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Lebendige Innenstädte – Kaufhäuser als Kundenmagneten erhalten
Bundesminister Wolfgang Tiefensee hatte die Oberbürgermeister und Bürgermeister, die als Karstadt-Standorte von der Arcandor-Krise betroffen sind, gestern kurzfristig nach Berlin eingeladen. Ziel der Gespräche war die Erörterung möglicher Hilfen aus der Städtebauförderung und eine gemeinsame Erklärung zum Erhalt der Kaufhäuser, um die Innenstädte attraktiv zu halten. Aus der gemeinsamen Erklärung geht hervor, dass es bei den Rettungsbemühungen um den Arcandor-Konzern nicht nur um 50.000 Arbeitsplätze - insbesondere für Frauen und Auszubildende - gehe, sondern auch um die Attraktivität und Anziehungskraft vieler Innenstädte. Nur mit einem ausreichenden Angebot an Geschäften, Gastronomie, Kultur und Freizeitangeboten blieben Innenstädte lebendig und lebenswert. Karstadt-Filialen in mehr als 70 deutschen Städten stärkten den Wirtschaftsstandort Innenstadt. Die Innenstädte sollten gegenüber der "grünen Wiese" konkurrenzfähig bleiben. Kauf- und Warenhäuser seien Kundenmagnete für die Innenstädte, wovon auch die umliegenden Einzelhandelsgeschäfte profitierten. Die richtige Mischung aus kleinen und großen Geschäften mit vielfältigem Angebot erhalte die Innenstädte attraktiv. "Die Oberbürgermeister und Bürgermeister der Karstadt-Standorte appellieren daher an die Verantwortlichen, alle denkbaren Möglichkeiten zu nutzen, um die Kaufhäuser zu retten – auch und gerade im Interesse des Erhalts von Innenstädten", heißt es in der Erklärung. Weiter müssten Bund, Länder und gemeinden flankierende Maßnahmen ergreifen, die Innenstädte für den Einzelhandel attraktiv zu erhalten. Dies gelte insbesondere für jene Standorte von Kaufhäusern, die möglicherweise trotz aller Bemühungen geschlossen werden müssten. Das Bund-Länderprogramm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" der Städtebauförderung biete hierfür einen geeigneten Ansatz. Am Standort Kaiserslautern stehen im Falle einer Insolvenz des Arcandor-Konzerns die Arbeitsplätze von 170 Beschäftigten auf dem Spiel.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 09.06.2009