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Pressemitteilung vom 08.05.2009
Sicherung des Opel-Werkes in Kaiserslautern
OB Weichel wendet sich an Wirtschaftsminister zu Guttenberg
Mit Bestürzung hatten die Beschäftigten der Firma Opel und die Kaiserslauterer Bürgerinnen und Bürger die Meldung im Zusammenhang mit der mit der beabsichtigten Übernahme durch den Fiat-Konzern vernommen. Der größte Arbeitgeber der Westpfalz könnte zur Disposition stehen. Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel hat sich in einem Brief an den Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Karl-Friedrich zu Guttenberg, gewandt. Das Schreiben ist mitgezeichnet von der Oberbürgermeisterin und den Oberbürgermeistern der Opel-Städte Bochum, Eisenach und Rüsselsheim.
"Die Auswirkungen im Falle einer Schließung des Opel-Werkes in Kaiserslautern wären für die Region Westpfalz katastrophal. Wir sind sicher, dass das Werk in Kaiserslautern für eine Stabilisierung der anderen Standorte von Bedeutung ist", formuliert es der Oberbürgermeister in seinem Schreiben. Für Kaiserslautern sei der mittelbare Schaden, wie Verlust von Kaufkraft und Dammbrüche im Immobiliensektor kaum bezifferbar. "Die Opel-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben fast keine Möglichkeit, in unserer Region neue Arbeitsplätze zu finden - die Westpfalz würde regelrecht ausbluten", erklärte Weichel, der zu Guttenberg um seinen Einsatz für die Erhaltung des Werkes "mit aller Macht" bittet.
Kaiserslautern habe immer noch die Folgen des tief greifenden Strukturwandels zu bewältigen. In den letzten zwanzig Jahren seien mehr als 3.000 zivile Arbeitsplätze verloren gegangen, gleichzeitig fielen große Teile an Industriearbeitsplätzen weg. Die Einschmelzung des Traditionsunternehmens Pfaff Industrie Maschinen AG brachte den Wegfall tausender Stellen mit sich - von 10.000 in der Blütezeit auf 160 nach der Rettung durch den neuen Investor. Auch bei Opel wurde schon massiv abgebaut, von 6.000 Arbeitsplätzen sind noch 3.850 erhalten. In den nächsten vier Jahren sollen mehr als 800 weitere über Altersteilzeitregelungen entfallen. Diese Entscheidung sei ohnehin schon gefällt worden, auch ohne die Übernahme von Fiat. "Obwohl Kaiserslautern im internen Wettbewerb der Opel-Standorte stets durch herausragende Leistungen punkten konnte."
Das Opel-Werk stehe auch im Zentrum der Strategie, Kaiserslautern in der Automobil-Zulieferindustrie sowie in der Nutzfahrzeug-Industrie als Schwerpunktstandort zu positionieren. "Zulieferbetriebe von Weltrang wie Freudenberg, Ideal, TRW, Corning, Keiper sowie viele kleinere Firmen - auch im High-Tech-Bereich, haben sich bei uns angesiedelt und stellen zusammen nahezu 15.000 Arbeitsplätze zur Verfügung", heißt es im Brief. Mit der Commercial Vehicel Cluster Nutzfahrzeug GmbH (CVC) werde die Profilbildung Kaiserslauterns in diesem Sektor professionell betrieben und ermögliche den Betrieben vor Ort viele Synergien. "Ein Verlust von Opel würde alle diese, zum Teil auch öffentlich geförderten Bemühungen, herunterkürzen. Das kann nicht gewollt sein." Die Ansiedelung des Weltkonzerns John Deere, der demnächst sein Europäisches Technologie- und Innovationszentrum in Betrieb nehme, erfolge zwar aufgrund klarer Standortqualitäten Kaiserslauterns. Andererseits könnten die angekündigten Stellen nur einen Bruchteil der Stellen ersetzen, die bei Opel bereits weggefallen seien.
"Wir bitten Sie dringend, die Beschäftigten unserer Opel-Werke zu unterstützen, die sich mit aller Kraft für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze einsetzen", wendet sich Oberbürgermeister Weichel an den Minister und geht mit seiner Amtskollegin Dr. Ottilie Scholz, Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum und seinen Amtskollegen Matthias Doht, Oberbürgermeister in Eisenach und dem Oberbürgermeister der Stadt Rüsselsheim, Stefan Gieltowski, solidarisch. "Es soll sowohl die Solidarität der Opel-Städte zum Ausdruck gebracht werden als auch die Bedeutung nicht nur der Produktion, sondern beispielsweise auch des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim betont werden", lautet die gemeinsame Formulierung.
Autor/in: Pressestelle
Kaiserslautern, 08.05.2009