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Pressemitteilung vom 28.05.2009
"Durchbruch ist greifbar nahe!"
Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel informierte über die neuesten Entwicklungen am Stiftsplatz
Als "spannend wie einen Krimi, mit vielen Höhen und Tiefen" bezeichnete Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel die letzten eineinhalb Jahre intensiver Arbeit, die in die Lösung der Problematik mit dem unvollendeten Rohbau am Stiftsplatz geflossen sind. Zusammen mit dem Direktor der Stadtsparkasse, Karl-Heinz Dielmann, sowie den beiden städtischen Referatsdirektoren Hans-Peter Frohberger (Referat Stadtentwicklung) und Patrice Huth (Referat Recht und Ordnung) stellte er gestern seine Bemühungen um die Fertigstellung des Stiftsplatz-Projektes vor. "Derzeit haben wir drei potentielle Investoren, der Durchbruch ist greifbar nahe!", meinte der Oberbürgermeister.
Bereits ab Herbst 2007 hätte er Anstrengungen zur Nutzung des unvollendeten Rohbaus am Stiftsplatz unternommen, erläuterte Dr. Klaus Weichel in einem chronologischen Abriss seiner Bemühungen, zu einer Lösung zu gelangen. Aber erst Anfang des Jahres 2008 hätte die Stadt Kaiserslautern, auf Vermittlung von Karl-Heinz Dielmann, einen Gesprächstermin bei der Gläubigerbank, der Deutschen Kreditbank AG, erhalten. "Dort konnten Herr Dielmann und ich die Bank von der städtebaulichen Wichtigkeit der Immobilie und einer gemeinsamen konzertierten Aktion von Bank und Stadt überzeugen", so das Stadtoberhaupt. Parallel dazu hätte man sich bemüht, mit dem Eigentümer Peter Königstein ins Gespräch zu kommen. Als die im Rahmen des Zwangsvollstreckungsverfahrens geforderte dritte Ratenzahlung von diesem ausblieb und auch verschiedene andere Auflagen nicht erfüllt wurden, stellte die Stadt Kaiserslautern am 23. Juli 2008 den Insolvenzantrag. Nachdem der Geschäftsführer an zwei Terminen zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung nicht erschienen war und eine zugesicherte weitere Ratenzahlung abermals nicht erfolgte, wurde am 08. August 2008 der Insolvenzantrag zugelassen.
"Im Juni beschäftigte sich außerdem der Lenkungskreis des Kriminalpräventiven Rates mit der Stiftsplatzruine, da von den dort liegenden Abfällen und Fäkalien in der Zwischenzeit auch ein Seuchenproblem ausging", informierte der Oberbürgermeister. Deshalb hätte man sich mit Herrn Königstein in Verbindung gesetzt und die Reinigung und bauliche Sicherung des Gebäudes vereinbart. Königstein sicherte dabei auch einen erneuten Baubeginn im August beziehungsweise September und eine Fertigstellung des Gebäudes in den nächsten Monaten zu, was allerdings nicht erfolgte. "Nachdem in September die vorläufige Insolvenz angeordnet wurde, haben wir mit dem Insolvenzverwalter und der Deutschen Kreditbank AG Ende Januar einen stringenten Zeitplan vereinbart", erklärte Dr. Klaus Weichel. Dieser hätte Optionen der Handlungsfähigkeit für Herrn Königstein beinhaltet, die getroffenen Vereinbarungen wurden aber, auch nach wiederholter Aufforderung, nicht erfüllt.
"Eindreiviertel Jahre nach Beginn unserer Bemühungen kann nun das Insolvenzverfahren am 16. Juli eröffnet werde", freute sich Dr. Weichel. "Wir erhoffen uns dann eine freihändige Vergabe!" Bei den drei potentiellen Investoren handele es sich um ernstzunehmende Investoren, die schon mit ihrem guten Namen bürgen. Während einer von ihnen noch ungenannt bleiben möchte, seien dies zum einen eine Immobilientochter der Landesbank Baden-Württemberg, zum anderen das weltweit kooperierende Bauunternehmen Strabag und Züblin. Beide hätten ein sehr starkes Interesse an der Stadt Kaiserslautern und ihrer Entwicklung. Über deren vorliegenden Konzepte äußerte Weichel: "Beide Investoren sehen keine Hotelnutzung vor, sondern favorisieren das Modell einer Markthalle." Während die Immobilientochter der Landesbank Baden-Württemberg dazu auf der vorhandenen Bausubstanz aufbauen und auf der Seite zum Stiftsplatz eine gläsernen Galerie und vier Glaskuben bauen möchte, will das Bauunternehmen Strabag und Züblin die Bauruine abreißen und die Markthalle mit anschließendem Gebäude neu strukturieren.
"Beide Konzepte möchten eine dauerhafte Feinkostmarkt-Situation am Stiftsplatz schaffen", erklärte der Oberbürgermeister. Dies soll jedoch auf keinen Fall als Konkurrenz zum Wochenmarkt zu verstehen sein. Die Geschosse im Gebäudekomplex über und hinter der Markthalle seien dann für die gewerbliche Nutzung, beispielsweise als Büro- oder Praxisräume, gedacht. Über dem Ganzen, mit Glas überdacht, werde eventuell eine Club-Lounge der gehobenen Klasse, beispielsweise zum Verweilen nach einem Theaterbesuch, eingerichtet. "Unser Ziel ist es, Leben auf den Stiftsplatz zu bringen und dadurch auch die soziale Kontrolle an diesem Platz zu verstärken." Die von den Investoren angedachte Nutzung sei nicht nur eine Imageerhöhung des Stiftsplatzes, sondern füge sich auch wunderbar in das geplante Gesamtkonzept zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt ein. "Mit den vorgesehenen Attraktivitätspunkten "Altes Pfalztheater" und "Stiftsplatz" sowie dem Burghügel können wir die Besucherfrequenz in Kaiserslautern erhöhen", zeigte sich der Oberbürgermeister sicher.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 28.05.2009