauterer Wissenschaftssongs "Zukunftsmusik"<br>
Ich sehe was, was Du nicht siehst" lautete der Titel des fünften Vortrages der Veranstaltungsreihe zum Kaiserslauterer Jahr der Wissenschaft. Vor etwa 300 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern beschäftigten sich die beiden Wissenschaftler Dr. Michael Kopnarski vom Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik (IFOS) Kaiserslautern und Professor Paul-Ludwig Geiß von der Arbeitsgruppe Werkstoff- und Oberflächentechnik (AWOK) der Technischen Universität mit der Nanowelt der Oberflächen. Vor ihrem Vortrag feierte der Wissenschaftssong "KL-2009. Zukunftsmusik" seine Premiere.
Zusammen mit dem Musikverein 1840 Kaiserslautern trug der Kaiserslauterer Journalist Andreas Erb den Mix aus dynamischem Jazz und modernem Sprechgesang einem begeisterten Publikum gekonnt vor. Der Song über den Technologie- und Wissenschaftsstandort Kaiserslautern wurde, verstärkt durch die Stimmen von Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel, Landrat Rolf Künne und von zentralen Akteuren der Lauterer Wissenschaftslandschaft, Ende März im Casimirsaal aufgenommen. Er verweist auf die Innovationskraft und Kreativität in einer Stadt als multikultureller Ort der Begegnungen. Der Text des Liedes, dessen Musik der Lauterer Komponisten Heiko Plank geschrieben hat, stammt aus der Feder von Erb. Dieser verteilte am Ende der Veranstaltung die CD an alle Besucherinnen und Besucher des Vortragsabends.
In einem kurzweiligen Dialog, mit faszinierenden Experimenten und eindrucksvollen Vorführungen belebt, zeigten die beiden Wissenschaftler Dr. Michael Kopnarski und Professor Paul-Ludwig Geiß, wie man die Nano-Welt am Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik und in der Arbeitsgruppe Werkstoff- und Oberflächentechnik erforscht und wie man sie sichtbar und nutzbar macht. "Oberflächen zu erzeugen kostet Energie", erklärte Kopnarski. Mit dieser Energie gehe die Natur sehr sparsam um, weshalb sich immer Minimalformen wie beispielsweise die kugelige Form der Seifenblasen ausbilden. Auch das Funkeln eines Diamanten oder der so genannte Lotus-Effekt beruhen auf den Eigenschaften von Oberflächen.
Wo überall die Oberflächentechnik eingesetzt ist, darüber informierte Geiß. Als Beispiele nannte er Rasierklingen und Computer sowie die verschiedenen Oberflächentechniken beim Auto. Diese seien wie bei verchromten und lackierten Auto-Oberflächen nicht nur sichtbar, sondern auch in Bereichen des Fahrzeugbaus verborgen und daher mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar. "Für den Ingenieur ist vor allem die Strukturklebung interessant", so der Wissenschaftler. Diese sei für die Festigkeit und Stabilität eines Autos, vor allem bei einem Crash, verantwortlich. "Durch den Einsatz von Klebstoffen kann sich die Festigkeit eines Autos um das fünffache erhöhen", erläuterte Geiß anhand von Crash-Bildern eines chinesischen Autos und eines BMW.
Mit dem Experiment des Klebeband-Tauziehens erläuterten beide Wissenschaftler die unterschiedliche Oberflächenstruktur von Folien und ihre Haftfähigkeit. Dabei hafteten nicht nur die angebrachten Klebebänder unterschiedlich stark an den Folien, sondern auch die aufgebrachten Wassertropfen bildeten sich in ihrer Form unterschiedlich aus. Um die Klebefähigkeit von Oberflächen, insbesondere von Kunststoff- oder Metallflächen, zu beeinflussen, würde man das Prinzip der so genannten Korona-Vorbehandlung anwenden. Eindrucksvoll demonstrierte Geiß, wie er mittels der Blitze eines in einem Apparat erzeugten Gewitters die Oberflächenstruktur einer Folie verändern und ihre Klebefähigkeit erhöhen kann. Abschließend ging Kopnarski nochmals auf die Dicke von Oberflächen ein und erläuterte verschiedene Methoden der Oberflächenanalytik, die auf dem Messen von Photonen, Elektronen und Ionen beruhen.
Der spannende und interessante Vortragsabend wurde von Technologiebotschafter Professor Helmut Neunzert moderiert, für die musikalische Begleitung sorgte Donovan Aston "One Piano - One Voice". Der nächste Vortrag der Veranstaltungsreihe in der Fruchthalle findet am 08. Juli 2009 statt. Dann wird Professor Dieter Rombach vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE über "Elektronische Heizelmännchen im intelligenten Haus der Zukunft" referieren.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 12.06.2009